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Chronicle - Wozu bist du fähig? Drucken E-Mail
Mischung aus Superhelden- & Found Footage-Film Kategorie: Filme - Autor: M. Spieler | M. Wetzel - Datum: Freitag, 20 April 2012
 
Chronicle - Wozu bist du fähig?
(Chronicle, USA 2012)
 
Chronicle - Wozu bist du fähig?
Bewertung:
Studio/Verleih: Davis Entertainment/20th Century Fox
Regie: Josh Trank
Produzenten: U.a. John Davis, Adam Schroeder & James Dodson
Drehbuch: Max Landis & Josh Trank
Filmmusik: -
Kamera: Matthew Jensen
Schnitt: Elliot Greenberg
Genre: Science Fiction/Action
Kinostart Deutschland: 19. April 2012
Kinostart USA: 03. Februar 2012
Laufzeit: 84 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: noch nicht verfügbar
Mit: Dane DeHaan, Alex Russell, Michael B. Jordan, Michael Kelly, Ashley Hinshaw, Bo Petersen, Anna Wood u.a.


Kurzinhalt: Drei High-School-Schüler finden bei einem Ausflug ein außerirdisches Objekt, dass kurz nach ihrer Entdeckung unter unerträglichem Geheul verschwindet. Zunächst scheint alles wie vor dem Vorfall, doch nach und nach verändern sich die drei Jungs. Sie fangen an Kräfte zu entwickeln, die man als übernatürlich beschreiben könnte. Kräfte, wie sie Superhelden aus Comics haben. Sie fangen an ihre Grenzen auszutesten, während das normale Leben weitergeht. Leider ist einer von ihnen immer die getretene, graue Maus - das Opfer - an der Schule gewesen und hat dadurch nicht gerade die stabilste Persönlichkeit. Ihm steigt die neu gefundene Macht zu Kopf und alles gerät außer Kontrolle.
Michael Spieler


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Review von Michael Spieler: Die drei Hauptdarsteller mit ihrer Kamera.Chronicle beginnt ganz ähnlich wie andere Superheldenfilme auch: normale Jugendliche kommen mit Etwas in Kontakt und entwickeln daraufhin Kräfte, die sie fortan zu kontrollieren suchen. Was diese anderen Filme oft ignorieren, ist, wie solche Kräfte auf die Persönlichkeit ihrer Träger einwirken. So brauchte es schon Venom um "Spider-Man" aus seiner Alltags-Persönlichkeit des Peter Parker zu reißen. Generell wird auf einer fast schon religiösen Trennung zwischen Alltagspersönlichkeit und maskiertem Superheldenego bestanden, und diese Dualität ist dann auch oft Kernthema der Geschichten. Hier geht man einen anderen Weg. Die Jungs spielen zunächst unvorsichtig mit ihren neuen Fähigkeiten in jeder erdenklichen Alltagssituation und für einen wird diese Macht zum Weg aus der Teenager-Krise.

Andrew (Dane DeHaan, "In Treatment") ist als typischer Loser angelegt - derjenige im grauen Hoodie, der in der Schule mit niemandem zurechtkommt, von den meisten ignoriert und von einigen schikaniert wird. Er kommt aus einem nicht weniger untypisch zerrütteten Elternhaus, mit jähzornigem, trinkenden Vater. Sein einziges Hobby ist die Filmerei, was ihm schnell den Ruf als Voyeur einbringt. Der Film findet ausschließlich aus Sicht dieser und anderer Handkameras statt, was den dokumentarischen Eindruck von "Found Footage" erzeugt. Der Filmstil ähnelt also dem ebenfalls von uns besprochenen "Apollo 18". Dank der Kräfte Andrews ist die Kamera in "Chronicle" nicht so eingeschränkt, wie in Filmen, die sich der selben Technik bedienen, so filmt sie das Geschehen auch des Öfteren von außen und wird fast zu einem eigenen Charakter. So sehr man sich auch wünscht, Andrew würde noch die Kurve kriegen und mehr wie ein Peter Parker mit der Situation umgehen, lässt ihn Dane DeHaan immer gruseliger und rachsüchtiger werden. Vermutlich ist dies die natürlichere, gern verdrängte Richtung, in die sich ein Teenager unter solchen Umständen entwickeln würde. Ihm genügt es schließlich nicht mehr geistig über den Dingen zu stehen, er will sich für sein verkorkstes Leben an der Welt rächen. Irrationalerweise wendet er sich dabei auch von den Freunden ab, die er tatsächlich hat. Andrews' Freunde Matt (Alex Russell, "Wasted on the Young") und Steve (Michael B. Jordan, "Parenthood") stehen im krassen Gegensatz zu ihm. Nicht nur zählen sie zu den Lieblingen an der Schule, sie haben auch funktionierende soziale Umfelder, in die sie wirklich versuchen Andrew zu integrieren. Sie werden nicht so leicht abhängig von ihren neuen Fähigkeiten und versuchen Andrew mit Vernunft beizukommen, denn es häufen sich die Vorfälle, bei denen er zu weit geht.

Andrew zeigt zunehmend zerstörerische TendenzenMan macht als Zuschauer einiges durch bei diesem Film: Findet eine kleine juvenile Ecke im Kopf die Probier-Szenen noch sehr witzig und wünscht sich das auch mal zu können, wandelt sich das Ganze schnell zu einem düsteren Splatterfest, das einem die ausgelutschte Message maximal quer über die Fresse zieht: "Mit großer Macht kommt große Verantwortung", oder auch: keine echte Person besitzt die überlegene moralische Integrität um für solche Kräfte tatsächlich bereit zu sein. Er wird dann leider sehr eindimensional und zu einer einzigen Aneinanderreihung von Machtdemonstrationen. Leider wird auf den mythologischen Aspekt der Geschichte nicht weiter eingegangen; das Objekt, dass ihnen absichtlich oder unabsichtlich ihre telekinetischen Fähigkeiten verlieh, bleibt unerklärt. Es dient nur als Katalysator um die Situation der Drei grundlegend zu verändern.

Fazit: Der Film war als recht kleine Produktion doch ganz ordentlich, wobei der ein oder andere Effekt als solcher deutlich zu erkennen ist. Er ist ein wenig zu sehr auf Stereotype ausgelegt, die er zwar in Hinsicht auf die Superheldennummer durchbricht, aber die Ausgangssituation der Teenager gibt es so halt auch in jedem Teen-Drama. Dem Film kommen seine recht kurzen 84 Minuten Laufzeit zu Gute, da die Story nicht noch wesentlich mehr hätte ausgewalzt werden können ohne zu langweilen. Dadurch hat dieser feuchte Traum eines Teenagers mit Wut im Bauch ein gutes Tempo.

Wertung:6 von 10 Sternen
Michael Spieler


Review von Marcel Wetzel: Und wieder ein Vertreter des Found Footage Genres. Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich kann den verwackelten Kamerabildern inzwischen kaum noch etwas abgewinnen. Zu Zeiten von "Blair Witch Project" mag das alles noch halbwegs innovativ gewesen sein und echt gewirkt haben, inzwischen wird diese Art Geschichten zu erzählen leider überstrapaziert und wird allzu oft benutzt, um Kosten zu sparen, ohne dass es dem Film dienen würde. "Chronicle" gehört glücklicherweise nicht zu diesen Exemplaren. Als Allererstes ist zu erwähnen, dass dem Zuschauer bei "Chronicle" im Gegensatz zu Filmen wie beispielsweise "Cloverfield" durch das andauernde Gewackel der Kamera nicht schlecht wird. Der erste Vorteil bei einem Film, in dem es um Menschen mit Superkräften geht, ist nämlich der, dass sie die Kamera nicht tragen müssen, sondern sie durch Telekinese butterweich durch die Luft fliegen lassen, was sich natürlich direkt auf die Qualität des Bildes auswirkt. Aber auch die Erzählweise des Films ist gut gewählt. So nimmt er sich zu Beginn genug Zeit, um den Zuschauer an die Protagonisten zu gewöhnen und erst danach langsam an Fahrt aufzunehmen.

Die Fähigkeiten geraten außer KontrolleAnfangs machen die Jungs nur Unsinn und es macht einfach Spaß, ihnen dabei zuzugucken, wie sie ihre Umwelt neu erleben und die Superkräfte einsetzen, um ihre gewonnene Freiheit auszuloten. Und das machen sie in genau der Art und Weise, wie es jeder von uns tun würde wenn er denn könnte. Wie weit würde man denn selbst die Spielchen treiben? Genau darum geht es in dem Film: Was können Superkräfte anrichten, wenn sie sich nicht in den Händen eines durch und durch edlen oder starken Charakters befinden, sondern Normalos von der Straße plötzlich damit umgehen müssen, die alle ihre eigenen Probleme, Stärken und Schwächen aufweisen. Diese Wandlung von Spaß hin zum bitteren Ernst wird in den recht kurzen 84 Minuten langsam und eingehend, aber nie langweilig dargestellt.

Einzig das recht früh vorhersehbare Ende hätte noch die ein oder andere Überraschung vertragen können und sticht in seiner Machart hervor. Dies leider nicht zum Positiven. Nicht nur, dass es einfach nicht zum übrigen Film passen will und irgendwie lieblos wirkt, durch das Prinzip des Found Footage war Regisseur Josh Trank auch gezwungen teilweise für das Publikum recht verwirrende Kameraperspektiven zu wählen. So viel zur Handlung und dem interessanten Ansatz des Films, die Charaktere hingegen decken leider nur die üblichen Klischees ab. So ist Steve (Michael B. Jordan) ein Football Held, beliebt und kandidiert als Präsident an seiner Schule. Matt (Alex Russel), ist genau so, wie man sich einen typischen amerikanischen Schüler vorstellt, und sein Cousin Andrew (Dane DeHaan), ist der Außenseiter mit der schweren Jugend, bei dem ziemlich schnell klar wird, dass er genau das Konfliktpotenzial hat, um aus dem anfänglichen Spaß bitteren Ernst werden zu lassen. Er ist die tickende Zeitbombe, bei deren Hochgehen man besser nicht in der Nähe sein möchte.

Fazit: Bei Chronicle handelt es sich sicherlich nicht um ein Meisterwerk der Filmkunst, das man unbedingt gesehen haben muss. Jedoch ist der Ansatz, den Superheldenfilm mit dem Found Footage Genre zu verbinden interessant und gut umgesetzt worden, wobei die Story leider zu vorhersehbar ist und Überraschungen vermissen lässt. Trotzdem auf jeden Fall einen Blick wert.

Wertung:7 von 10 Punkten
Marcel Wetzel
(Bilder © 2012 20th Century Fox)


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Weiterführende Links:
Review zu "Apollo 18"
Review zu "Cloverfield"







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