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Spock unter Verdacht Drucken E-Mail
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Originaltitel: Balance of Terror
Produktionsnummer: 1x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 15.12.1966
Erstausstrahlung D: 12.10.1987
Drehbuch: Paul Schneider
Regie: Vincent McEveety
Hauptdarsteller: William Shatner als Captain James T. Kirk, Leonard Nimoy als Mr. Spock, DeForest Kelley als Dr. Leonard McCoy, James Doohan als Scotty, George Takei als Hikaru Sulu, Nichelle Nichols als Lt. Uhura
Gastdarsteller: Mark Lenard als romulanischer Commander, Paul Comi als Stiles, Lawrence Montaigne als Decius, John Warburton als Centurion, Stephen Mines als Tomlinson, Barbara Baldavin als Angela, Garry Walberg als Hansen

Kurzinhalt: Captain Kirk möchte soeben eine Trauung in der Kapelle durchführen, als man ein Notsignal einer Raumbasis an der Grenze zur neutralen Zone empfängt. Bereits zwei Stationen haben den Sendebetrieb eingestellt und wurden scheinbar vernichtet; tatenlos müssen Kirk und seine Mannschaft mit ansehen, wie der unbekannte – und dank eines Tarnschirms unsichtbare – Angreifer auch die dritte Raumbasis zerstört. Doch dank der Sensoren gelingt es der Enterprise, sich an die Fersen des fremden Schiffes zu heften, das sich scheinbar nur immer dann sichtbar machen muss, wenn es die Waffensysteme abfeuert. Aufgrund des Kurses und der Gestalt des Schiffes vermuten alle, dass es sich bei den Angreifern um Romulaner handelt. Mit diesen besteht seit knapp 100 Jahren ein Waffenstillstand. Mit ihrem Vordringen in die neutrale Zone und dem Angriff auf die Raumbasen der Sternenflotte haben die Romulaner diese Vereinbarung gebrochen – trotzdem ist Kirk besorgt, dass er die Föderation in einen Krieg stürzt, wenn er die Verfolgung fortsetzt. Als es Mr. Spock gelingt, sich in das interne Aufzeichnungssystem des Schiffes einzuklinken, erlebt man zudem eine große Überraschung – denn da beim letzten Konflikt mit den Romulanern die Schiffe noch weit weniger fortschrittlich waren und über keine Schiff zu Schiff-Bildübertragung verfügten, weiß niemand, wie sie aussehen. Nun stellt sich jedoch heraus, dass sie eine frappierende Ähnlichkeit mit den Vulkaniern besitzen. Während Spock sich nach dieser Offenbarung Anfeindungen und Misstrauen seitens einiger Crewmitgliedern gegenübersieht, beschließt Kirk, das Schiff anzugreifen, ehe es die neutrale Zone erreicht. Doch der romulanische Kommandant scheint ihm ebenbürtig zu sein. In der Leere des Weltalls beginnt ein gefährliches Katz- und Mausspiel…

Denkwürdige Zitate: Kirk: "Why me? I look around that bridge, and I see the men waiting for me to make the next move. And Bones… what if I'm wrong?"

McCoy: "In this galaxy, there's a mathematical probability of three million earth-type planets. And in all the universe, three million million galaxies like this one. And in all of that, and perhaps more, only one of each of us. Don't destroy the one named Kirk…"


Review: ImageFür die Episode "Spock unter Verdacht" ist das Kriegsdrama "Duell im Atlantik" Pate gestanden, in dem ein amerikanischer Schlachtkreuzer von einem deutschen U-Boot angegriffen wird. Die Umgestaltung der Handlung in ein Science Fiction-Setting ist Drehbuchautor Paul Schneider dabei (bis auf eine Ausnahme) sehr gut gelungen: Die "Unsichtbarkeit" eines U-Boots wird auf ein Raumschiff mit Tarntechnologie übertragen. Auch sonst finden sich in der Darstellung der Auseinandersetzung einige Referenzen, wie z.B. in der Befehlskette beim Phaserbeschuss (die wir so nicht mehr zu Gesicht bekommen werden), oder auch den Phaser-"Explosionen", die einem Abwurf von Wasserbomben gegen ein unsichtbares U-Boot nicht unähnlich sind. Dennoch liefert Paul Schneider hier keine einfache Kopie ab, stattdessen bedient er sich der Grundidee aus dem Film, lässt sich teilweise bei der Action inspirieren – bereichert die Geschichte dann aber um einige neue Elemente, wie z.B. Kirk's Bedenken, durch die Verfolgung einen Krieg auszulösen. Wie er McCoy gegenüber sein Herz ausschüttet und die Last seines Kommandos auch für uns wieder einmal spürbar wird, gehört definitiv zu den Highlights dieser Episode.

Gleichzeitig vermittelt man uns hier zum ersten Mal so richtig, wie verloren und abgeschieden die Enterprise auf ihrer Fünfjahresmission ist. Nachrichten ans Flottenkommando benötigen mehrere Stunden – Zeit, die Kirk nicht hat, um eine Entscheidung zu treffen. Auch dieser Aspekt trägt viel zur Spannung der Episode bei. Großartig auch jener Moment, als die Antwort der Sternenflotte endlich eintrifft, und Kirk erfährt, dass man ihn bei jeder Entscheidung unterstützen wird – was dieser natürlich einerseits freudig und wohlwollend entgegennimmt, zugleich entbehrt es aber auch nicht einer gewissen Ironie, da diese Nachricht viel zu spät eintrifft – nachdem alles längst vorbei ist. Ein weiterer interessanter Aspekt ist dann die Offenbarung, dass es sich bei den Romulanern um entfernte Verwandte der Vulkanier handelt – eine Neuigkeit, die vor allem Navigator Stiles, der Vorfahren im damaligen Konflikt an die Romulaner verloren hat, zutiefst beunruhigt und mitnimmt. Er stellt wiederholt die Vertrauenswürdigkeit von Spock in Frage und begegnet ihm mit offenem Misstrauen, ja nahezu Feinseligkeit. Erst am Ende, als Spock ihn und in weiterer Folge auch das ganze Schiff rettet, muss er seinen Fehler eingestehen. Zusätzliche Tragik erhält die Episode durch den Tod just jenes Besatzungsmitglieds, dass zu Beginn seine Verlobte heiraten wollte. Ihre gemeinsame Szene mit Kirk am Ende sorgt trotz des Sieges der Enterprise für einen düster-nachdenklichen Abschluss. Im Gegensatz zu vielen anderen Raumschlachten, die im weiteren Verlauf von Star Trek – allen voran bei den Nachfolgeserien – folgen werden, steht hier noch der Schrecken des Krieges im Vordergrund, nicht die Action. Dementsprechend lässt man uns auch nicht vergessen, dass jeder Krieg Opfer und Verluste fordert.

ImageHerzstück von "Spock unter Verdacht" ist aber zweifelsohne der Wettstreit zwischen Kirk und dem romulanischen Commander. Kirk sieht sich mit einem unsichtbaren Raumschiff mit mächtiger Waffe gegenüber, und einem Gegner, der über genauso viel Raffinesse und taktisches Geschick verfügt, wie er selbst. Genau daraus bezieht "Spock unter Verdacht" dann auch seine eigentliche Spannung, und weniger aus der technologischen Überlegenheit durch die Tarnvorrichtung. Erst der romulanische Commander lässt die Gefahr für die Enterprise greifbar machen. Grandios auch, welch differenziertes Bild man von ihm zeichnet – er ist kein seelenloses Monster, dem es Freude bereitet, diese Stationen anzugreifen und Menschenleben zu vernichten. Vielmehr wirkt er kriegsmüde, und ertappt sich bei dem Gedanken, auf eine Niederlage zu hoffen. Eben dies verleiht "Spock unter Verdacht" eine beeindruckende Vielschichtigkeit und Komplexität – hier kämpft nicht Weiß gegen Schwarz, sondern Grau gegen Grau. Dies wird vor allem auch am Ende noch einmal deutlich, als der romulanische Commander Kirk zum Sieg gratuliert und ihm sagt, dass er es bedauert, ihn auf diese Weise kennengelernt zu haben. "In einem anderen Leben hätte ich sie meinen Freund nennen können…".

Einen großen Anteil daran hat auch Mark Lenard, der hier ehe er später als Spock's Vater zurückkehrt (kein Wunder, dass dieser so verdutzt auf den Bildschirm starrt!) dem romulanischen Commander ein – in allerlei Hinsicht – erstaunlich menschliches Gesicht verleiht, und dafür sorgt, dass uns selbst der Gegner in diesem Konflikt ans Herz wächst. Auch William Shatner war hier wieder einmal großartig, vor allem auch in der bereits angesprochenen Szene, dem auch das Zitat der Folge entnommen ist. Leonard Nimoy erträgt die Anschuldigungen durch Stiles mit gewohnt-vulkanischem Gleichmut, und DeForest Kelley darf als "Pille" als Gewissen des Schiffs auftreten; als Arzt spricht er sich dementsprechend auch gegen ein direktes Einschreiten der Enterprise in diesen Konflikt aus, durch das ein Krieg ausgelöst werden könnte. Trotz dieser unterschiedlichen Ansichten steht er seinem Freund Kirk aber dennoch wieder zur Seite. Vor allem im gemeinsamen Gespräch in dessen Quartier bringt Kelley McCoy's Warmherzigkeit sehr gut zur Geltung. Für einen Großteil der Spannung zeichnet sich auch wieder einmal Fred Steiner verantwortlich, dessen Komposition den Romulanern viel von ihrer Bedrohlichkeit verleiht, und die Gefahr auch musikalisch spürbar macht. Nur für die Vertonung der letzten Szene, als sich Kirk mit Angela unterhält, griff man auf musikalisches Archivmaterial – nämlich von Alexander Courage, der das entsprechende Stück für den nicht verwendeten Pilotfilm "Der Käfig" komponiert hat – zurück. Zu gefallen wissen auch die Effekte – allen voran das Design des romulanischen Schlachtkreuzers. Einzig bei den Phaserschüssen fällt auf, dass diese etwas gar oft nach genau demselben Schema feuern.

ImageWas uns dann auch noch zu den – wenigen, aber dennoch vorhandenen – Schwächen der Episode bringt. So dürften sich vor allem Vulkanier daran stoßen, wie sehr die Romulaner dem römischen Reich nachempfunden sind – Romulus, Remus, interne Machtkämfe, ein Centurion an Bord, usw. Sehr außerirdisch wirken die Romulaner jedenfalls nicht. Eine – wenn auch sehr kurze – Szene, wo man die Logik der Dramaturgie opfert, ist jener Moment, als sich Spock in die Kameras des romulanischen Schiffes einklinkt – und wir einen dramatischen Zoom auf den romulanischen Commander zu sehen bekommen, der nicht wirklich Sinn ergibt. Der größte – und für mich auch einzig wirklich nennenswerte – Kritikpunkt ist aber die Tatsache, dass "Spock unter Verdacht" beim Angriff des romulanischen Schiffes völlig negiert, dass die Enterprise im dreidimensionalen Raum navigiert: Statt nach links, rechts, oben oder unten zu fliehen, fliegt man einfach rückwärts. Dies mag zwar – auch aufgrund des eingeschränkten Budgets, dass nicht viele Außenaufnahmen einer dem Beschuss ausweichenden Enterprise erlaubt hat – der Spannung geschuldet sein, wirkt aber doch etwas verkrampft, konstruiert und unlogisch.

Fazit: "Spock unter Verdacht" ist, aufgrund der ungemein spannend umgesetzten Weltraumschlacht, die statt der Technologie und der Raumschiffe vielmehr den Wettstreit des Intellekts zweier Kontrahenten in den Mittelpunkt stellt, eine der besten Episoden der klassischen "Star Trek"-Serie. Trotz der spannenden Konfrontation vergisst man auch nicht auf den nötigen Tiefgang: Kirk wird erneut von Selbstzweifeln geplagt und muss zudem eine schwerwiegende Entscheidung treffen, welche die Föderation in einen neuen Krieg stürzen könnte. Nach der Offenbarung des Aussehens der Romulaner sieht sich Mr. Spock zunehmend mit Misstrauen konfrontiert – allen voran von Stiles, der im Zuge der Episode lernt, seine Vorurteile zu überwinden. Und mit dem Tod des Bräutigams sorgt man nicht nur für einen tragischen Unterton des Triumphs der Enterprise, sondern erinnert zudem daran, dass jeder Krieg – auch die rechtmäßigen – Opfer und Verluste fordert. Herzstück ist aber sicherlich der packende Wettstreit zwischen Kirk und dem – erstaunlich vielschichtig bis richtiggehend sympathisch dargestellten – romulanischen Commander. Die beiden Kontrahenten lernen trotz des militärischen Konflikts, den jeweils anderen zu respektieren – die kriegerische Auseinandersetzung ist der Politik bzw. Selbstverteidigung, und nicht gegenseitigem Hass geschuldet. Lediglich ein paar kleinere sowie ein größerer Kritikpunkt verhindern knapp die Höchstwertung.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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