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Dungeon Siege - Schwerter des Königs Drucken E-Mail
Fantasy-Trash ohne jeglichen Charme Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 15 Dezember 2011
 
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Dungeon Siege - Schwerter des Königs
(In the Name of the King: A Dungeon Siege Tale, D/CAN/USA 2007)
 
Dungeon Siege - Schwerter des Königs
Bewertung:
Studio/Verleih: Boll KG Productions/Splendid Film
Regie: Uwe Boll
Produzenten: U.a. Dan Clarke, Shawn Williamson & Uwe Boll
Drehbuch: Doug Taylor
Filmmusik: Jessica de Rooij & Henning Lohner
Kamera: Mathias Neumann
Schnitt: David M. Richardson
Genre: Fantasy/Action
Kinostart Deutschland: 29. November 2007
Kinostart USA: 11. Januar 2008
Laufzeit: 127 bzw. 156 Minuten (Kinofassung/Director's Cut)
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu Ray (Director's Cut), Blu Ray (Kinofassung), DVD (Director's Cut SE), DVD (Director's Cut), DVD (Kinofassung SE), DVD (Kinofassung), Soundtrack
Mit: Jason Statham, Leelee Sobieski, John Rhys-Davies, Claire Forlani, Ron Perlman, Kristanna Loken, Matthew Lillard, Brian White, Will Sanderson, Ray Liotta, Burt Reynolds u.a.


Anmerkung: Das nachfolgende Review bezieht sich ausschließlich auf die um eine knappe halbe Stunde kürzere Kinofassung des Films.

Kurzinhalt: Der böse Zauberer Gallian hat eine Armee von abscheulichen Kreaturen, genannt Krugs, geschaffen, mit denen er die Länder des Königs Konreid angreifen lässt. Als seine Familie angegriffen wird, zieht auch ein Mann, den alle nur "Farmer" nennen, in den Kampf, erleidet dabei jedoch seinen schweren Verlust. Seine Frau wird indes von Gallian gefangen genommen und mit einigen weiteren Menschen in dessen dunkles, unter einem Berg verstecktes Schloss gebracht. Gemeinsam mit seinen beiden guten Freunden Norick und Bastian bricht er auf, um diese zu befreien. Auch der König beschließt, sich der Bedrohung zu stellen, und zieht mit einer Armee aus, um den Krugs gegenüberzutreten. An seiner Seite stehen der Zauberer Merick und dessen Tochter Muriella, die Gallian unbewusst einiges von ihrer Macht abgegeben hat. Zudem steht sein Neffe, der Herzog Fallow, mit Gallian im Bunde, möchte er doch den Thron lieber gestern als heute besteigen. Als ein Mordanschlag auf den König fehlschlägt, sucht Fallow das Weite. König Konreid und seine Gefolgschaft reiten aus, um ihn zu stellen, und den Schergen von Gallian gegenüberzutreten. Ihr Weg wird jenen von Farmer kreuzen, der im Zuge dieser Begegnung seine wahre Bestimmung erkennen wird…

Review: ImageDass man sich von Uwe Boll-Filmen nicht viel erwarten kann, sollte allseits bekannt sein. Die bisherigen Filme, die ich von ihm gesehen habe (nämlich "House of the Dead", "Alone in the Dark" und "Blood Rayne"), hatten aber wenigstens den Anstand, derart schlecht zu sein, dass man sich köstlich über sie amüsieren konnte. Bei "Dungeon Siege" verwehrte mir "uns Uwe" aber leider selbst dieses Vergnügen, denn… so schlecht wie erwartet und erhofft war er leider (?) nicht. Tatsächlich ist er objektiv betrachtet von den erwähnten Filmen wohl als das beste "Boll-Werk" einzustufen. Was keinesfalls bedeuten soll, dass es sich bei ihm um einen guten, empfehlenswerten Film handelt – ganz im Gegenteil! Denn wo seine grauenhaft schlechten Trash-Feste wenigstens über einen gewissen Reiz für alle cineastischen Masochisten verfügt haben, ist "Schwerter des Königs" unaufregend, langweilig und absolut überflüssig.

Eines muss man Uwe Boll allerdings lassen: Worin er sich von Film zu Film steigert, ist bei der Komposition seiner Einstellungen bzw. generell den präsentierten Bildern. So haben seine Location Scouts einige tolle Landschaften ausfindig gemacht, die er auch ansprechend in Szene setzt. Auch sonst gibt es das eine oder andere gelungene Bildchen zu bestaunen, wie auch die eine oder andere gefällige Kamerafahrt. Die Action ist zwar nicht unbedingt ein Highlight, aber ich habe eine solche auch schon deutlich schlechter inszeniert gesehen, als hier (*hust* Eragon *hust*). So kann man vor allem den Einzel- bzw. Schwertkämpfen recht gut folgen. Auch überzeugt er mit dem einen oder anderen nicht übermäßig verbrauchten Einfall, z.B. beim Kampf der beiden Magier. Generell sind die letzten 15-20 Minuten durchaus unterhaltsam. Das war dann aber auch schon alles, was ich an positiven Aspekten zu Protokoll geben kann. Wie zu Beginn des Reviews schon angemerkt, habe ich die "nur" knapp 2-stündige Kinofassung gesehen – und selbst das war meines Erachtens noch viel zu viel. Eine Kürzung um mindestens 15 Minuten hätten dem Film mehr Tempo beschert und ihm sicherlich gut getan. So gesehen frage ich mich wirklich, welche Szenen sich denn in der erweiterten Fassung verstecken könnten, welche verborgenen Perlen, dass sie noch eine komplette weitere halbe Stunde wert sind. Mir waren wie gesagt diese fast 2 Stunden schon zu viel – einfach, da die Handlung weder übermäßig komplex noch interessant war. Jedenfalls erschien mir bereits die Kinofassung für diese Filmlänge etwas inhaltsleer – wie muss es da erst der Extended Version ergehen?!?! Immerhin erspart uns Uwe Boll das seit "Herr der Ringe" gerade auch im Fantasy-Genre beliebte Stilmittel einen Prologs, der eine ohnehin schon recht simpel gestrickte Handlung noch offensichtlicher gemacht hätte.

ImageDie schauspielerischen Leistungen sind gerade auch für einen Boll-Film durchaus ansprechend, wobei die darstellerische Qualität zugegebenermaßen etwas schwankt, und einige weniger überzeugen können als andere. John Rhys-Davies hat bei mir schon seit Jahren einen Stein im Brett, und ich freue mich immer wieder, ihn zu sehen. Auch bei "Dungeon Siege" konnte er mir durchaus gefallen. Jason Statham zeigt zwar nicht unbedingt großes schauspielerisches Können und zieht im Prinzip nur wieder das aus seinen Actionfilmen bekannte Programm durch, verfügt aber immerhin ansatzweise über jenes Charisma, dass man als "Leading Man" braucht. Leelee Sobieski, Kristanna Lokken und Claire Forlani sind immerhin hübsch anzusehen (wenn es auch letztere mit dem Face Lifting etwas übertrieben hat), Burt Reynolds holt sich hier seinen Gehaltsscheck ab, ohne viel dafür tun zu müssen, Ron Perlman vertreibt sich die Wartezeit auf "Hellboy II – Die goldene Armee", und Ray Liotta hat sichtlich Spaß dabei, den Bösewicht für einen Regisseur zu mimen, der keine sonderlich hohen Ansprüche an ihn stellt. Matthew Lillard spielt jedoch wieder einmal viel zu überzogen, und ist stellenweise absolut grauenhaft. Und der Rest verhielt sich unauffällig…

Der Soundtrack passt sich leider dem Rest des Films an, soll heißen, er fällt (bis auf die ersten Minuten, in denen man sich recht stark am Auenland-Thema orientiert) dadurch auf, dass er nicht auffällt. Das Drehbuch ist auch abseits der mangelnden Originalität nicht wirklich gelungen. Die Figuren sind viel zu platt, die Dialoge wenig berauschend, und die Handlung ist etwas gar simpel gestrickt und zudem viel zu vorhersehbar. Vor allem aber bietet es schlicht und ergreifend zu wenig Inhalt, um damit fast zwei Stunden zu füllen. Und so verliert sich Uwe Boll in einer uninspirierten und oftmals erschreckend langweiligen Schlachtszene nach der anderen. Vor allem jene etwas nach Mitte des Films lässt "Dungeon Siege" eine dramaturgische Vollbremsung hinlegen, und sorgt für gediegene Langeweile. Hier zeigt sich leider, dass Uwe Boll vom Vorbild "Herr der Ringe" nichts gelernt hat. Er glaubt, es reicht, wenn man zwei große Gruppen aufeinanderhetzen würde, um eine spannende und packende Schlacht zu präsentieren. Fehlanzeige – es kommt eben auch darauf an, wie man diese in Szene setzt! Außerdem verlegt er sich zu oft darauf, statt die bekannten Helden (auch wenn man ohnehin zu keiner der Figuren je wirklich eine Beziehung aufbaut und mit ihm oder ihr mitfiebern würde) irgendwelche anonymen Kämpfer gegen die Orks Krugs antreten zu lassen. Generell ist das ganze irgendwie so uninteressant und unaufregend. Nicht einmal den trashigen Gefilden gibt sich Uwe Boll voll und ganz hin! Jason Statham gegen irgendein komisches, trashiges Monster – das hätte zumindest ein kurzfristiges Highlight sein können. Stattdessen ist "Dungeon Siege" blutleer, öde und damit letztendlich absolut wertlos.

Fazit: ImageSo paradox es auch klingen mag: Auch wenn es sich bei "Dungeon Siege" zweifelsohne um den besten "Boll" handelt, den ich bisher gesehen habe, erscheint er mir doch am sinnlosesten und überflüssigsten. Man kann über seine früheren Filme sagen was man will, aber wenigstens hat sich dort Uwe Boll schamlos dem Trash hingegeben. Hier versucht er tatsächlich, einen ernsten, richtigen und guten Film zu machen, und auch wenn im Vergleich zu seinen Filmen davor eine inszenatorische Steigerung bemerkbar ist, geht "Dungeon Siege" im Meer der unauffälligen und langweiligen Massenware unter – während die "Vorgänger" zumindest noch dank ihrer schlechten Qualität und einiger grauslich-mieser Szenen daraus hervorgestochen sind. Womit wir bei der Fragen wären: Was ist besser? Einen schlechten Eindruck zu hinterlassen, oder gar keinen Eindruck zu hinterlassen? Eins ist für mich klar: "Dungeon Siege" wird niemanden, der Uwe Boll bisher für einen schlechten Regisseur gehalten hat, eines Besseren belehren – zugleich wäre er aber mit solch unaufregender, wertloser Dutzendware nie das (Trash)-Phänomen geworden, dass er heute ist. Ich will nicht behaupten, seine filmischen Katastrophen wie "House of the Dead", "Alone in the Dark" oder "Blood Rayne" (wenn auch bei diesem schon ein leichter Aufwärtstrend erkennbar war) besser oder unterhaltsamer gefunden zu haben – aber denkwürdiger waren sie definitiv. "Dungeon Siege" hingegen fällt in die Kategorie "so schnell vergessen wie gesehen", und hat weder Fantasy- noch Trash-Fans etwas zu bieten. Prädikat: Überflüssig…

Wertung:3 von 10 Punkten


Christian Siegel
(Bilder © Splendid Film)


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Weiterführende Links:
Advents-Special 2011
Review zu "House of the Dead"
Review zu "Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter"
Review zu "Hellboy II - Die goldene Armee"







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