Mit: Charlie Cox, Claire Danes, Michelle Pfeiffer, Mark Strong, Robert De Niro, Sienna Miller, Kate Magowan, Melanie Hill, Henry Cavill, Ricky Gervais, Jason Flemyng, Rupert Everett, Nathaniel Parker, Ben Barnes, Peter O'Toole u.a.
Kurzinhalt:
Tristan Thorn aus dem kleinen englischen Dorf Wall möchte das Herz von Victoria erobern. Als beide beobachten, wie ein Stern vom Himmel fällt, verspricht Tristan seiner Angebeteten ihn für sie zu beschaffen. Leider ist der Stern hinter der Mauer niedergegangen, die Wall von dem Märchenreich Stormhold trennt. Natürlich findet Tristan einen Weg am Wächter der Mauer vorbei, um in die Zauberwelt zu gelangen. Jedoch ist er bei weitem nicht der Einzige, der den Stern - der in Gestalt einer jungen Frau namens Yvaine auf die Welt geworfen wurde - zu finden begehrt. Nach dem Tod des Königs muss einer der überlebenden männlichen Thronerben jenen Edelstein in seinen Besitz bringen, der an Yvaine's Kette hängt. Die Hexe und Lamia und ihre Schwestern wiederum haben es auf das Herz des gefallenen Sterns abgesehen - verspricht dieses doch Unsterblichkeit. Tristan verfolgt ganz andere Ziele: Er bittet Yvaine darum, sie zu seiner Angebeteten zu begleiten und mit ihm nach Wall zurückzukehren. Der Beginn einer abenteuerlichen und gefahrvollen Reise…
Michael Kael & Christian Siegel
Review von Christian Siegel:
Nachdem einige Filme mit ihrem Versuch, sich nach dem großen Erfolg der "Herr der Ringe"-Trilogie sowie der "Harry Potter"-Reihe vom Kuchen der daraus resultierenden Fantasy-Euphorie ein Stückchen abzuschneiden, dem Vergleich mit ihren Vorbildern nicht standhalten konnten und überwiegend enttäuschten – allen voran "Die Chroniken von Narnia – Der König von Narnia" und "Eragon – Im Tal der Drachenreiter" –, war ich bezüglich "Der Sternwanderer" doch leicht skeptisch. Nach dem vielversprechenden Trailer beschloss ich dann allerdings, ihm doch noch eine Chance zu geben und ihn mir im Kino anzusehen – und wurde nicht enttäuscht. Von allen "Herr der Ringe"-Nachahmern – so man ihn denn überhaupt als solchen bezeichnen kann, aber dazu gleich mehr – ist "Der Sternwanderer" mit Abstand der Beste, und der Einzige, der den Vergleich mit Peter Jacksons Trilogie nicht zu scheuen braucht. Nicht umsonst konnte er sich bei meinem FilmRückblick 2007 – völlig verdient – auf den zweiten Platz setzen, wo er sich nur "Sunshine" geschlagen geben musste.
Wo viele andere Nachahmer versuchten, eine ebenfalls möglichst epische Geschichte voller Schlachten zu erzählen – und dabei unweigerlich den Kürzeren zogen – hat "Der Sternwanderer" mit dem großen Fantasy-Bruder bis auf das Genre nichts gemein. Er ist ein deutlich kleinerer Film, auf wenige Figuren konzentriert, wo nicht gleich die ganze Welt auf dem Spiel steht, sondern "nur" das Leben einer Figur – die uns dafür schnell ans Herz wächst. Auch tonal zeigen sich deutliche Unterschiede: War "Der Herr der Ringe" – von kleineren, auflockernden Gags zwischendurch abgesehen – eine sehr ernste und hochdramatische Angelegenheit, durchzieht "Der Sternwanderer" die ganze Zeit über ein – teils schwarzhumoriger – amüsanter Grundton. Der Film nimmt sich nie zu ernst und setzt in erster Linie auf gute Unterhaltung – was ihm meines Erachtens phänomenal gelingt. Dennoch büßt er trotz allen Humors nicht an Spannung ein – was vor allem daran liegt, wie schnell und wie sehr uns die Figuren sympathisch werden. Dass die Grenze zwischen Gut und Böse dabei etwas zu deutlich verläuft und die Protagonisten eher in einem recht eng geschnürten Korsett agierende Archetypen sind, kann man dem Film dabei meines Erachtens kaum anlasten. Natürlich könnte man kritisieren, dass Tristan der durch und durch gute, edelmütige Held ist, der keine Faser Bosheit in sich zu tragen scheint. Aber "Der Sternwanderer" ist nun mal kein psychologisches Drama, sondern ein modernes Märchen für Erwachsene… Archetypen und Helden, zu denen wir Aufsehen und deren Vorbild wir anstreben können, liegen da in der Natur der Sache.
Wie bei "Herr der Ringe" und all seinen "Nachfolgern", liegt auch dem "Sternwanderer" eine Romanvorlage zugrunde. Neil Gaiman's Roman strotzt nur so vor Einfallsreichtum, originellen Ideen, und köstlichem Humor – was von Matthew Vaughn und Jane Goldman auch werksgetreu auf die Leinwand übertragen wurde. Natürlich gibt es hie und da Kürzungen, aber der Kern der Geschichte bleibt erhalten, und vor allem tonal bleibt man der Vorlage treu. Jedenfalls wird diese Verfilmung dem wundervollen Roman, auf dem sie basiert, absolut gerecht. Die Welt von Stormhold ist von zahlreichen skurrilen Figuren bevölkert, und vermag praktisch von der ersten Sekunde an – dank der leicht verschrobenen, amüsanten Erzählweise – zu verzaubern. Der Humor ist generell eine der größten Stärken des Films: teils schwarz, teils absurd, teils albern, aber immer köstlich- wobei Matthew Vaughn und Jane Goldman die Geschichte sogar noch um den einen oder anderen gelungenen (oftmals visuellen) Gag bereichern.
Herzstück der Handlung – im wahrsten Sinne des Wortes – ist aber ganz klar die zauberhafte Romanze zwischen Tristan und Yvaine, die für mich zu den schönsten Liebeserzählungen der Filmgeschichte zählt. Mit viel Humor (man nehme nur Yvaine's Liebeserklärung an Tristan) und noch viel mehr Herz erzählt "Der Sternwanderer", wie sich die beiden kennen- und lieben lernen; mit dem für das Genre angemessenen überlebensgroßen, märchenhaften Charakter, jedoch ohne dabei in Kitsch abzugleiten. Jedenfalls… wer nicht an einer Romantik-Allergie leidet, sollte von der im Zentrum stehenden Romanze zwischen Tristan und Yvaine verzaubert werden – und zwar ganz egal, ob Männlein oder Weiblein. Auch Matthew Vaughns Inszenierung ist absolut großartig. Dass er "Der Sternwanderer" mit – vor allem innerhalb des Genres – vergleichsweise geringem Produktionsbudget von deutlich unter 100 Millionen Dollar umgesetzt hat, merkt man dem Film zu keiner Sekunde an – auch nicht bei den Effekten, die hier – im Gegensatz zu einigen teureren Produktionen – absolut makellos sind. Es gibt zahlreiche beeindruckende Kamerafahrten und Bilder, und auch die Landschaft "Stormholds" setzt er imposant in Szene. Darüber hinaus ist er aber natürlich auch für den eigenwilligen Ton des Films hauptverantwortlich, der gekonnt zwischen Humor, Spannung, Romantik und Dramatik hin- und herpendelt. Darüber hinaus hat "Der Sternwanderer" zahlreiche Höhepunkte und auch einige magische Gänsehaut-Momente zu bieten. Für letztere ist sicherlich auch Ilan Eskheri mitverantwortlich, dessen Filmmusik für "Der Sternwanderer" für mich zu den 10 besten Soundtracks des vorangegangenen Jahrzehnts zählt. Einzig ein Motiv erinnert etwas gar stark an "Der Herr der Ringe", davon abgesehen ist seine Musik – passend zum Rest des Films – einfach nur bezaubernd schön, und absolut wundervoll.
Abschließend müssen auch noch der Besetzung ein paar lobende Worte gewidmet werden. Charlie Cox mag zwar sowohl davor als auch danach eher unbekannt gewesen sein, spielt seinen Tristan aber sehr überzeugend – vor allem auch dessen Wandlung vom Jungen, der in einem Geschäft arbeitet, hin zum großen Helden der Geschichte. Claire Danes war nie bezaubernder, hübscher und liebreizender als hier – sie füllt Yvaine mit einer bestechenden Wärme, jedoch auch dem nötigen Feuer, um sie zu mehr als nur einen gelungenen optischen Aufputz werden zu lassen. Michelle Pfeiffer kehrte hier nach längerer Abstinenz wieder auf die Kinoleinwand zurück, und man merkt sichtlich, wie viel Spaß sie mit ihrer bösen Hexe hatte – etwas, dass sich auch auf die Leinwand und in weiterer Folge den Zuschauer überträgt. Zudem beweist sie in der Rolle der zunehmend verfallenen Hexe, die sich nach ewiger Jugend und Schönheit sehnt, auch etwas Selbstironie.
Großartig auch Robert De Niro, in einer zwar kleinen, aber denkwürdigen und absolut köstlichen Rolle. Sein Captain Shakespeare ist für mich nach wie vor seine humoristische Sternstunde – vor allem, da er sich vor der Albernheit seiner Figur nicht scheut sondern diese mit offenen Armen zu empfangen scheint. Mark Strong wiederum hat wohl mit "Der Sternwanderer" seinen Ruf als einer der ersten Kandidaten für einen niederträchtigen Bösewicht einzementiert. Zugleich findet jedoch auch er immer wieder den Humor in seiner Figur, und lässt uns daran teilhaben. Jedenfalls ist es nach dieser Performance kein Wunder, dass ihn Matthew Vaughn auch gleich für sein Nachfolgeprojekt "Kick-Ass" besetzt hat (Kleines Fun Fact am Rande: Da Mark Strong ja auch in "Sunshine" eine wichtige Rolle gespielt hat, ist er bislang der einzige Darsteller, dessen Filme in einem Jahr auf Platz 1 und 2 meines FilmRückblicks landen konnte; und 2010 war er ja ebenfalls wieder ganz vorn dabei). Auch Sienna Miller gefällt mir in "Der Sternwanderer" – nicht nur optisch – sehr gut. Sie nimmt eine Figur, die leicht als oberflächliche Zicke hätte erscheinen können, und stattet sie mit einer weichen Schale unter dem harten, materiellen Kern aus, der deutlich macht, dass sie einem anderen Leben, unter anderen Voraussetzungen, und ohne den gesellschaftlichen Druck, Tristan auch ohne Liebesbeweis zum Mann genommen hätte. In weiteren kleinen Nebenrollen brillieren zudem noch Ricky Gervais, "Krieg der Götter"-Star und zukünftige Superman Henry Cavill, Rupert Everett, "Prinz Kaspian" Ben Barnes (als junger Dunstan), sowie Schauspiel-Legende Peter O'Toole zu sehen, und "Gandalf" Ian McKellen als Erzähler zu hören. Eine – vor allem angesichts des verhältnismäßig geringen Budgets – beeindruckende und absolut hochkarätige Besetzung!
Fazit:
"Der Sternwanderer" ist einer jener – im wahrsten Sinne des Wortes – phantastischen Filme, die ganz egal wie oft ich sie sehe nichts von ihrem Zauber verlieren. Die grandiose Vorlage von Neil Gaiman kongenial und würdig auf die Leinwand bringend, erzählt er – bar jedweder Anbiederung an den Herrn der Fantasy-Filme – eine eigenständige, wundervolle und unvergleichlich unterhaltsame Geschichte voller Einfallsreichtum, Romantik, und Humor. Zahlreiche grandiose, denkwürdige Szenen (darunter auch einige Gänsehaut-Momente), die spannend-bezaubernde Story, die wundervolle Liebesgeschichte, die trotz des überschaubaren Budgets imposante Inszenierung, die grandiose Filmmusik sowie die beeindruckende Starbesetzung machen "Der Sternwanderer" zu einem Meisterwerk des modernen Fantasy-Kinos; absolut zauberhaft und voller (filmischer) Magie!
Wertung:10 von 10 Punkten
Christian Siegel
Review von Michael Kael:
Nach Fantasy-Blockbustern wie "Herr der Ringe" und „Harry Potter" findet dieser Film den Weg zurück in das ursprüngliche Fantasy-Genre, den großen filmischen Märchen. Man wird an Klassiker wie "Legende", "Krull", "Willow" und "Der Drachentöter" erinnert. Doch wurden romantische und heroische Elemente durch moderne Action und ein wenig selbstironischen Humor ergänzt. Das rettet den Film vor dem unerträglichen Pathos eines "Eragon". Die Länge des Films ist der ursprünglichen Geschichte von Neil Gaiman angepasst, wodurch keine radikalen Handlungsverkürzungen nötig waren. Das ist wohl auch der engen Zusammenarbeit zwischen Gaiman und seinem Freund und Regisseur Matthew Vaughn zu verdanken. Ursprünglich hatte sich Miramax die Rechte sichern wollen, aber Gaiman gab nach einigen Unstimmigkeiten bei der Umsetzung die Rechte nicht frei. Das war sicher die richtige Entscheidung, wenn man sich das Ergebnis anschaut.
Auch das Staraufgebot an Schauspielern lässt keine Wünsche offen. Claire Danes und Newcomer Charlie Cox geben ein gutes Paar ab. Michelle Pfeiffer als dunkle Hexenkönigin ist geradezu brillant. Ihre Ausstrahlung passt voll zum Charakter der Figur, wie einst Sigourney Weaver als böse Stiefmutter in "Schneewittchen" (1997). Und nicht zuletzt Robert De Niro rundet das Ensemble als nicht ganz so männlicher Piratenkapitän ab. Als kleine Zugabe tritt Sir Ian McKellen als Erzähler in Erscheinung. Was den Film auszeichnet ist seine Originalität. Abseits von klassischen Archetypen bietet die Story viele neue Elemente. Häufig muss an Filmen und Büchern aus dem Bereich Fantasy gerade eine gewisse Fantasielosigkeit beklagt werden. Terry Pratchett sagte einst in einem Interview, dass Fantasy häufig eine Kopie einer Kopie einer Kopie sei. Für viele Autoren sei "Der Herr der Ringe" was der Berg Fudschijama für die japanische Kunst sei. Entweder man sieht ihn von ganz nah, oder aus der Ferne, oder man sieht ihn gar nicht, weil der Maler direkt auf dem Berg steht.
Fazit:
Der Sternwanderer ist ein wunderbares Fantasymärchen sowohl für junge als auch für ältere Zuschauer. Originelle Ideen bezaubern und überraschen, eine actionreiche Handlung treibt die Story voran und lässt kaum Längen entstehen und ein Schuss Selbstironie und Humor nehmen der Story den Pathos. Alles in allem ein gelungenes Stück Fantasy, ein traumhaftes Märchen an einem unterhaltsamen Kinoabend.
Wertung:8 von 10 Punkten
Michael Kael
Inhaltsbeschreibung und Review von Markus Helberg:
Der junge Tristan Thorn wächst allein mit seinem Vater als Außenseiter in dem kleinen englichen Städtchen Wall auf. Seine große Liebe ist die wunderschöne Victoria, doch gegen seinen Konkurrenten, den reichen und weltmännischen Humphrey, scheint Tristan keine Chance zu haben. Bei einem nächtlichen Picknick mit Victoria erfährt er schließlich, dass Humphrey in einer Woche um Victorias Hand anhalten will - und dass sie gedenkt, Ja zu sagen. In einem letzten verzweifelten Versuch, Humphrey zu übertrumpfen, verspricht Tristan Victoria, ihr einen gefallen Stern zu bringen. Tristan hat nur ein Problem: Der Stern, den er und Victoria während ihres Picknicks haben fallen sehen, ist hinter einer Mauer gelandet, die England von einer anderen Welt trennt und die man nicht übertreten darf. Tristans Versuchen, den Wächter der Mauer auszutricken schlägt kläglich fehl und entmutigt kehrt Tristan zu seinem Vater zurück. Dort erfährt er, dass er selber von der anderen Seite der Mauer stammt. Vor 18 Jahren hatte sein Vater den Wächter ausgetrickst und die Mauer überquert. Auf der anderen Seite verbrachte er die Nacht mit einer wunderbaren Frau und kehrte dann nach Hause zurück.
Neun Monate später fand der Wächter einen Korb mit dem kleinen Tristan an der Mauer und brachte es dem Vater.In diesem Korb lag eine magische Kerze, die denjenigen, der sie anzündet, zu der Person bringt, an den er gerade denkt. Mit Hilfe dieser Kerze will Tristan zu seiner Mutter reisen, im letzten Moment denkt er jedoch an den gefallenen Stern und landet so in einem tiefen Krater, in dem eine wunderschöne Frau liegt. Sie ist der gefallene Stern, nachdem Tristan den Tristan Victoria versprochen hatte. Gegen ihren Willen nimmt Tristan den Stern mit dem Namen Ywaine gefangen um sie nach England zu bringen. Es beginnt einer abenteuerliche Reise denn Tristan ist nicht der einzige, der den Stern begehrt. Die böse Hexe Lamia will Ywaine das Herz herausschneiden um ihre magischen Kräfte aufzufrischen. Zudem trägt Ywaine eine Kette um den Hals deren Besitz über die Nachfolge des kürzlich verstorbenen Königs entscheidet.
Auf ihrer Reise gen England geraten Tristan und Ywaine schließlich in eine Falle Lamias. Mit dem Rest von Tristans Kerze können sie in letzer Sekunde entkommen - nur um gleich darauf in eine noch schlimmeren Gefahr zur geraten denn sie werden von Luftpiraten unter dem Kommando des berüchtigten Captain Shakespeare gefangen genommen. Dieser ist jedoch ganz anders als es auf den ersten Blick erscheint und wird zu einem wichtigen verbündeten. Er ist es auch, der als erster erkennt, dass sich zwischen Tristan und Ywaine zarte Bande gebildet haben. Auf der letzten Reise-Etappe überschlagen sich die Ereignisse. Tristan und Ywaine gestehen sich ihre Liebe. Ywaine wird von Lamia gefangen genommen und Tristan muss sie befreien. Dabei trifft er nicht nur seine Mutter sondern es wird ihm auch sein Schicksal offenbart.
"Der Sternwanderer" ist ein Film, der als Renaissance des Märchenfilms betrachtet werden kann, ohne dabei altmodisch zu wirken. Die klassischen Elemente eines Märchen (eine Prinzessin, die gerettet werden muss, ein junger Held, der sie rettet, eine böse Hexe und nicht zuletzt das zu gewinnende Königreich) sind vorhanden. Mit Hilfe eines intelligenden, stellenweise schon schwarzen Humors wird daraus ein sehr unterhaltsamer Film, der trotz der relativ langen Laufzeit von gut zwei Stunden zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Hervorzuheben ist auch die schauspielerische Leitung der Darsteller. Die Rollen sich durchweg gut besetzt und obwohl der Film an Stars nicht geizt, ist es kein Nachteil, dass diese eher Nebenrollen einnehmen. Ich möchte hier an dieser Stelle vor allem Michelle Pfeiffer als Lamia hervorheben. Die Rolle der bösen Hexe ist ihr wir auf den Leib geschrieben und ergibt, wenn man es so sehen möchte, noch eine wunderbare Anspielung auf den Jugendkult in der heutigen Gesellschaft.
Der Soundtrack ist ordentlich gemacht und schafft es immer, die richtige Stimmung zu erzeugen. Eine richtige Überraschung erlebt man jedoch nicht. Einen Bruch stellt jedoch das Abspann-Thema des Films dar: mit "Rule the World" von Take That hat man sich für eine Pop-Ballade entschieden, die jedoch nicht zur restlichen Filmmusik passen will. Die Special Effects, die bei einem Märchenfilm natürlich nicht fehlen dürfen, sind ebenfalls gut gelungen. Zudem haben sie auch wieder die Rolle eingenommen, die sie in einem Film haben sollten: die sollen die optische Umsetzung der Geschichte unterstützen und nicht der Publikumsmagnet sein. Sternenwanderer basiert auf dem gleichnamigen Buch des britischen Autors Neil Gaiman. Da ich das Buch noch nicht gelesen habe, kann ich leider nicht beurteilen, ob der Film eine adäquate Umsetzung desselben darstellt. Für sich alleine genommen ist Sternenwanderer jedoch ein im wahrsten Sinne des Wortes zauberhafter Film, der auch bei wiederholtem Schauen zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.
Die DVD:
Die DVD zu "Der Sternwanderer" ist bei Paramount erschienen. Bild und Soundqualität entsprechen dem heutigen Standard. Die Menüs sind übersichtlich gestaltet und mit Bildern aus dem Film hinterlegt. Menü, Film und Untertitel sind in Deutsch, Englisch und Türkisch verfügbar. Die Extras auf der DVD sind informativ, aber in keinster Weise außergewöhnlich. Interessanter Hinweis: Neil Gaiman taucht in dem Making of auf.
Wertung:9 von 10 Punkten (Film)
7 von 10 Punkten (DVD)