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Star Trek - Typhon Pact: Heimsuchung Drucken E-Mail
Etwas zäher Roman mit schockierendem Ende Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 25 Juni 2012
 
Cover (c) Cross Cult
Titel: "Star Trek - Typhon Pact: Heimsuchung"
Originaltitel: "Star Trek - Typhon Pact: Plagues of Night"
Bewertung:
Autor: David R. George III
Übersetzung: Christian Humberg
Umfang: 442 Seiten (ohne Anhang)
Verlag: Cross Cult (D) bzw. Pocket Books (E)
Veröffentlicht: März 2014 (D) bzw. 2012 (USA)
ISBN: 978-3-86425-284-6
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Nachdem sich Andor aufgrund der Einmischung der Thollianer von der Föderation losgesagt hat, ist die Lage zwischen der Föderation und dem Typhon Pakt so angespannt wie nie zuvor. Auch weitere Zwischenfälle wie der Versuch, die Pläne des Slipstream-Antriebs zu entwenden sowie die darauffolgende Geheimmission der Föderation, bei der eine Forschungseinrichtung der Breen vernichtet wurde, tragen nicht gerade zur Beruhigung der Lage bei. Präsidentin Nanietta Bacco ist hingegen – so wie auch ihrem romulanischen Gegenpart Praetor Kamemor – bewusst, dass bei einem militärischen Konflikt nur beide Seiten verlieren können. Sie bemühen sich, den Frieden aufrecht zu erhalten, und die freundschaftlichen Beziehungen beider Gruppierungen zu verstärken. So einigt man sich darauf, das Wurmloch nahe Bajor und damit auch den Gamma-Quadranten dem Typhon Pakt zu friedlichen Forschungszwecken zu öffnen, im Gegenzug darf sich die Föderation in die Typhon-Ausdehnung begeben. Darüber hinaus soll eine gemeinsame Forschungsmission der Sternenflotte und der Romulaner im Gamma-Quadranten ebenfalls dazu beitragen, die Lage zu entspannen und das Verhältnis beider Großmächte zu verbessern. Doch radikalen Splittergruppen innerhalb des Typhon Pakts – wie der romulanische Geheimbund Tal'Shiar – ist der gemäßigte Kurs von Praetor Kamemor ein Dorn im Auge. Mit ihren unautorisierten Aktionen untergraben sie die Bemühungen, den Frieden aufrecht zu erhalten…

Review: Wie man es von David R. George III ja mittlerweile schon fast gewohnt ist, liefert er mit "Heimsuchung" erneut einen epischen und langen Roman ab. Mit 385 recht klein bedruckten Seiten bekommt man hier also zumindest quantitativ definitiv einiges geboten; qualitativ sieht es hingegen etwas durchwachsen aus. Im direkten Vergleich zum quasi-Vorgänger "Rough Beasts of Empire" fällt die epischere Handlung auf. Statt sich überwiegend auf zwei noch dazu voneinander eher unabhängige Schauplätze zu konzentrieren, fügt David R. George III für seinen zweiten "Typhon Pakt"-Roman verschiedenste Figuren und Ereignisse mosaikhaft zu einem komplexen Ganzen zusammen. Der Schwerpunkt liegt zwar auch diesmal deutlich auf der alten Crew von Deep Space Nine – und hier insbesondere auf Captain Sisko – doch auch die Anstrengungen verschiedenster Gruppierungen innerhalb des Typhon Pakts werden näher beleuchtet. Und auch Captain Picard und seine Crew der U.S.S. Enterprise haben einen größeren Auftritt (wenn mir auf der Brücke auch Lt. Chen abgegangen ist, die in "Heimsuchung" leider mit Abwesenheit glänzt).

Leider ist aber auch "Heimsuchung" insgesamt doch wieder viel zu ausgedehnt. Auf den ersten knapp 100 Seiten passiert genau genommen nichts anderes, als dass David R. George III die bisherigen Ereignisse der Reihe – teilweise aus neuer Perspektive – rekapituliert. Für sich genommen nicht uninteressant und dem epischen Gefühl des Romans ebenso zuträglich wie der Kontinuität – sowie natürlich, um dem Leser die vorangegangenen Ereignisse noch einmal in Erinnerung zu rufen – aber inhaltlich halt leider doch eher dürftig. Auch die Handlung rund um Captain Sisko, allen voran sein Konflikt mit Kassidy, stieß mir hier eher wieder sauer auf. David R. George III unternimmt bei "Heimsuchung" einen neuerlichen Versuch, uns die Beweggründe für sein Handeln (siehe "Bestien") darzulegen; zumindest bei mir ist er damit aber erneut gescheitert. Generell fällt einem wenn man die 385 Seiten mal hinter sich gebracht hat auf, dass sich – von den letzten Seiten abgesehen, wo sich die Ereignisse förmlich überschlagen – inhaltlich genau genommen nicht viel getan hat. Etwas, dass David R. George III zwar durch seine sehr charakterorientierte Erzählweise, welche den Figuren und ihren Gedanken und Gefühlen überdurchschnittlich viel Platz einräumt, ansatzweise zu kaschieren vermag, jedoch am etwas inhaltsarmen Eindruck des Romans auch nichts ändern kann.

Eben diese Erzählweise dürfte dann zudem wiederum für den doch eher zähen Eindruck des Romans hauptverantwortlich sein. Grundsätzlich ist mir diese Herangehensweise zwar immer lieber, als wenn oberflächlich durch die Handlung gehetzt wird, aber bei "Heimsuchung" ist es mit der Zeit einfach etwas zu viel des Guten. Zumal sich die einen oder anderen Szenen, Gespräche und Gedanken doch auch immer wieder zu wiederholen scheinen – man nehme nur das Geplänkel rund um Elias Vaughn. Trotzdem ist "Heimsuchung" insgesamt gesehen sicherlich nicht schlecht, und konnte mich besser unterhalten als David R. George III's erster Beitrag zur "Typhon Pact"-Reihe. Die vielen verschiedenen Figuren, Handlungsstränge und Schauplätze machen ihn sehr abwechslungsreich, und das bisschen an (relevanter) Handlung, das erzählt wird, weiß durchaus zu gefallen. Kudos zudem für ein sehr clever geschriebenes Kapitel, welchem es gelang, die Identität einer bestimmten Frachtercrew bis zuletzt erfolgreich zu verbergen, sowie die letzten 20 Seiten, in denen es David R. George III schafft, kurzfristig eine enorme Spannung aufzubauen, die dann schließlich in einem der besten (und gemeinsten) Cliffhanger mündet, die "Star Trek" - egal ob auf Papier oder dem TV-Schirm - bislang zu bieten hatte.

Fazit: David R. George III ist einer jener Autoren, die gerne, viel und umschweifend schreiben. Manchmal – wenn die erzählte Geschichte spannend, dramatisch, faszinierend, komplex, vielschichtig und episch genug ist – geht das gut, da es ihm durch seine Erzählweise gelingt, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und ihm insbesondere die Figuren näher zu bringen. Gibt jedoch die Handlung an sich einfach nicht genug her, droht er mit seinem ausschweifenden Stil die Geduld des Lesers übergebühr zu strapazieren. "Heimsuchung" ist diesbezüglich zwar nicht ganz so schlimm wie sein erster Roman der "Typhon Pact"-Reihe, "Bestien", und kann insgesamt doch um einiges besser unterhalten, dennoch ist er leider recht spannungsarm und lässt es – bis auf die letzten paar Seiten, wo sich die Ereignisse förmlich überschlagen – an den wirklich großen und wichtigen Entwicklungen vermissen. Stattdessen plätschert die Handlung überwiegend recht gemächlich vor sich hin, während sich David R. George III ausgiebig den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten widmet, und seinen Roman um die eine oder andere – mal durchaus gelungenen, jedoch für den weiteren Verlauf der Handlung leider kaum relevante – "Kurzgeschichte" bereichert. Insgesamt ist "Heimsuchung" trotz einiger toller Momente und Wendungen ein eher durchwachsener Roman, dem eine straffere Erzählweise gut getan hätte.
Christian Siegel

Bewertung: 2.5/5 Punkten


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Weiterführende Links:
Review zu "Star Trek - Typhon Pact: Bestien"






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