Mit: Christopher Lambert, Sean Connery, Clancy Brown, Roxanne Hart, Beatie Edney, Alan Horth, Jon Polito, Sheila Gish u.a.
Kurzinhalt:
Sein Name ist Connor MacLeod vom Clan der MacLeod’s, und er ist unsterblich: Im Jahre 1538 kämpft er in den schottischen Highlands Seite an Seite mit seinen Landsleuten gegen böse Schergen, die sie von ihrem Land vertreiben wollen. Dabei wird ihm von Kurgan eine tödliche Wunde zugefügt. Wie durch ein Wunder kehrt er von den Toten wieder zurück, und wird sodann aus seinem Dorf vertrieben. Völlig allein und ahnungslos wird er schließlich vom bereits seit längerer Zeit unsterblichen Ramirez aufgelesen, der ihn einweiht: Connor MacLeod gehört einer Vielzahl von Unsterblichen an, die in einem mörderischen Wettkampf um den "Preis" gegeneinander antreten müssen. Ganz so unsterblich sind sie indes dann doch nicht, denn werden sie geköpft, verwirken selbst die ansonsten unverwundbaren Krieger ihr Leben, und deren Lebensenergie geht auf den Sieger des Duells über. Noch kämpft man nur vereinzelt gegeneinander, doch irgendwann in der fernen Zukunft (besser gesagt im Jahre 1986) wird an einem ihnen unbekannten Ort (New York) die "Zusammenkunft" stattfinden, wo die restlichen verbliebenen Unsterblichen gegeneinander antreten und versuchen werden, den Wettkampf um den Preis für sich zu entscheiden. Denn am Ende kann es nur einen geben…
Review:
Bei seiner Kinoveröffentlichung mag ihm zwar kein allzu großer Erfolg beschieden gewesen sein, doch in den mittlerweile 25 Jahren danach hat "Highlander" langsam aber sicher Kultstatus erlangt – und das völlig zu Recht. Russell Mulcahy vermeidet viele Fehler, die anderen Fantasyfilme sonst oft zum Verhängnis werden – wie eine zu kindgerechte Umsetzung – und präsentiert eine dreckig-brutale und höchst unterhaltsame Mischung aus Fantasy und Action, ohne dabei die Figuren zu vernachlässigen, und würzt das ganze zudem noch mit einem Hauch an Tiefgang. Eine Stärke die er von vielen anderen Genrevertretern übernommen hat, ist die "Weigerung", jenes phantastische Element dass im Zentrum des Films steht – hier die Unsterblichkeit – näher zu erläutern. Anstatt sich in Details zu verlieren und krampfhaft zu versuchen, eine plausible Erklärung zu finden, ist sie halt einfach ein Mysterium, dass selbst die von ihr Betroffenen nicht wirklich erklären können (wie z.B. die Frage, warum gerade sie unsterblich sind).
Die Action ist gut platziert und ebenso gut inszeniert (dazu gleich noch mehr), nimmt jedoch nie Überhand. Stattdessen steht hier in erster Linie der titelspendende "Highlander" Connor MacLeod im Vordergrund. In der Gegenwart muss er sich einigen Kontrahenten stellen, und sich vor allem auf die bevorstehende letzte, alles entscheidende Konfrontation mit dem mächtig-brutalen Kurgan vorbereiten. Dieser scheint durch die Unsterblichkeit und die zahlreichen Morde langsam aber sicher wahnsinnig geworden zu sein, und offenbart eine sadistische Ader, die ihn wirkungsvoll als Antagonisten aufbaut und klar macht, was nicht nur für Connor, sondern in weiterer Folge auch die gesamte Menschheit, auf dem Spiel steht. Zugleich gibt es jedoch auch eine klassische Liebesgeschichte, ist doch die Kunsthistorikerin Brenda zunehmend von ihm fasziniert – eine Entwicklung, die seine Vertraute Rachel (der er einst im zweiten Weltkrieg das Leben gerettet hat) mit Besorgnis füllt, und auch Connor nicht wirklich zu behagen scheint. Warum und wieso, wird in den zwischendurch immer wieder eingestreuten Rückblenden erzählt. Diese zeigen uns, wie Connor am Schlachtfeld gestorben ist, und nach seiner Wiederauferstehung aus seinem Dorf vertrieben wurde. Wie er eines Tages Besuch von einem weiteren Unsterblichen, Ramirez, erhielt, und dieser ihn nicht nur in die Hintergründe rund um den Preis etc. eingeweiht, sondern auch auf den bevorstehenden Kampf vorbereitet hat. Und natürlich seine Liebe zu Heather…
Letzteres ist einer jener Aspekte, die "Highlander" für mich auszeichnet und ihn zu einem so gelungenen Vertreter des Genres werden lässt. Der Traum von der Unsterblichkeit ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Unzählige Geschichten wurden schon rund um sie gesponnen, und fast immer wird die Unsterblichkeit als etwas positives, erstrebens- und wünschenswertes dargestellt. "Highlander" geht hier einen gänzlich anderen und erstaunlich düstereren Weg, und offenbart die Unsterblichkeit statt als Segen vielmehr als Fluch. Jener Moment, als sowohl Connor als auch dem Zuschauer dies bewusst wird (in einer wundervollen, berührenden Montage, die mit Queens gänsehauterzeugendem "Who wants to live forever" kongenial vertont wurde), ist definitiv der emotionale Höhepunkt des Films: Hilflos muss Connor mit ansehen, wie jene Frau die er liebt, von Tag zu Tag älter wird und ihr zunehmend entgleitet – ehe sie zuletzt in seinen Armen stirbt.
Russell Mulcahy's Inszenierung kann gerade auch angesichts des vergleichsweise geringen Budgets gefallen. Er schmückt diesen Film mit zahlreichen gelungenen Kamerafahrten (wobei vor allem der Einstieg vor dem Wrestling-Kampf, als die Kamera wie bei einer Hubschrauberaufnahme – jedoch in einer Halle! – über dem Publikum schwebt, ehe wir einen Blick auf Connor erhaschen können), beeindruckenden Bildern (vor allem während der Ausbildung durch Ramirez. So sieht man die beiden einmal auf einem Felsvorsprung gegeneinander kämpfen, und auch wenn man die Stuntdoubles bei genauerer Betrachtung erkennen kann, ist es eine optisch imposante Szene. Auch die Action – insbesondere der Showdown, mit dem blauen Hintergrund – weiß zu gefallen) und tollen Überblendungen (von der Gegenwart in die Vergangenheit). Die schauspielerischen Leistungen wissen ebenfalls zu überzeugen. Christopher Lambert mag hier nicht gerade eine oscarreife Leistung abliefern, besitzt aber über ausreichend Charisma, um einen würdigen Titelhelden abzugeben, und meistert auch die emotionaleren Momente des Films mit Bravour. Clancy Brown neigt zwar stellenweise dazu, etwas zu übertreiben, genießt es aber sichtlich, sich als Kurgan mal so richtig gehen zu lassen. Von den Frauen sticht interessanterweise in erster Linie Sheila Gish hervor, wenn mir auch Beatie Edney bei ihrer "Abschiedsszene" durchaus imponiert hat. Roxanne Hart war sicherlich auch nicht schlecht, fiel mir aber auch nicht unbedingt positiv auf. Der wahre Clou in der Besetzung war es aber ohnehin, Sean Connery als Ramirez zu besetzen. Er mag zwar nicht unbedingt einen überzeugenden Spanier (oder Ägypter) abgeben, wertet den Film aber allein mit seiner Anwesenheit auf.
Die letzte große Stärke ist dann der Soundtrack. Die legendäre britische Rockband Queen steuerten auf der Höhe ihrer Popularität für "Highlander" einige Songs bei, die allesamt gelungen in den Film eingebunden wurden. Einige davon sind sehr rockig gehalten und unterstützen die actionreicheren Passagen perfekt, in erster Linie ist es aber sicherlich die wunderschöne Ballade "Who wants to live forever", die positiv hervorsticht, und gemeinsam mit den Bildern für den schönsten und emotionalsten Moment des Films sorgt. Für die instrumentale Filmmusik, die zwischen den Liedern für die richtige Stimmung sorgt, wurde Michael Kamen verpflichtet, dessen Komposition mit Queen's Beitrag perfekt harmoniert, und ein stimmiges und höchst gefälliges musikalisches Ganzes ergibt. Gemeinsam vertonen Queen und Michael Kamen einen wundervollen Film mit einem perfekten, aussagekräftigen und befriedigen Ende – schade nur, dass man es nicht dabei belassen konnte. Aber das ist eine andere Geschichte…
Fazit:
Der Wunsch nach Unsterblichkeit ist wohl einer der ältesten und auch größten Wünsche der Menschheit. Für einen hauptsächlich auf Unterhaltung ausgelegten Film setzt sich "Highlander" mit ungewöhnlicher und bestechender Ernsthaftigkeit und Intensität mit diesem Thema auseinander – was für mich zugleich auch seine größte Stärke darstellt. Doch auch die Action weiß zu gefallen; die Schwerkämpfe sind toll choreographiert und in Szene gesetzt. Die Inszenierung von Russell Mulcahy muss generell zu den großen Stärkend es Films gezählt werden, schmückt er diesen noch mit beeindruckenden Kamerafahrten und –einstellungen, einigen imposanten Bildern, und auch ein paar wirklich gelungenen Überblendungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Das Drehbuch verfügt über ein paar gelungene Dialoge, und auch die Schauspieler geben sich keine Blöße, wobei vor allem Sean Connery als weiser und erfahrener Ramirez besticht. Komplettiert wird der positive Gesamteindruck vom grandiosen Soundtrack von Michael Kamen und Queen; vor allem letztere sorgen mit "Who wants to live for ever" für die mit Abstand schönste und berührendste Szene des Films. Alles in allem ist "Highlander" ein großartiger Fantasy-Film, der gekonnt zwischen Action und Drama, zwischen Unterhaltung und Anspruch hin- und herpendelt, und seinen Status als Kultfilm und Genre-Klassiker absolut zu Recht trägt!