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Unnatürliche Auslese Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Unnatural Selection
Episodennummer: 6x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 04. Dezember 2002
Erstausstrahlung D: 11. Juni 2003
Drehbuch: Robert C. Cooper & Brad Wright
Regie: Andy Mikita
Hauptdarsteller: Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill, Amanda Tapping als Captain Samantha Carter, Christopher Judge als Teal'c, Corin Nemec als Jonas Quinn, Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller: Ian Buchanan als First, Kristina Copeland als Second, Tahmoh Penikett als Third, Rebecca Robbins als Fourth, Patrick Currie als Fifth, Shannon Powell als Sixth, Gary Jones als MSgt. Walter Harriman, Dan Shea als MSgt. Sylvester Siler, Michael Shanks als Voice of Thor u.a.

Kurzinhalt: Nachdem SG-1 ihnen Reese, die Schöpferin der Replikatoren, übergeben hat, bereiteten die Asgard auf einem Planeten in ihrer Heimatgalaxie diesen eine Falle. Doch der Plan ging schrecklich schief. Eigentlich wollte man die Replikatoren in einem Zeitverzögerungsfeld fangen, das dazu geführt hätte, dass für sie die Zeit im Vergleich zum Rest der Galaxis extrem langsam vergeht. Während jeder Sekunde, die innerhalb des Feldes verstreicht, würden im Rest der Galaxis Jahrzehnte vergehen. Doch die Replikatoren erkannten zu früh, was die Asgard vorhaben, und es gelang ihnen, die Funktion der Maschine genau umzukehren. Nun sind in jeder Sekunde, die im Universum verstrichen ist, innerhalb des Zeitfelds Jahrzehnte vergangen, und die Replikatoren haben sich – aus Sicht der restlichen Galaxis – rasant weiterentwickelt. Sie müssen so schnell aus möglich aufgehalten werden – sonst drohen sie, die Heimatgalaxis der Asgard im Sturm zu erobern. Die letzten Hoffnungen der Asgard ruhen nun auf SG-1, die gerade erst mit der noch nicht ausgereiften X-303 ins All vorgedrungen sind. Sie sollen auf dem Planeten landen, und die ursprüngliche Funktion des Geräts wiederherstellen. Doch gleich nach ihrer Ankunft werden sie von Replikatoren in menschlicher Gestalt empfangen…

Denkwürdige Zitate: "Sir, we can't call it the Enterprise."
(Da bin ich ganz bei Jack: Warum eigentlich nicht?)

"We are inside your unconscious mind now."
"You’d think there’d be more lights on."
(Was uns die finstere Umgebung wohl über Jacks Unterbewusstsein sagen will?)

"You used his humanity against him."
(Da hat Jonas absolut recht.)


Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime "Unnatürliche Auslese" braucht zwar ein bisschen, um in Fahrt zu kommen, steigert sich dann aber zu einem wirklich großartigen, hochdramatischen Finale, dass mich doch ziemlich zum Nachdenken anregte, und vor allem bei der Erstsichtung ordentlich Eindruck hinterlassen hat. Jonas bringt es im letzten Zitat zur Folge perfekt auf den Punkt: Fünfter war der Einzige aus der Gruppe der menschlichen Replikatoren, der Mitgefühl empfand, und mit dem man vernünftig reden konnte. Aus Sicht der anderen Replikatoren war er genau deswegen ein bedauerlicher Fehler, den sie bei der Sechsten wieder korrigiert haben. Und eben diese Menschlichkeit nutzte man hier nun aus, um ihn zu täuschen, und die Replikatoren wie geplant im Zeitverzögerungsfeld einzufangen – darunter eben auch ihn. Das war schon fies, und moralisch ziemlich fragwürdig. Zugleich fragt man sich unweigerlich, was das für die Zukunft bedeutet. Wird alles wirklich so klappen, wie gehofft? Weil wenn mit dem Gerät irgendetwas passiert, und die Zeit wieder normal abzulaufen beginnt, hätte man das akute Problem bewältigt, in dem man ein noch größeres für die Zukunft schafft. Weil wenn Fünfter jemals die Flucht gelingt, droht er noch wesentlich verheerender über die Galaxis herzufallen, als dies die Replikatoren bislang taten. Hat Jack hier die Zukunft geopfert, um die Gegenwart zu retten? (Spoiler: Ja. Zumindest bis zu einem gewissen Grad.)

Doch auch wenn mich in erster Linie der Ausgang des Geschehens begeistert hat, heißt das nicht, dass es aus den 35 Minuten zuvor nicht auch schon Positives zu vermelden gibt. Zugegeben, die ersten 10-15 Minuten sind jetzt noch nicht unbedingt so prickelnd. Eigentlich war am Ende der letzten Folge schon ziemlich alles gesagt, was zu sagen ist, und aus meiner Sicht nahm man sich am Anfang mit der langen Diskussion mit Thor doch etwas zu viel Zeit, um dem Zuschauer die notwendigen Informationen zu übermitteln. Auch der kurze Ausflug zur Erde wirkt wie eine Verzögerungstaktik. Wenn sie dann aber den von den Replikatoren eroberten Planeten erreicht haben, dreht "Unnatürliche Auslese" auf. Die CGI-Effekte sind zwar recht eindeutig als solche zu erkennen; vor allem natürlich die Greenscreen-Aufnahmen von der Planetenoberfläche. Für damalige Verhältnisse waren sie aber schon ok, und es war zumindest mal eine Abwechslung von den überpräsenten kanadischen Wäldern. Und vor allem auch die seltsame außerirdische Struktur sah interessant aus. Die Inszenierung stach für mich ebenfalls wieder hervor, insbesondere in Jacks Traumsequenz im Torraum, mit dem starken blauen Licht. Das sah schon sehr cool aus. Und generell baut sich nach der Ankunft von SG-1 auf dem Planeten eine nette Spannung auf, die sich dann bis zum dramatischen Finale kontinuierlich steigert. Ein kleines Manko gibt es allerdings noch: Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit den menschlichen Replikatoren glücklich bin. Zwar ergibt es mit dem Hinweis auf Reese schon Sinn – es sind also keine logischen Bedenken – aber gerade diese Masse an spinnenartigen Robotern zeichnete sie als Feind für mich so aus, und hob sie auch von anderen Widersachern wie z.B. den Goa'uld ab. Durch die Menschengestalt geht aus meiner Sicht ein bisschen was von ihrem Reiz verloren. Solange man sie aber – so wie hier – in Kombination mit den guten alten Replikatoren einsetzt, kann ich damit leben.

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime Der Abschluss dieses losen Zweiteilers konnte mir weitaus besser gefallen, als "Prometheus". Vor allem das Ende stach dabei für mich hervor, weil wie SG-1 hier Fünfter hintergehen, um mit seiner Hilfe die Bedrohung durch die Replikatoren auszuschalten, dabei jedoch auch ihn zurücklassen, war schon hart. Hier agierten unsere Helden mal ziemlich fragwürdig. Zudem hat man als Zuschauer – auch schon bei der Erstsichtung – unweigerlich den Eindruck, dass dadurch zwar die akute Bedrohung beseitigt wurde, in Zukunft jedoch eine noch viel größere Gefahr auf SG-1, die Asgard und das gesamte Universum lauern könnte. Aber auch abseits des dramatischen Ausstiegs konnte mir "Unnatürliche Auslese" sehr gut gefallen. Der Einstieg war zwar noch etwas mau, und an die menschlichen Replikatoren musste ich mich auch erst mal gewöhnen, aber das spannende Setup, die hochwertige Inszenierung, die gewohnten auflockernden Kommentare zwischendurch, sowie die reichlichen (und für damalige TV-Verhältnisse durchaus gefälligen) Effektszenen machten "Unnatürliche Auslese" zur einer überaus gelungenen Episode. Und das Finale war dann eben noch das Sahnehäubchen.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)




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