Mit: Danny McBride, James Franco, Natalie Portman, Zooey Deschanel, Rasmus Hardiker, Justin Theroux, Toby Jones, Damian Lewis, Charles Dance u.a.
Kurzinhalt:
König Tallious hat zwei ungleiche Söhne: Fabious ist der geborene Held, der schon unzählige Abenteuer bestritten hat. Thadeous hingegen erweist sich immer wieder als nutzlos – schafft er es doch selbst nicht, sich mit dem Zwergenkönig zu treffen, ohne diesen zu erzürnen (hatte er doch ein kleines Techtelmechtel mit dessen Frau). All dies beginnt sich jedoch zu ändern, als Fabious von seinem letzten Abenteuer zurückkehrt, bei dem er die schöne Jungfrau Belladonna aus den Fängen des Zauberers Leezar befreit hat. Doch dieser gibt sich nicht so schnell geschlagen: Er platzt in die geplante Hochzeit hinein, und entführt Belladonna – und als Fabious aufbricht, um seine Angebetete erneut zu befreien und Leezar zu besiegen, wird er diesmal auf Geheiß des Königs von Thadeous begleitet. Was sich als Segen erweist, als sich Fabious treue Gefolgsleute als doch nicht so treu erweisen, und ihn verraten. Nun liegt es an Thadeous und der hübschen Amazone Isabel, jenes sagenumwobene Schwert zu finden, mit dem sich Leezar töten lässt, und Fabious und seine zukünftige Braut zu retten…
Review:
Ich war ja bereits von "Ananas Express" nicht sonderlich angetan, und auch wenn ich "Your Highness" insgesamt besser – da unterhaltsamer – einstufen würde, ergaben sich für mich ähnliche Probleme. So war mir der Humor teilweise doch etwas zu "tief" und infantil. Es tut mir ja wirklich leid, aber dem Alter, wo ich ständiges Fluchen als witzig empfunden habe, bin ich seit gut 15 Jahren entwachsen. Das heißt nicht, dass ich ein gut platziertes Schimpfwort hie und da nicht als witzig empfinden würde – aber genau darin ist das entscheidende Wort versteckt: Gut platziert. Einfach nur unmotiviertes, sinnlos Herumgefluche ohne Sinn für Timing und den richtigen, aussagekräftigen Moment finde ich hingegen eher billig und mau. Auch die zahlreichen Gags unter der Gürtellinie mögen zwar im vergleichsweise verklemmten Amerika gut ankommen, haben bei mir aber längst nicht so gezündet. Von einigen meines Erachtens eher geschmacklosen humoristischen (?) Einlagen, wie rund um den pädophilen Yoda-Verschnitt, sowie den teils peinlich-entbehrlichen homosexuellen Anspielungen (in erster Linie durch Fabious) ganz zu schweigen.
Dann gibt es auch noch solche Gags, die bei mir entweder rein überhaupt gar nicht angekommen sind, oder die ich einfach nicht verstanden habe. Als Beispiel sei das Gespräch zwischen Belladonna und Leezar bei ihrem "Date" erwähnt. Ich habe da die ganze Zeit auf eine Pointe gewartet, die einfach nicht (an)kommen wollte. So ging es mir während des Films leider öfter. Und dann gibt es auch noch jene Gags, die ich zwar als solche erkannt habe, die jedoch für mich wirkungslos verpufften. Wohlgemerkt: Ich will nicht behaupten, dass es bei "Your Highness" überhaupt nichts zu Lachen gegeben und kein einziger Witz mein Zwerchfell erreicht hätte. Vor allem James Franco als Fabious, eine köstlich überzeichnete Ansammlung sämtlicher Helden-Klischees, sorgt für einige amüsante Momente, wie auch generell das gelungene Zusammenspiel der sehr unterschiedlichen Figuren zu gefallen vermag und für den einen oder anderen witzig-gelungenen Moment sorgt. Auch Natalie Portman darf sich hier wieder mal von ihrer locker-humoristischen Seite zeigen, und sorgt für den einen oder anderen heiteren Moment. Und ich gebe zu, auch wenn es seit ihrem genialen Rap bei "Saturday Night Live" (klick ein wenig an Reiz verloren hat, die sonst meist eher brav und seriös auftretende Schauspielerin wieder einmal Fluchen zu hören, so war dies doch einer der seltenen Momente, wo ein Schimpfwort aus dem Film bei mir die gewünschte Wirkung erzielen konnte. Aber alles in allem waren es der gelungenen Gags zu wenige, und der – zumindest bei mir – nicht zündenden Gags zu viele, als dass mich "Your Highness" allein aufgrund des Humors hätte gut unterhalten können.
Gott sei Dank hat "Your Highness" aber – und das rechne ich ihm in Zeiten von "Komödien" wie "Meine Frau, die Spartaner und ich" und Konsorten, die einfach nur sinnlos "Gag" an "Gag" aneinanderreihen, durchaus hoch an – auch eine Geschichte zu erzählen. Und auch wenn diese weit davon entfernt ist, das Rad der Fantasy-Unterhaltung neu zu erfinden, und nicht mal ansatzweise als originell gelten kann, so hat sie mich doch mehr überzeugt als der nicht immer gelungene Humor. Hier sticht für mich vor allem Thadeous Entwicklung hervor: Er beginnt so gar nicht heldenhaft, erscheint vergleichsweise nutzlos, feige und egoistisch. Doch das gemeinsame Abenteuer mit seinem Bruder hilft ihm nicht nur, seinen Neid zu überwinden, er findet auch endlich seinen Mut und schafft es – nicht zuletzt dank Isabel, die für ihn Anreiz ist, ein richtiger Held zu werden – sein Potential zu erkennen und auszuschöpfen. Auch das Abenteuer selbst, auf das er sich mit seinen – wechselnden – Gefährten begibt, ist durchaus abwechslungsreich und alles in allem sehr gelungen. Und der Showdown ist dann, auch wenn ein Unhappy End natürlich niemals ernstlich zur Debatte steht, durchaus packend und mitreißend inszeniert.
Die DarstellerInnen zeigen sich allesamt gut gelaunt, wobei vor allem James Franco und Danny McBride hervorragend miteinander harmonieren. Natalie Portman beweist wieder einmal, dass sie auch gegen die eine oder andere alberne Rolle von Zeit zu Zeit nichts einzuwenden hat, und besticht ebenfalls mit einer gewohnt guten Performance. Weniger überzeugen konnte mich hingegen Justin Theroux als böser Zauberer, der mir angesichts des parodistisch-überzogenen Charakters eigentlich schon fast wieder zu verhalten agiert. Und Zooey Deschanel wird hier leider völlig verschwendet und kann ihre schräg-anziehende Art und ihren Humor hier leider selten bis nie ausspielen. Recht gelungen ist hingegen die Inszenierung. Regisseur David Gordon Green holt aus einem vergleichsweise mickrigen Budget das Optimum heraus, und bringt vor allem die Landschaft schön zur Geltung. Seiner Inszenierung mag es zwar an der letzten Rafinesse und an originellen, beeindruckenden Momenten und Einstellungen fehlen, sie ist aber grundsolide – ich habe jedenfalls im letzten Jahr einige Fantasy-Streifen gesehen, die deutlich teurer waren, und optisch weniger überzeugen konnten. Auch die Effekte sind überwiegend gelungen, wenn es auch hie und da kleinere Ausreißer nach unten gibt (praktische Effekte in allen Ehren, aber der Minotaurus war mir dann doch etwas zu starr und ausdruckslos). Und Steve Jablonsky's Filmmusik mag zwar stellenweise an die "Fluch der Karibik"-Scores von Klaus Badelt und Hans Zimmer erinnern, ist jedoch angemessen bombastisch und sehr stimmungsvoll und abwechslungsreich, und verleiht den Bildern das nötige Gewicht.
Fazit:
Der Humor war mir stellenweise doch etwas zu vorpubertär, infantil und "tief", weshalb (zu) viele Gags bei mir nicht zünden konnten. Vulgäres ist halt noch lange nicht von sich aus lustig – es kommt immer darauf an, wie man es einsetzt. Jene humoristischen Einlagen, die dafür wirklich gelungen sind, können die Ausfälle leider nur bedingt kompensieren. Wodurch "Your Highness" das Ruder aber dann doch noch halbwegs herumreißt, sind das gelungene Zusammenspiel der Figuren (aus dem der Film meines Erachtens den meisten – funktionierenden – Humor bezieht), die gut gelaunten Darsteller, das zwar nicht vor Originalität strotzende, aber dennoch unterhaltsame Abenteuer, die gelungene Inszenierung sowie der gefällige Soundtrack. Insgesamt denke ich aber, dass mir "Your Highness" - auch wenn ihm wohl viele die Tatsache, dass er das Rad nicht neu erfindet, bei einer seriöseren Umsetzung stärker vorgeworfen hätten (immerhin kann man sich bei einer Komödie ja immer auf den parodistischen Aspekt ausreden) - als ernster Fantasy-Film mit vereinzelten satirisch-komischen Elementen (siehe "Der Sternwanderer") besser gefallen hätte.