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Star Trek - New Frontier: Märtyrer Drucken E-Mail
Der (bisherige?) Tiefpunkt der Reihe Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 24 Oktober 2011
 
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Titel: "Star Trek - New Frontier: Märtyrer"
Originaltitel: "Star Trek - New Frontier: Martyr"
Bewertung:
Autor: Peter David
Übersetzung: Bernhard Kempen
Umfang: 301 Seiten
Verlag: Cross Cult (Neuauflage)
Veröffentlicht: 2011 (D, Cross Cult), 2000 (D, Heyne) bzw. 1998 (USA)
ISBN: 3-9426-4903-2
Kaufen: Cross Cult (D), Heyne (D), Pocket Books (E)
 

Klappentext: Nach dem Fall des Thallonianischen Imperiums ist der Planet Zondar von einem Bürgerkrieg bedroht. Die Ankunft der U.S.S. Excalibur wird von der verängstigten Bevölkerung mit Erleichterung und Freude aufgenommen. Captain Mackenzie Calhoun, der gerade von der thallonianischen Thronwelt fliehen konnte, wird als ihr prophezeiter Erlöser bejubelt. Doch nicht jeder hält ihn für einen Messias. Als Captain Calhoun gefangen genommen wird, muss Burgyone ihn finden, bevor eine fremde Flotte einen heiligen Krieg gegen die Föderation beginnt!


Kurzinhalt: Auf Zondar tobt seit Jahrhunderten ein schrecklicher Bürgerkrieg. Zwar konnte das thallonianische Imperium mit Drohgebärden für einen unsicheren Frieden sorgen, nach dessen Zerfall droht der Konflikt jedoch erneut zu eskalieren. Doch es gibt Hoffnung: Denn eine alte Prophezeiung spricht von einem Mann mit Narbe, der aus dem Himmel kommen und den Zondarianern den Frieden bringen wird. Ein Feuervogel soll das Zeichen seiner bevorstehenden Ankunft sein. Nach der Begegnung der U.S.S. Excalibur mit dem "großen Vogel der Galaxis" sind die Zandorianer nun davon überzeugt, dass es sich bei Captain Calhoun um den Auserwählten handelt. Dieser erklärt sich dazu bereit, Zandor einen Besuch abzustatten und sein Möglichstes zu tun, um für Frieden zu sorgen. Doch nur einem ausgewählten Kreis von Zandorianern ist die Prophezeiung in ihrer Gesamtheit bekannt: Um den Frieden zu gewährleisten, muss der Auserwählte sterben…


Review: Wie ich in meinem Reviews zu "Star Trek"-Romanen schon mehrmals deutlich gemacht habe, bin ich eigentlich ein großer Fan von Peter David. "Märtyrer" halte ich aber für einen ziemlichen Griff ins Klo – zumindest für seine Verhältnisse. Damit befindet er sich zwar immer noch auf nur leicht unterdurchschnittlichem Niveau, aber trotzdem… was war denn das, bitte schön? Der größte Schwachpunkt war dabei für mich die Handlung rund um Dr. Selar und ihr Pon Farr. Grundsätzlich finde ich es ja positiv, das – vor allem zur damaligen Trek-Zeit – tabuisierte Thema Sex anzusprechen, aber doch bitte nicht derart billig und dominant (vor allem auf den ersten 100 Seiten). Die peinlichen Erotikeinlagen werden nur noch von Shelby's Eifersuchtsattacken übertroffen. Teilweise fühlt man sich eher in einem leidenschaftlichen Liebes- denn einem Star Trek-Roman. Wie gesagt, die Grundidee dahinter gefällt mir ja recht gut, aber die Umsetzung empfand ich als ziemlich grauenhaft, peinlich und störend.

Leider ist diesmal auch die Handlung an sich kein Highlight. Die Geschichte auf Zondar entwickelt sich recht vorhersehbar, und lässt es vom interessanten Einstieg mal abgesehen auch an faszinierenden Elementen vermissen. Besonders gestört hat mich dann noch ein billiger Trick, um Spannung zu erzeugen – auf den David hier sogar gleich 2x zurückgreift; nämlich, uns darüber, was genau auf dem Planeten vorgefallen ist, vorläufig im Unklaren zu lassen. So darf zuerst Captain Calhoun von einer Seite auf die nächste verschwinden (dass er tatsächlich tot ist glaubt man Peter David keine Sekunde lang; nicht falsch verstehen, ich schließe grundsätzlich nicht aus, dass Calhoun über den weiteren Verlauf dieser Romanreihe das Zeitliche segnen könnte, aber das wird ganz bestimmt nicht "off-screen" passieren), und danach wird das Außenteam mit schweren Verletzungen hochgebeamt – wie es dazu kam erfahren wir vorläufig nicht. Was Spannung erzeugen will, hat bei mir eher für Frust gesorgt, da ich es als zu billigen erzähltechnischen Kniff empfand.

Wie schon bei "Zweifrontenkrieg" gibt es auch bei "Märtyrer" gegen Ende hin einen großen Faustkampf auf einem Planeten – was ich erneut weder sonderlich originell noch spannend empfand. An letzterer mangelt es dem Roman ohnehin generell. Und dabei hätte in dieser Grundidee meines Erachtens durchaus Potential gesteckt, wenn man sich mehr auf die moralischen Implikationen hinter der Idee, dass ein Mann sterben muss, um den Frieden für ein Volk zu gewährleisten, konzentriert hätte. Oder auch die Macht von Glauben und Religion. Stattdessen stehen peinliche Erotik und billige Action im Mittelpunkt. Der einzige Lichtblick ist Peter David's wieder einmal wortgewandt-amüsanter Schreibstil, der vor allem in den Dialogen sehr gut zur Geltung kommt. Auch die Konfrontation mit den "Erlösern" am Ende des Romans sorgt kurzzeitig für gute Unterhaltung – wie ich jene kurzen Abschnitte, die sie mit ihnen befasst haben, ohnehin zu den interessantesten des Romans zählte. Die Auslöschung eines gesamten Planeten durch den dortigen Aufstand und den dadurch ausgelösten Tod eines Hohepriesters war wohl zweifelsfrei der dramaturgische Höhepunkt von "Märtyrer" – leider aber auch der Einzige.

Fazit: Gerade als sonst großer Fan von Peter David war ich von "Märtyrer" sehr enttäuscht. Die Handlung empfand ich als ungewöhnlich dünn und ließ leider viele seiner sonstigen Stärken vermissen. Auch mit dem Schwerpunkt auf platte Erotik und Action konnte ich nicht wirklich etwas anfangen. Einzig die wieder einmal amüsanten Dialoge sowie die wenigen gelungenen Momente verhindern, dass ich diesen "Märtyrer" dem Gott der literarischen Star Trek-Unterhaltung zur Opferung überantworten muss.

Christian Siegel

Bewertung: 1.5/5 Punkten


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