Originaltitel: 9:00 A.M. - 10:00 A.M. Episodennummer: 6x04 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 14.01.2007 Erstausstrahlung D: 23.06.2008 (Free-TV) Drehbuch: Robert Cochran Regie: Brad Turner Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, D.B. Woodside als Präsident Wayne Palmer, Peter MacNicol als Thomas Lennox, Jayne Atkinson als Karen Hayes, James Morrison als Bill Buchanan, Mary Lynn Rajskub als Chloe O'Brian, Carlo Rota als Morris O'Brian, Eric Balfour als Milo Pressman, Marisol Nichols als Nadia Yassir Gastdarsteller: Adoni Maropis als Abu Fayed,
Alexander Siddig als Hamri Al-Assad,
Harry J. Lennix als Walid Al-Rezani,
Jolele Kim als Melinda,
Roger R. Cross als Curtis Manning,
Raphael Sbarge als Ray Wallace,
Megan Gallagher als Jillian Wallace,
Michael Angarano als Scott Wallace,
Kal Penn als Ahmed Amar,
Shaun Majumder als Hasan Numair
Kurzinhalt:
Jenem Vater, dessen Frau und Sohn von einem der Terroristen als Geisel gehalten wird, ist es gelungen, jenes Bauteil zu beschaffen, das die Terroristen noch benötigen, um die Atombombe einsatzbereit zu machen. Als Gegenleistung dafür, es ihm zu bringen, verlangt er jedoch von Ahmed, dass dieser seine Familie gehen lässt. Ahmed lässt daraufhin dessen Frau frei, die kurz darauf die Polizei verständigt. Dadurch wird das Einsatzteam der CTU auf Ahmed aufmerksam. Sie stürmen das Haus, und der Terrorist wird schwer verletzt – jedoch hat sein ehemaliger Freund gehört, zu welcher Adresse sein Vater geschickt wurde, um das Bauteil abzuliefern. Während das Einsatzteam zurückbleibt, und Assad – sehr zum Missfallen von Curtis Manning, der mit ihm noch eine Rechnung offen hat – mit dem Präsidenten einen Deal aushandelt, macht sich ein weiteres Einsatzteam zur genannten Adresse auf. Doch kommen sie noch rechtzeitig, um die Katastrophe zu verhindern?
Review:Der Höhepunkt dieser Episode sind zweifellos die letzten ca. 10 Minuten. In jener Szene, in der Manning Assad bedroht und Jack sich schließlich dazu gezwungen sieht, ihn zu erschießen, konnte man was Spannung und Dramatik betrifft an die besten Momente der Serie anknüpfen. Großartig auch Jacks Reaktion: Völlig niedergeschlagen lehnt er sich an einen Baum und teilt Buchanan mit, dass er nicht mehr weitermachen kann. Neben Kiefer Sutherlands Schauspiel kann in dieser Szene vor allem auch wieder der Soundtrack von Sean Callery begeistern, der diesen Moment mit einer traurigen Melodie (wobei der Einsatz einer Frauenstimme leicht an eine Schlüsselszene aus Staffel 1 erinnert) perfekt untermalt. Unmittelbar darauf, als Jack ohnehin schon völlig fertig ist und am Boden liegt, folgt dann die Explosion der Atombombe (dass der Atompilz ganz genau in Jacks Blickrichtung liegt, ist ein dramaturgisch erforderlicher Zufall, den ich mal einfach so hinnehmen will) – und man kann Jacks Schock nicht nur in seinen Augen ablesen, sondern teilt ihn auch. Denn damit, dass die Bombe tatsächlich hochgehen könnte, habe zumindest ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.
Jedenfalls… das Finale der Episode, ab Mannings Verzweiflungstat, hätte sich durchaus auch die Höchstwertung verdient. Leider kann der Rest der Folge mit den letzten paar Minuten nicht einmal ansatzweise mithalten, und drückt leider auch den Gesamteindruck ordentlich nach unten. So regiert in den ersten 35 Minuten, abseits der gefälligen Handlung rund um Jack, gediegene Langeweile, nur unterbrochen von ein paar schwachen bis richtiggehend nervigen Szenen. Wie z.B. das Gespräch zwischen Palmer und Lennox, und dem Kommentar des Präsidenten, dass er dessen Unterstützung und Loyalität, auch wenn er mit ihm nicht übereinstimmt, zu schätzen weiß. Um was wollen wir wetten, dass ihn Lennox in Kürze verraten wird? Das war so eine typische Vorbereitung, um den späteren Verrat dann unbedingt wirkungsvoller machen zu wollen – wie so oft erreicht man bei mir, wenn man es zu verkrampft versucht, genau das Gegenteil. Noch schlimmer fand ich die Handlung im Internierungslager, wo sich die Agenten in meinen Augen völlig dämlich verhalten, und man auf eine – noch nicht näher abschätzbare – Katastrophe hinarbeitet. Das kann ja einfach nicht gut gehen. Schade auch, dass die kritische Message zu diesen Internierungslagern dadurch, dass Achmeds Vater ja sehr wohl mit den Terroristen sympathisiert, und vielleicht sogar unmittelbar in den Anschlägen des Tages involviert ist, konterkariert (als hätte es nicht schon gereicht, dass man in diesem Fall einfach die falsche Person erwischt hat, nämlich den Vater statt dem Sohn). Schwächen, die leider selbst die grandiosen letzten Minuten nicht vollständig ausgleichen können.
Fazit:
Die letzten 10 Minuten – mit Jack, der keine andere Wahl hat als Curtis zu erschießen, daraufhin zusammenbricht, und schließlich den Atompilz erblickt – gehören für mich zu den Sternstunden der Serie. Dieser Teil der Episode wäre mir auch die Höchstwertung wert. Leider kann der Rest der Folge hier nicht im Entferntesten mithalten, und schwankt zwischen ansatzweise spannend über gediegene Langeweile bis hin zu richtiggehend nervig. 2.5 Punkte für 32 Minuten und 5 Punkte für 10 Minuten ergibt dann schließlich einen Schnitt, der knapp über dem Durchschnitt liegt.
Der Höhepunkt dieser Episode sind zweifellos die letzten ca. 10 Minuten. In jener Szene, in der Manning Assad bedroht und Jack sich schließlich dazu gezwungen sieht, ihn zu erschießen, konnte man was Spannung und Dramatik betrifft an die besten Momente der Serie anknüpfen. Großartig auch Jacks Reaktion: Völlig niedergeschlagen lehnt er sich an einen Baum und teilt Buchanan mit, dass er nicht mehr weitermachen kann. Neben Kiefer Sutherlands Schauspiel kann in dieser Szene vor allem auch wieder der Soundtrack von Sean Callery begeistern, der diesen Moment mit einer traurigen Melodie (wobei der Einsatz einer Frauenstimme leicht an eine Schlüsselszene aus Staffel 1 erinnert) perfekt untermalt. Unmittelbar darauf, als Jack ohnehin schon völlig fertig ist und am Boden liegt, folgt dann die Explosion der Atombombe (dass der Atompilz ganz genau in Jacks Blickrichtung liegt, ist ein dramaturgisch erforderlicher Zufall, den ich mal einfach so hinnehmen will) – und man kann Jacks Schock nicht nur in seinen Augen ablesen, sondern teilt ihn auch. Denn damit, dass die Bombe tatsächlich hochgehen könnte, habe zumindest ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.
