Eine "Zauberhand" für alle FälleKategorie: Wissenschaft & Technik - Autor: Björn Flügel - Datum: Samstag, 07 April 2012
Wer auf einem bestimmten Musikinstrument zu spielen lernen will, aber
keine Zeit für die Übungsstunden hat, kann jetzt hoffen: Die Universität
Tokio hat in Zusammenarbeit mit den Sony Computer Science Laboratories ein Gerät entwickelt, das
elektronische Reize nutzt, um Handbewegungen zu kontrollieren.
Die "PossessedHand" (zu deutsch: "Besessene Hand) wird wie ein
Gürtel um den Unterarm geschnürt und kann bis zu 16 Gelenke und Muskeln
in der Hand steuern. Welche Finger wann
zugreifen, wird von elektronischen Signalen bestimmt, die in Muskel- und Gelenkbewegungen
umgewandelt werden. Dabei ist jeder einzelne Muskel mit jeweils 28
Elektroden versehen.
Diese Konstruktion ist eine bedeutende Weiterentwicklung im
Bereich der HCI (Human Comupter Interaction). Je nach dem, wie
das Gerät eingestellt ist, können auch tiefer gelegene Muskeln gesteuert
werden. Die "PossessedHand" stellt sich automatisch individuell auf
jeden einzelnen Benutzer ein. Sie errechnet dabei das Verhältnis
zwischen den Elektroden, der Stufe der eletronischen Reize und den
erforderlichen Muskelbewegungen. Ähnliche Vorrichtungen wurden übrigens
u.a. von Robert A. Heinlein in dessen Kurzgeschichte "Waldo" oder auch von
Robert Silverberg in "The Man in the Maze" beschrieben. So wird die
Science Fiction wieder einmal von der Gegenwart eingeholt. Wie
formulierte es doch einst der berühmte Astrophysiker Stephen Hawking:
"Das Science Fiction von heute ist das Science Fact von morgen." Wie
wahr.