Mit: Aubree Miller, Warwick Davis, Wilford Brimley, Siân Phillips, Carel Struycken, Niki Botelho, Paul Gleason, Eric Walker u.a.
Kurzinhalt:
Das Dorf der Ewoks wird von König Terak und seinen Schergen – darunter auch die hinterlistige Hexe Charal – angegriffen. Sie sind auf der Suche nach einem abgestürzten Schiff, in dem sie einen mächtigen Energiekern vermuten. Beim Angriff finden viele den Tod; andere wegen gefangen genommen. Nur Wicket und Cindel gelingt es mit knapper Not, aus der Gefangenschaft zu entkommen. Auf ihrer Flucht stoßen sie auf den Einsiedler Noa und seinen Begleiter Teek. Noa ist zu Beginn über den unwillkommenen Besuch alles andere als erfreut, freundet sich jedoch schließlich mit den beiden an. Doch Terak hat es auf Cindel abgesehen – ist er doch davon überzeugt, dass sie genau weiß, wo der Energiekern zu finden ist. Und tatsächlich gelingt es Charal mit Hilfe eines Tricks, Cindel gefangen zu nehmen. Wicket, Noa und Teek brechen zusammen mit einer Gruppe tapferer Ewoks zu Terak's Festung auf, um sie und die anderen Gefangenen zu befreien…
Spoiler-Warnung!
Das nachfolgende Review enthält einige Spoiler zum Film.
Review:
Gleich zu Beginn hat mich "Kampf um Endor" mit einer sehr eigenwilligen Entscheidung überrascht: Die komplette Towani-Familie – mit Ausnahme von Cindel – wird in den ersten Minuten des Films recht unzeremoniell ums Eck gebracht. Fionnula Flanagan wurde erst gar nicht nochmal für einen kurzen Cameo-Auftritt engagiert, sondern darf sich als Leiche bodydoubeln lassen. Eric Walker und Paul Gleason dürfen zumindest für ein paar kurze Szenen ihr Gesicht nochmal in die Kamera halten, ehe sie – natürlich off-screen – getötet werden. Und auch wenn man damit bereits in den ersten Minuten deutlich macht, dass "Kampf um Endor" eine ernstere, erwachsenere und weniger kindliche Angelegenheit wird als die doch sehr stark auf Kinder zugeschnittene "Karawane der Tapferen", versteckt sich genau dahinter mein wohl größten Kritikpunkt am Film: Fragte ich mich doch unweigerlich, für wen dieses zweite Ewok-Abenteuer denn nun eigentlich gedacht ist. Für Kleinkinder – meines Erachtens die einzigen, die den ersten Ewok-Film schmerzfrei überstehen konnten – ist der Beginn viel zu düster und tragisch. Selbst wenn man berücksichtigt, dass der Verlust der Eltern ein bekanntes Motiv innerhalb der Kinderunterhaltung ist, ist dies z.B. bei einem Animationsfilm und/oder wenn man dies von den Figuren erzählt bekommt doch eine deutlich abstraktere (und damit leichter zu verkraftenden) Angelegenheit, als wenn man dies in einem Realfilm quasi "live" miterlebt. Für Jugendliche oder gar Erwachsene wiederum dürfte aber der Rest des Films trotz der actionreicheren Handlung nach wie vor zu kindlich sein. Immerhin sind die Ewoks nach wie vor so niedlich wie bei der "Karawane der Tapferen", und auch Neuankömmling Teek richtet sich ganz klar eher an jüngere Zuseher. Gleiches gilt für die sehr simpel gestrickte Handlung. Damit ergibt sich meines Erachtens nur eine sehr eng abgesteckte Zielgruppe von 10-12jährigen, für die mir "Kampf um Endor" geeignet erscheint.
Es hilft auch nicht gerade, dass "Kampf um Endor" – eben, um die Kinder nicht völlig zu verängstigen und zu verschrecken, und diese nach wie vor zu unterhalten – schon kurz nach dieser tragischen Wendung wieder luftig-locker-lustige Töne angeschlagen werden, so als wäre nichts passiert. Zwar wird an ihren tragischen Verlust immer wieder mal kurz erinnert, dieser rückt aber gegenüber dem Rest der Handlung deutlich in den Hintergrund, und macht Platz für Humor, Action und Abenteuer. Weitere kleine Kritikpunkte sind der Kontinuitätsfehler, der sich daraus ergibt, dass Wicket auf einmal (gebrochenes) Basic sprechen kann – und die offizielle "Star Wars"-Chronologie dennoch beharrlich darauf beharrt, dass "Kampf um Endor" vor "Rückkehr der Jedi-Ritter" spielt. Zudem nimmt es dem Film im Vergleich zum Vorgänger doch etwas an Faszination. Die Effekte sind erneut eher durchwachsen (wenn auch aufgrund der niedrigeren Anforderungen an phantastische Kreaturen – bis auf die Reittiere – etwas besser als beim Vorgänger), und das mickrige Budget stellenweise überdeutlich. Zudem hat man in der deutschen Fassung krampfhaft versucht, den Bezug zu "Star Wars" zu verstärken, in dem man Terak nach der "Macht", statt Energie, suchen lässt.
Trotz alledem halte ich "Kampf um Endor" insgesamt gesehen für eine Spur besser als den Vorgänger – zumindest aus der Sicht eines Erwachsenen (für Kinder ist die "Karawane der Tapferen" sicherlich faszinierender – und eben auch geeigneter). Die Handlung entwickelt sich um einiges flotter, und ist insgesamt deutlich spannender und actionreicher als beim ersten "Ewok"-Film. Natürlich sind die Kämpfe der Ewoks gegen Teraks Truppen mit ihren Blaster-Waffen nur ein müder Abklatsch der entsprechenden Kämpfe mit den imperialen Sturmtruppen aus "Rückkehr der Jedi-Ritter", und auch der Endkampf zwischen Noa und Terak mit ihren Schwertern kann sich keinesfalls mit Lichtschwertduellen messen (ja nicht mal dem Kampf Obi-Wan gegen Darth Vader aus dem Original-"Star Wars"-Film), und wirkt stellenweise etwas unfreiwillig komisch – aber (teils schlecht) abgekupferte und nicht 100%ig überzeugende Action ist immer noch besser als gar keine (nennenswerte) Action. Die Inszenierung würde ich ebenfalls als dem Vorgänger leicht überlegen einschätzen; so gibt es diesmal immerhin die eine oder andere nette Einstellung zu bestaunen. Eine weitere wesentliche Stärke ist Wilford Brimley's sehr warmherzige Präsenz und Performance. Zuerst den Ankömmlingen eher abgeneigt, offenbart er schon bald den weichen Kern unter seiner nur scheinbar harten Schale. Auch Teek ist eine Bereicherung; vor allem die Maske ist hier ungemein gut gelungen, und erlaubt der Figur eine beachtliche Ausdrucksstärke. Auch die Masken der Bösewichte, wie von König Terak, wissen zu gefallen. Herzstück des Films ist aber ganz klar die Freundschaft zwischen Cindel und Wicket, die hier noch einmal um einiges besser zur Geltung kommt als beim Vorgänger, und stellenweise richtiggehend zu berühren vermag. Last but not least: Das ansatzweise emotionale Ende schließt "Kampf um Endor", trotz der vorherigen Schwächen, sehr versöhnlich ab.
Fazit:
Das größte Problem an "Kampf um Endor" ist, dass er sich nicht entscheiden kann, ob er sich in erster Linie an Jugendliche/Erwachsene (also eher die "Star Wars"-Zielgruppe) oder eben an Kinder richten will. Für letztere ist er meines Erachtens schon allein aufgrund des düsteren und für einen Kinderfilm untypischen harten Einstiegs nicht wirklich geeignet. Der Rest zielt dann aber wiederum genau eher an jene ab, die ihn – laut der deutschen FSK, die eine Freigabe ab 12 Jahren vergeben hat, und das meines Erachtens völlig zu Recht – eigentlich noch gar nicht sehen dürften. Für Erwachsene ist "Kampf um Endor" zwar aufgrund der spannenderen Handlung und der flotteren Erzählweise der empfehlenswertere Film, Kinder dürften aber die märchenhaftere, unbeschwertere "Karawane der Tapferen" vorziehen. Aufgrund der im Vergleich zum ersten Film nicht eindeutigen Ausrichtung/Zielgruppe des Films ist nachfolgende Wertung jedenfalls – im Gegensatz zur "Karawane der Tapferen" – als Mischwertung aus der Einstufung als Kinderfilm (3/10, da eher ungeeignet), "Star Wars"-Film (4/10) und Fantasy-Abenteuer für Jugendliche und Erwachsene (5/10) zu verstehen.
Wie schon der Vorgänger ziemlich Schwach. Wie konnte Lucas dass seiner zu dem Zeitpunkt noch jungen Schöpfung nur antun? Die Kontinuitäts-Fehler lassen sich schnell beseitigen: diese Schinken einfach als eigenständige Werke behandeln. Dass diese im selben Universum wie Star Wars spielen sollen und dazu noch vor Jedi-Ritter, ist genauso behämmert, wie das laut der offizielen Zeitlinie von Imperium zu Jedi-Ritter nur ein Jahr vergehen soll.
Ich wäre übrigens bei der Aussage, die Zielgruppe von Star Wars sei Jugendliche/Erwachsene vorsichtig. Denn Lucas wird ja nicht müde, immer wieder mitzuteilen, dass das schon immer in allererster Linie kleine Kinder ansprechen sollte. Und ja, diese Aussage schmerzt mich schon leicht, wenn sie fällt.
Überrascht mich auch, dass du dich diesmal ganz schön kurz für deine Verhältnisse gehalten hast.
Damit, sie einfach zu ignorieren, macht man es Lucas mit seinen Kontinuitätsfehlern zu leicht. Egal ob man die Ewok-Filme nun persönlich zum Rest der Saga zählt oder nicht - ich tue es nicht - so sind es trotzdem Kontinuitätsfehler, die angeprangert gehören. Ich gehöre z.B. zu jenen, die Alien IV als nicht existent ansehen - aber wenn Ripley dort auf einmal ein Mann wäre, könnte ich das im Kontext des Films sehr wohl kritisieren .
Aber was genau findest du unlogisch daran, dass zwischen Imperium und Jedi-Ritter nur ein Jahr liegt? Wenn überhaupt, fand ich das schon fast wieder zu viel, angesichts der Tatsache, dass Lando und Chewie am Ende aufbrechen und Han zu befreien, und zu Beginn immer noch nicht weiter sind mit ihrer Mission. Je mehr Zeit zwischen den Filmen liegt, desto unplausibler wird das.
Ja, ich weiß, was George sagt, aber jeder geistig vernünftige Mensch wird bestreiten, dass sich Imperium in erster Linie/ausschließlich an Kinder richten will. Dafür ist die Handlung viel zu düster. Selbst der erste, mit den Leichen von Owen und Beru, ist in meinen augen erst ab 6+ geeignet.
Wegen der Länge des Reviews... das ist wohl eine gute Gelegenheit, um folgendes klarzustellen: Ich schreibe nicht "absichtlich" manchmal so lange Reviews. Und du wirst auf dieser Seite auch einige eher kurze finden. Meine Reviews sind immer genau so lang, wie es der Film - meines Erachtens - erfordert. Über manche kann man (weil sie so gut oder eben so schlecht sind) fast ewig schreiben, bei anderen ist es schon schwer, überhaupt 1-2 vernünftige Absätze zusammen zu bekommen. Ich trete also nie mit dem Anspruch an "jetzt schreibe ich ein 20 Absatz-Review", sondern ich beginne einfach zu schreiben... und höre erst auf, wenn ich alles gesagt habe, was ich zu sagen habe . Und wem das zu lang ist, für den gibts ja das Fazit, das einen kurzen und kompakten Überblick zu meiner Meinung erlaubt.
Dass mit dem Jahr bezieht sich eher auf Luke. Kaum ist er noch eher Anfänger, ist er plötzlich so begabt. Dass Han möglicherweiße mehrere Jahre im Karbonit verbrachte, wäre wohl ein Logikfehler und ein weiterer Beweis, dass Jedi-Ritter als Abschluss besser durchgeplant hätte werden müssen.
Hoffnung wurde erst ab der Special Edition ab 6 ferigegeben, wegen:
-Kürzung der Blastertreffer auf die Imperialen im Todesstern. -Ersetzung des ersten Wolfes mit den roten Augen und dem Knurren in der Cantina durch das Pfeife rauchende Echsenvieh -Greedo schießt vor Han, was dadurch in Notwehr statt zum weiter am Leben bleiben notwendigen Mord umgeändert wird (jetzt schießen ja beide knapp gleichzeitig)
Natürlich geht seine Entwicklung etwas schnell vonstatten, andererseits: Ein Jahr ist eine lange Zeit. Wirklich unplausibel und/oder negativ ist es mir jedenfalls nie aufgefallen.
Dass ANH früher ab 12 war, wusste ich nicht. Die Szene mit den verbrannten Leichen finde ich übrigens ab 6 nach wie vor zu hart; da erscheint mir einiges von dem was gekürzt/geändert wurde harmloser zu sein.