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Star Trek - Doppelhelix: Infektion Drucken E-Mail
Start des sechsteiligen Mega-Crossovers Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 20 August 2012
 
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Titel: "Star Trek - The Next Generation: Doppelhelix - Infektion"
Originaltitel: "Star Trek - The Next Generation: Double Helix - Infection"
Bewertung:
Autor: John Gregory Betancourt
Übersetzung: Stephanie Pannen
Umfang: 216 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 2012 (Deutschland) bzw. 1999 (USA)
ISBN: 978-3-86425-011-8
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Sammelband (E), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Klappentext: Wie die verdrehten Stränge mutierter Chromosomen erstreckt sich eine perfide Verschwörung fremder Mächte durch den gesamten Alpha-Quadranten, genauso wie über mehrere Jahre Sternenflottengeschichte. Sie beginnt kurz nachdem Captain Picard das Kommando über das Raumschiff Enterprise übernimmt.

Es ist das erste Jahr der andauernden Mission der U.S.S. Enterprise-D. Eine höchst ansteckende Epidemie befällt die Bewohner von Archaria III, gefährdet das Leben von Tausenden und beschwört Gewalthandlungen an jenen herauf, die das Volk für die Verbreitung der Krankheit verantwortlich macht. Während Data und Natasha Yar gemeinsam die wahre Herkunft des Virus suchen, muss Dr. Crusher feststellen, dass die unerbittliche Krankheit all ihren Bemühungen widersteht, ein Heilmittel zu finden. Die verzweifelte Suche nach einem Impfstoff wird noch dringender, als Deanna Troi sich ebenfalls ansteckt…

Kurzinhalt: Archaria III wurde bereits vor Jahrzehnten von menschlichen Kolonisten besiedelt, die sich den Planeten seither mit der von dort stammenden Bevölkerung teilen. Seither kam es immer wieder zu Vereinigungen zwischen Menschen und Archarianern – die einer extremistischen Reinheitsliga ein Dorn im Auge sind. Nun ist auf dem Planeten eine Seuche ausgebrochen, die alle Bewohner gemischter Herkunft befällt. Zufall? Um dies zu bestimmen, sowie um bei der Suche nach einem Heilmittel zu helfen, wird die U.S.S. Enterprise in den Orbit des Planeten beordert. Captain Picard und seine Crew soll zudem sicherstellen, dass die über Archaria III verhängte Quarantäne eingehalten wird. Doch kurz nach der Ankunft erfährt Picard, dass es bereits fast 100 Schiffen gelungen ist, den Planeten zu verlassen. Die Seuche einzudämmen erscheint daher fast unmöglich. Umso wichtiger wird es, die Krankheit so schnell als möglich zu erforschen und bekämpfen zu können. Während sich Riker, Data und Tasha Yar auf den Planeten beamen, um Hinweisen nachzugehen, nach denen der Erreger der Seuche künstlich erschaffen wurde, arbeitet Dr. Crusher an Bord der Enterprise fieberhaft an einem Heilmittel…

Review: Die Doppelhelix-Saga wurde in den USA bereits 1999 veröffentlicht, fand aber unter dem damaligen "Star Trek"-Haus und Hof-Verlag Heyne, der sich Ende des Jahrtausends bereits zunehmend aus dem Bereich zurückzuziehen begann, keine Heimat mehr. Nachdem sie sich zu Beginn in erster Linie um die neueren Romanreihen gekümmert haben und letztes Jahr eine Neuauflage der "New Frontier"-Reihe folgen ließen, holt der Cross Cult-Verlag dieses Mega-Crossover, in dem in jedem Roman Figuren aus der "Next Generation"-Serie auf die Charaktere anderer "Star Trek"-Inkarnationen treffen, endlich auch zu uns – und serviert den deutsch(sprachig)en Fans zudem wunderschön designte und wirklich sehr ansprechend gestaltete Cover. Und so schön es auch ist, dass dank dem Verlag nun auch deutsche Fans in den Genuss dieser Saga kommen, gänzlich ungetrübt und ohne verläuft der Einstieg mit "Infektion" leider nicht.

Die größte Stärke des Romans liegt meines Erachtens darin, dass er zielsicher auf den Nostalgienerv drückt. Die letzten literarischen Abenteuer der alten "Next Generation"-Crew sind doch mittlerweile hierzulande schon ziemlich lange her – noch viel länger, als es damals in den USA der Fall war, wo die Reihe noch im Zuge der laufenden "TNG"-Romanreihe veröffentlicht wurde. Und so sehr ich auch finden mag, dass man nach einigen Anfangsschwierigkeiten spätestens in der "Destiny"-Trilogie nun eine würdige Nachfolgecrew für die Brücke der NCC 1701-E gefunden haben mag, habe ich mich über dieses Wiedersehen mit altbekannten Charakteren, bzw. generell dieser ganz besonderen Dynamik und diesem Zusammenspiel des gesamten Figurenensembles, ungemein gefreut. Man fühlt sich sofort in der Zeit zurückversetzt, genauer gesagt zurück in der Staffel der Serie, und es macht einfach einen Heidenspaß und hat einen ungeheuren Reiz, wieder in diese Welt einzutauchen, und ein neues Abenteuer mit diesen Freunden als längst vergangenen Tagen zu erleben.

Eben dieses Abenteuer ist dann aber leider auch schon der Knackpunkt dieser "Infektion". Denn für meinen Geschmack war die Handlung doch etwas zu kurz, dürftig und auch banal. Dem Roman liegt eine interessante Ausgangslage zugrunde, doch meines Erachtens gelingt es John Gregory Betancourt nicht wirklich, das vorhandene Potential auszuschöpfen. Hinzu kommt, dass der Roman stellenweise etwas zerfahren wirkt. Es gibt einige Handlungsstränge, die im Nichts versanden, wie die bereits vom Planeten geflohenen Schiffe, oder auch der auf einem nahegelegenen Mond "gefangene" Worf. Generell verläuft die Handlung etwas zu schnell, gelingt es zu zügig, ein Heilmittel für die Seuche zu finden. Etwas mehr Spannung und Dramatik hätte man gerade auch aus der Infizierung von Deanna – auch wenn wir natürlich alle wissen, dass sie überleben wird – herausholen können. Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass sich der Autor schwer tat, jeder der bekannten Figuren etwas Sinnvolles zu tun zu geben und sie ihren Beitrag zum Gelingen der Mission beitragen zu lassen.

Dadurch, dass sich die Wege der Protagonisten schon sehr früh trennen, gibt es für meinen Geschmack auch zu wenig Zusammenspiel des Ensembles untereinander. Gerade auch Worf wird auf dem Mond fast völlig isoliert. Und Captain Picard tritt ab einem bestimmten Punkt in der Handlung praktisch überhaupt nicht mehr in Erscheinung. Die Mission von Data, Tasha und Riker kommt dem Gedanken, vom Zusammenspiel der Figuren zu profitieren, noch am nächsten, doch selbst diese werden viel zu früh voneinander getrennt. Insgesamt bewegt sich die Handlung einfach viel zu schnell, und wird von Betancourt auch zu oberflächlich erzählt. Bis auf Dr. Crusher, deren Mischung aus Naivität, Selbstüberschätzung und Vorurteilen in der ersten Hälfte des Romans doch für einiges an Irritation bei mir gesorgt hat, lässt sich kaum jemand in die Karten blicken. Es fehlt auch an großen Offenbarungen und/oder wirklich dramatischen Entwicklungen.

Dies ist wohl auch wiederum der einzige Haken an der späten Veröffentlichung hierzulande: Denn während solche Romane, die praktisch eine weitere Episode der Serie erzählen und sich eher auf eine flotte, oberflächliche Wiedergabe der Ereignisse beschränken, damals gang und gäbe waren, ist man heutzutage deutlich tiefgründigere und epischere Romane gewöhnt. Eine – gewachsene – Erwartungshaltung, an der "Infektion" leider doch überwiegend scheitert. Immerhin musst man dem ersten Teil der "Doppelhelix"-Saga aber eines zu Gute halten: Er liest sich flüssig und schnell, und ist wohl gerade aufgrund seiner Banalität und Oberflächlichkeit die perfekte Lektüre für den nächsten Strandbesuch des geneigten "Star Trek"-Fans. Für solche Hundstage, wie wir sie momentan gerade wieder erleben, und an denen man das Gehirn ohnehin nicht beanspruchen will, ist "Infektion" – gerade auch für den nostalgischen "TNG"-Fan – die optimale Wahl…

Fazit: "Infektion", der erste Roman des Mega-Crossovers "Doppelhelix", bietet einen äußerst kurzweiligen, wenn auch etwas gar banalen, Einstieg in die Reihe. Die Figuren sind gut getroffen, und es macht Spaß, zurückzureisen und mit der guten, alten Picard-Crew aus der ersten "Next Generation"-Staffel ein bisher unbekanntes Abenteuer zu erleben. Gerade auch hierzulande, wo die "Doppelhelix"-Saga doch mit einiger Verspätung erscheint, trifft "Infektion" nach den Romanen der neuen TNG-Ära zielsicher und gekonnt auf den Nostalgie-Nerv. Inhaltlich darf man sich allerdings von diesem knapp 200 Seiten langen Roman definitiv nicht zu viel erwarten – sonst wird selbst die rosarote Nostalgiebrille nicht ausreichen, um das Gefühl einer kleinen Enttäuschung zu vermeiden.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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