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Star Trek - New Frontier: Die Waffe Drucken E-Mail
Auf der Suche nach den Prometheanern Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 31 Oktober 2011
 
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Titel: "Star Trek - New Frontier: Die Waffe"
Originaltitel: "Star Trek - New Frontier: Fire on High"
Bewertung:
Autor: Peter David
Übersetzung: Bernhard Kempen
Umfang: 263 Seiten
Verlag: Cross Cult (Neuauflage)
Veröffentlicht: 2011 (D, Cross Cult), 2001 (D, Heyne) bzw. 1999 (USA)
ISBN: 3-9426-4904-9
Kaufen: Cross Cult (D), Heyne (D), Pocket Books (E), Kindle Edition (E)
 

Klappentext: Auf dem Planeten Ahmista sitzt eine namenlose Frau. Hoch oben auf einem Berg drückt sie eine Waffe an sich, die anders ist als alles, was die Ahmistaner je gesehen haben. Sie wiegt sich vor und zurück und singt leise vor sich hin. Die Waffe ist ihre einzige Gesellschaft auf dem Planeten, da alle anderen nur noch kleine Aschehaufen sind. Eine Waffe, die alles Leben auf einem Planeten auslöschen konnte, könnte es erneut tun.

Lieutenant Robin Leflers Mutter kam vor zehn Jahren bei einer Shuttleexplosion ums Leben. Kann sie also tatsächlich die Frau sein, die im thallonianischem Raum gefangen gehalten wird? Wenn sie es ist, welche Verbindung hat sie dann zu der mysteriösen Frau, die eine Waffe besitzt, die ganze Welten vernichten könnte?

Milliarden Leben stehen auf dem Spiel, und Robin Lefler, Captain Calhoun und die Mannschaft der Excalibur müssen Antworten finden, bevor ihnen und den ums Überleben kämpfenden verbliebenen Bewohnern des einst so bedeutenden Thallonianischen Imperiums die Zeit davonläuft.

Kurzinhalt: Die Momidianer halten seit mehreren Jahren die – totgeglaubte – Mutter von Robin Lefler gefangen. Nun bieten sie der Föderation ein Tauschgeschäft an: Morgan's Freiheit gegen ein Heilmittel für eine grassierende Seuche, sowie Technologie zur Energiegewinnung. Captain Calhoun stimmt diesem Handel zu. Das erste Wiedersehen zwischen Mutter und Tochter gestaltet sich jedoch alles andere als harmonisch – war doch Robin der festen Überzeugung, ihre Mutter sei bereits vor 10 Jahren bei einer Shuttleexplosion ums Leben gekommen. Doch Morgan scheint nicht bereit zu sein, ihre Geheimnisse mit ihrer Tochter oder dem Captain zu teilen – zumindest nicht, bis ihr Fluchtversuch fehlschlägt, und die Excalibur durch einen Ableger des großen Vogels der Galaxis, der sich im Warpkern des Schiffes eingenistet hat, in größte Gefahr gerät. Ihre einzige Hoffnung scheint jenes mysteriöse Volk zu sein, nach dem Morgan gemeinsam mit einer Freundin vor ihrer Gefangenschaft gesucht hat: Die Prometheaner. Als sie der Spur zu einem Planeten folgen, stoßen sie auf eine mächtige Waffe…

Dialogzitat: Calhoun: "Commander! Was ist da unten los? Unsere Sensoren haben keinen Hinweis auf schwere Waffensysteme entdeckt, aber jemand hat auf uns geschossen und uns beinahe erledigt!"
Shelby: "Es ist eine Frau, Sir. Eine Frau mit einer Kanone."
Calhoun: "Haben Sie gerade von einer Frau und einer Kanone gesprochen, Commander?"
Shelby: "Völlig richtig, Sir."
Calhoun: "Wie konnte eine Frau mit einer Kanone uns beinahe aus dem Orbit pusten?"
Shelby: "Es ist eine ziemlich große Kanone, Sir."

Review: "Die Waffe" hat mir schon wieder deutlich besser gefallen als der schwache Vorgänger "Märtyrer". Lediglich ein paar Kritikpunkte erscheinen mir erwähnenswert. Einerseits erinnern die Prometheaner (nicht zu verwechselt mit einem ähnlich klingenden Volk aus "Der Coup der Promethaner") etwas zu sehr an Q und seine Genossen; hier wäre es vielleicht doch besser gewesen, wenn sich Peter David auf eine seiner größten Stärken – nämlich die Bezugnahme auf bereits bekannte Völker und Ereignisse aus der Serie – besinnt statt ein weiteres allmächtiges Volk eingeführt hätte. Auch wirkt der Roman sehr episoden- und sprunghaft; längere Zeit weiß man nicht so recht, wo sich das alles hinbewegt, was ein wenig auf die Spannung drückt. Die Auflösung am Ende riecht dann doch etwas zu sehr nach Deus Ex Machina (wenn auch zugegebenermaßen mit düsterem Touch), und so positiv ich David's Konzentration auf die Figuren grundsätzlich auch finde, nahmen für meinen Geschmack die Beziehungsgeschichten an Bord der Excalibur auch in "Die Waffe" stellenweise wieder Überhand. Gut gefallen kann hingegen erneut der gelungene Schreibstil und der gekonnt platzierte Humor, der sich vor allem über die gewitzten Dialoge ergibt (siehe Dialogzitat). Auch die Handlung ist diesmal wieder um einiges interessanter, und wartet gleich mit mehreren Mysterien auf, deren Auflösung der Leser gespannt verfolgt. Highlights waren für mich Soleta's Erfahrungen in Ontears Höhle, sowie alles über Tarella und ihren "Geliebten". Während sich die Geschichte zu Beginn noch eher gemächlich entwickelt, nehmen Tempo und Spannung gegen Ende hin dann deutlich zu, und sorgen für einen überzeugenden und ansatzweise packenden Abschluss.

Fazit: "Die Waffe" ist ein guter, sehr unterhaltsamer – wenn auch etwas banaler – Star Trek-Roman. Die Geschichte ist aufgrund der vielen einzelnen Handlungsstränge und Wendungen sehr abwechslungsreich, und bietet gleich mehrere interessante Mysterien und Problemstellungen. Der Nachteil daran ist, dass "Die Waffe" weniger eine koheränte, umfassende Geschichte erzählt denn einzelne, mehr oder weniger miteinander verknüpfte Episoden umfasst, die nur bedingt ein stimmiges Ganzes ergeben. Zudem nahmen mir die persönlichen Angelegenheiten und Differenzen innerhalb der Excalibur-Crew auch hier wieder einen zu hohen Stellenwert ein. Davon abgesehen bot "Die Waffe" ein flottes, amüsantes und auch ansatzweise spannendes Lesevergnügen für zwischendurch.

Christian Siegel

Bewertung: 3/5 Punkten


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