Mit: Nathan Fillion, Gregg Henry, Elizabeth Banks, Don Thompson, Michael Rooker, Haig Sutherland u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem Grant Grant (kein Vertipper sondern Michael Rookers Rollenname) ein schleimiges Kometenmitbringsel etwas zu neugierig inspiziert hat, geschehen plötzlich merkwürdige Ereignisse in der Kleinstadt Wheelsy. Immer häufiger verschwinden Tiere in der Umgebung und auch Grants Frau stellt merkwürdige Veränderungen an ihrem Mann fest. Bald sieht sich der Sheriff (Nathan Fillion) dieses verschlafenen Nests mit glitschigen Körperfressern konfrontiert, die ihre Opfer zu einer Art Kleinstadtvariante der Borg umwandeln. Zombies mit kollektivem Bewusstsein, angeführt von Grant als Borgking.
Review:
Slither gab James Gunn die Gelegenheit, seine Genrekenntnisse und Fähigkeiten nach "Tromeo und Julia" und dem "Dawn of the Dead"-Remake erstmals nicht nur als Drehbuchautor, sondern auch als Regisseur unter Beweis zu stellen. Er hat diese Aufgabe beachtlich gelöst und "Slither" irgendwo zwischen anarchischem Tromatrash und Mainstreamhorror platziert. "Slither" hat sympathische Figuren (Nathan Fillions Charakter ähnelt stark seinem Mal Reynolds aus "Firefly/Serenity"), reichlich schwarzhumorige Momente, Insidergags, absurde Einfälle und seine herrlich grotesken Splattereffekte sind ein Musterbeispiel für das Zusammenspiel von klassischen Latexeffekten und FX (außer dem gespaltenen Polizisten sah mir nichts auffällig getrickst aus). Er funktioniert in den Phasen ohne Humor sogar als Mischung aus Zombiefilm und Tierhorror erstaunlich gut. Um sich als unantastbarer Kultfilm zu etablieren, hätte Gunn sich (Hommage hin oder her) allerdings nicht ganz so sklavisch an die genretypischen Handlungsabläufe halten dürfen und in der Anfangsphase etwas mehr Humor einbauen müssen. Die Pfade auf denen er wandelt, sind schon von zu vielen herausragenden und auch weniger herausragenden Vorgängern ausgetreten wurden als das man sie einfach wiederholen könnte. Ein weiterer Fehler war den skurrilen Nebenfiguren nicht genug Screentime zu geben um sich so zu profilieren wie z.B. der Waffennarr Burt in "Tremors". Der Bürgermeister hätte vielleicht das Zeug dazu gehabt. Gunns größtes Versäumnis bestand allerdings darin, Nathan Fillion keinen ebenbürtigen Partner (sei es ein Freund oder ein Gegner) zum Schlagabtausch zur Seite zu stellen und somit fast zwangsläufig den Dialogwitz zu vernachlässigen.
Fazit:
Trotz hohem Unterhaltungswert und vieler Vorzüge hat mich "Slither" unterm Strich leicht enttäuscht, denn ich hatte mehr als nur eine sehr nette B-Movie Hommage erwartet. Wie befürchtet ordnet er sich einen Tick unter "Critters I" ein und spielt eher in der gut gemeinten "Arac Attack" und "Lake Placid"-Liga. Jedenfalls nicht das "Tremors" des neuen Jahrtausends. Das er wie alle guten Horrorkomödien (keine reine Verarsche à la "Scary Movie", stattdessen mit Respekt vorm Genre) an den Kinokassen unterging, ist trotzdem äußerst bedauerlich, denn Genrekennern und Freunden schwarzen Humors hat "Slither" einiges zu bieten.