Mit: Ben Stiller, Eddie Murphy, Casey Affleck, Michael Peña, Alan Alda, Matthew Broderick, Téa Leoni, Gabourney Sidibe u.a.
Kurzinhalt:
Der Tower, ein Apartment-Hochhaus in Manhattan. Dutzende Angestellte, die den Bewohnern der erstklassigen Adresse das Leben erleichtern sollen. Im Penthouse residiert Arthur Shaw, seines Zeichens Investmentbanker der Extraklasse. Als er eines Tages vom FBI fstgenommen wird, stellt sich heraus, dass alle seine Kunden einem Pyramidenspiel zum Opfer gefallen und alle Investments verloren sind. Leider betrifft das auch den Pensionsfond der Angstellten des Tower, den der Chefconsierge Josh Kovacs Shaw zur Verwaltung übergeben hatte. Nach einem Ausraster vor dem unter Hausarrest stehenden Shaw muss er den Tower verlassen und einen Weg finden, das ihm anvertraute Geld seinen ehemaligen Angestellten zurückzugeben. Gut, dass sein alter Nachbar Slide, den er noch aus Kindertagen kennt, als Einbrecher Erfahrung hat. So plant eine kleine Gruppe im Penthouse nach den Geldreserven des Bankiers zu suchen und diese zu rauben.
Review:
Als ich im Vorspann las, dass Brett Ratner bei "Aushilfsgangster" Regie geführt hat, hab ich mich innerlich gewappnet, eine ähnlich klamaukige Komödie wie die "Rush Hour"-Filme vorgesetzt zu bekommen, die ja leider immer schlechter wurden. Außerdem war das der Mann, der Bryan Singer bei "X-Men 3: Der letzte Widerstand" ersetzen musste und damit die Trilogie eher durchwachsen bis mies abgeschlossen hat. Ich wurde überrascht. Positiv. Ja, der Film ist auch lustig und warum auch nicht, aber keiner der Charaktere, nicht einmal der grinsende und Sprüche klopfende Eddie Murphy, tragen zu dick auf. Dem Film wohnt eine gewisse Ernsthaftigkeit inne, die durch die Prämisse des Films - die verlorenen Renten, der schwer arbeitenden Angestellten des Tower - zu Stande kommt. Im Grund hat er mehr mit den "Ocean's Eleven/Twelve/Thriteen"-Filmen gemein als mit "Rush Hour". Lustigerweise spielt Casey Affleck, der in allen drei "Ocean's" den Virgil gibt auch hier als Kovacs' Vertreter Charlie mit. Der Film beginnt auch außergewöhnlich ruhig mit einer fast dokumentarischen Art, als würde man einer Reportage über ein Hotel folgen.
Die Mischung aus Action, Komödie und Krimi ist echt gut gelungen und wird kaum einseitig belastet. Ben Stiller macht seine Sache als Anführer gut und sein Charakter behält auch in den haarsträubensten Situationen während des Raubes kühlen Kopf. Auch wenn es ähnliche Raub-Filme in weitaus komplexeren Settings gibt, hat man sich hier vor allem beim Abtransport des Diebesguts etwas Neues einfallen lassen. Damit die Aushilfsgangster Josh Kovacs (Ben Stiller, "Meine Frau, unsere Kinder und ich"), Charlie (Casey Affleck, "The Killer Inside Me"), Enrique (Michael Peña, "World Invasion: Battle Los Angeles") und Mr. Fitzhugh (Matthew Broderick, "Wonderful World") die Grundlagen des Einbrechertums lernen, schickt sie Slide (Eddie Murphy, Originalstimme vom Esel in Shrek, "Dreamgirls") in eine harte Schule. Vom Kleinraub bis zum Türknacken bei Minusgraden ist alles dabei. Dann wäre da noch die taffe FBI-Agentin Claire Denham (Téa Leoni, "Deep Impact"), die beeindruckt von Kovacs und angewiedert von Shaw, trotzdem Recht und Gesetz vertreten muss. Was auch bedeutet, dass sie Shaw eskortieren und alle Versuche das Gesetz zu brechen, egal wen es trifft, verhindern muss. Es gibt ein paar nette Momente zwischen ihr und Kovacs für die es leider keine Auflösung gibt. Das Ensemble liefert eine solide Leistung ab und muss sich im Zusammenspiel nicht hinter anderen verstecken. Trotzdem bleibt es eine Actionkomödie und keine Gesellschaftsanalyse, die den Darstellern das Letzte abverlangt.
Fazit:
Aushilfsgangster" erfindet das Motiv "Bankraub" nicht neu, setzt es aber gekonnt in Szene. Dank des trickreichen Plans und wechselnden Loyalitäten innerhalb der Besetzung kommt keine Langeweile auf. Mir hat der Film sehr gut gefallen und ich kann ihn nur empfehlen.