Mit: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner, Anna Kendrick, Ashley Greene, Billy Burke, Peter Facinelli, Michael Sheen u.a.
Inhalt und Review von Marcel Wetzel:
Nachdem die ersten drei Teile der Twilight Saga Kassenschlager waren kommt nun mit Bis(s) zum Morgengrauen der vierte und eigentlich letzte Teil der Serie in die Kinos. "Eigentlich" deshalb, weil sich das Filmstudio dazu entschieden hat, den Abschluss der Geschichte in zwei separaten Teilen auf die Leinwand zu bringen. Ein Schelm wer Böses dabei denkt, bzw. vermutet, dass Summit Entertainment lediglich die exorbitant hohen Einnahmen, die der letzte Teil der Saga zweifelsfrei einbringen wird, verdoppeln wollte. Entsprechend dünn fällt die Story im ersten Teil von "Bis(s) zum Ende der Nacht" aus. In ihm schmachten sich Bella und Edward nun nicht mehr nur gegenseitig an, sondern machen endlich Nägel mit Köpfen und laden zur Hochzeit. Wie es sich im prüden Amerika gehört, warten beide auf die Ehe, ehe es zwischen ihnen zu etwas anderem als bloßem Kuscheln kommt. So wird Bella kurz darauf schwanger und in Rekordzeit wächst ein Lebewesen in ihr heran, was die Werwölfe vernichten wollen. Mehr gibt es zur Story im ersten Teil von "Breaking Dawn" auch eigentlich nicht zu sagen.
Anfangs behält Regisseur Bill Condon ("Kinsey", "Candyman 2") die übertriebene Teenieromantik der vorangehenden Teile bei. Und dies auch so dermaßen konsequent, dass man nach einer Weile am liebsten gehen würde, weil es zu diesem Zeitpunkt ausschließlich um die Liebe zwischen Edward und Bella geht, die in ausufernd kitschig-schnulzigen Szenen abgefeiert wird. Ja! Wir haben es verstanden! Ihr liebt euch bis über den Tod hinaus etc. pp…. Zu einem gewissen Zeitpunkt driftet der Film dann aber in Richtung einer düsteren Horrorfilmatmosphäre ab, was absolut untypisch für die sonst weichgespülte Vampir-Werwolf-Geschichte ist. Da der Film in Deutschland allerdings die Altersfreigabe ab 12 erhielt, sollte klar sein, dass die düsteren und bisweilen blutigen Szenen eher angedeutet, als explizit gezeigt werden, was sich jedoch bei einer späteren Veröffentlichung auf Bluray/DVD noch ändern könnte. Zu den Charakteren bleibt zu sagen, dass Jacob-Darsteller Taylor Lautner, bei dessen obligatorischer "Shirt Off" Szene am Anfang des Films auch die weiblichen Fans auf ihre Kosten kommen, in diesem Teil ordentlich abliefert und beim Zuschauer im Gegensatz zu den anderen Figuren emotionaler und von allen am glaubwürdigsten rüberkommt. Edward (Robert Pattinson) hingegen tritt diesmal in den Hintergrund und wird fast ausschließlich als hilfebedürftiges Weichei dargestellt, wohingegen die von Kristen Stewart gespielte Bella als ewig missmutig grübelndes Mädchen angelegt ist, das nicht einmal am angeblich schönsten Tag ihres Lebens aufhören kann über alles und jeden nachzudenken. Frei nach dem Motto "Irgendwas ist immer" – anstrengend.
Fazit:
Mir ist durchaus bewusst, dass ich nicht in die Zielgruppe des Films falle und so kann ich auch nur ohne den Fanbonus urteilen, der bei einigen Zuschauern zu einer durchweg positiven Bewertung des Filmes führen dürfte. Übrig bleibt letztlich eine Geschichte über die große Liebe, bei der entsprechend emotional veranlagte, wohl hauptsächlich jüngere Fans der ersten drei Teile auf ihre Kosten kommen. Wer noch keinen der Twilight-Filme oder Bücher kennt, der bekommt hier zwar einen Film geboten, der keine unverzeihlichen Fehler macht und durch das Vampir-Werwolf-Setting sowie den düsteren Szenen aus der Masse der Teenieromanzen hervorsticht - jedoch wird so ein Zuschauer leider kaum etwas von der Story und absolut nichts von den Beziehungen der Figuren zueinander verstehen. Somit können und werden Fans der Saga bedenkenlos das Ticket für "Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 1" lösen, interessierte Neueinsteiger sollten sich eher den ersten Teil "Bis(s) zum Morgengrauen" in der Videothek leihen und dann gegebenenfalls alle Teile der Serie in der entsprechenden Reihenfolge ansehen.
Wertung:5 von 10 Vampirbisse
Marcel Wetzel
Review von Bettina Schwarzkopf:
Jede Geschichte hat ein Ende, und mit "Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 1" wird nun das Finale einer der erfolgreichsten, romantischsten und dramatischsten Teenie-Sagas eingeläutet. Das relativ kleine Filmstudio Summit Entertainment hat bereits im Vorfeld mit diversen Teasern und Trailern die Vampirhochzeit des Jahres zwischen dem heldenhaften und triebkontrollierten Vampir Edward Cullen (Robert Pattinson) und der leidenschaftlich, doch sehr introvertierten Menschin Isabella "Bella" Swan (Kristen Stewart) angekündigt und das definitiv mit Erfolg: Weltweit hat der Film in knapp einer Woche rund 300 Millionen US-Dollar eingespielt. Die erste mit einigem Humor gespickte Hälfte des Films beginnt mit eben dieser Hochzeit und den anschließenden Flitterwochen nach Rio auf eine einsame Insel – Zyniker würden jetzt behaupten "Eine einsame Insel mit viel Sonne?! Macht natürlich Sinn, wenn der Bräutigam untot ist und funkelt." Während Edward und Bella nun ihre erste gemeinsame Nacht verbringen, wird nach einigen Tagen schnell klar, dass Bella einen kleinen Vampir in sich trägt. Eigentlich unmöglich, beginnt mit dieser Neuigkeit die zweite Hälfte des Films. Denn die Schwangerschaft bringt enorme Schwierigkeiten mit sich: Bella könnte, schwanger mit einem Vampir-Hybrid, sterben und das Rudel der Quileute Werwölfe beschließt den Pakt zwischen ihnen und den Cullens zu brechen und Bella mit dem Mini-Dracula im Bauch zu töten. Letzteres stellt Jacob Black (Taylor Lautner), welcher ebenfalls ein Quileute Werwolf ist, vor eine lebenswichtige Entscheidung, denn entweder er hilft der Frau, die er liebt, und wird von seinem Rudel verstoßen oder er hilft seinem Rudel und wird für immer und ewig unglücklich sein.
Eigentlich müsste man den Film als Fan nun mehr als preisen, denn der Film ist eine perfekte Fortsetzung der ersten drei Filme und Regisseur Bill Condon (Chicago, Dreamgirls) hat das vorbildlich verstanden, denn warum sonst sollte er in den ersten paar Minuten des Films Jacob zeigen, wie dieser sein Hemd vom Körper reißt und seinen nackten durchtrainierten Oberkörper in die Kamera hält? Leider gibt es einige kleinere Mängel, die bereits in vorrangegangen Filmen aufgefallen sind. Zeitweise wird selbst der eingefleischte Fan auf eine große Belastungsprobe gestellt. Denn nicht nur die ständigen und dann doch wieder geleugneten Liebeserklärungen lassen die Ohren schlackern, sondern auch die teilweise doch recht langen Konversationen zwischen Bella und Edward, zumal auch hier nur über den Egoismus des jeweiligen Charakters geschimpft und die Nächstenliebe abgestritten wird. Da ist es dann schon eher eine Wohltat, wenn der doch sehr wortkarge Jacob sich mit der noch menschlichen Bella unterhält.
Weiterhin gibt es einige Fans, die die Bücher nicht gelesen haben, was Rezensionen auf einer Online-Shopping-Plattform immer wieder beweisen. Woher sollen also diese Menschen wissen warum Bella davon träumt mit Edward Schach zuspielen um dann nach etlichen Spielen zu gewinnen und den König umschmeißen kann? Woher sollen diese Menschen wissen, was Prägen eigentlich wirklich bedeutet? Beide Dinge wurden im Film nur oberflächlich angekratzt und nie wirklich erklärt. Einerseits bekommen die Franchise Firmen die Fans so dazu auch die Bücher zu lesen, andererseits hätte man diese Tatsachen auch einfach anders verpacken können, zumal auch andere Szenen, welche im Film enthalten sind, im Buch nie auftauchen. Letztlich schadet es dem Film nicht, nur hätte man es an dieser Stelle besser durchdenken können.
Fazit:
Der treue Fan der Filme und der Bücher von Stephenie Meyer, die gleichzeitig einer der Produzenten der Filme ist, wird auch "Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 1" trotz kleinerer Fauxpas lieben und genießen. Aber diejenigen, die mehr oder minder dazu gezwungen werden - wie Mütter, Väter oder der Freund - sollten einfach akzeptieren, dass hier nicht die typischen Klischees über Vampire und Werwölfe bedient werden. Diese Vampire sind enorm stilsicher, machen sich nichts aus Tageslicht und fletschen schon gar nicht die Zähne, sobald ein armes kleines Menschlein an der Tür klingelt. Ja, selbst die Werwölfe sind total sozial. Somit ist und bleibt "Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 1" letztlich dann doch nur eine Liebesgeschichte zwischen einem Vampir, einem Menschen und einem Werwolf.
Twilight ist windisch nur der Hammer ich liebe es es sind Meine lieblingsschauspieler Breaking Down und die anderen drei Filme könnte ich noch tausend mal anschauen ich liebe es