Mit: Tyler Labine, Alan Tudyk, Katrina Bowden, Jesse Moss, Philip Granger, Brandon Jay McLaren, Christie Laing, Chelan Simmons, Travis Nelson, Alex Arsenault, Adam Beauchesne, Joseph Allan Sutherland u.a.
Kurzinhalt:
Chad und seine Collegefreunde sind auf dem Weg zu einem Campingausflug an einem See in West Virginia. Als sie an einer Tankstelle anhalten müssen um die Bierversorgung sicherzustellen, machen sie unfreiwillige Bekanntschaft mit den beiden Landeiern Tucker und Dale. Zufälligerweise möchten beide an eben jenem See ein gemütliches Wochenende in einer Waldhütte verbringen. Als Tucker und Dale Allison, eines der Mädchen der Collegeclique, vor dem Ertrinken retten, ist das der Anfang einer nicht enden wollenden Reihe von Missverständnissen, Vorurteilen und Zufällen mit blutig-tödlichem Ausgang.
Review:
Die dünnbesiedelten Land- und Waldregionen einiger US-Bundesstaaten zählen im Horrorfilmgenre mit zu den gefährlichsten Gegenden der Welt und entwickeln sich in schöner Regelmäßigkeit bevorzugt für Gruppen von Jugendlichen, Studenten und auch Familien zu Todesfallen. Schlechte Straßenkarten, eine falsche Abzweigung oder Abkürzung durch unbefestigtes Gelände und schon ist man im Reich der "Hillbillies", die dem Stadtvolk alles andere als zugetan sind. Nachdem das Backwood-Slasher-Genre in den letzten Jahren wieder vermehrt totgetreten wurde, bringt Regisseur Eli Craig mit seinem Erstlingswerk nicht nur frischen Wind ins Genre, sondern räumt auch mit den Vorurteilen gegenüber den Hinterwäldler auf, indem er die altbekannte Ausgangssituation einfach auf den Kopf stellt. Folglich sind es hier nicht die Hillbillies, sondern die Stadtmenschen, die eine mörderische Absicht verfolgen. Dass diese nicht unbedingt mit Erfolg gekrönt sein muss, steht auf einem anderen Blatt.
Die Landeier Tucker (Alan Tudyk) und Dale (Tyler Labine) sind einfach ein urig sympathisches Gespann mit ganz eigenen menschlichen Problemen. Grundlegend schüchtern und von Pannen verfolgt, möchten die beiden Freunde eigentlich nur eine alte Waldhütte wieder herrichten und dazwischen sich mit Bier und Angeln ein paar gemütliche Tage machen, doch plötzlich sehen sie sich den Angriffen durch die Collegegruppe um den aggressiven Chad ausgesetzt. Der Konflikt ausgehend von den Städtern resultiert zunächst aus Missverständnissen, Vorurteilen, Zufällen und der eigenen Dusseligkeit von Chads Begleitern. Da wird sich schon mal todesmutig in den Asthäcksler gestürzt um der hinterwäldlerischen Bedrohung Herr zu werden, und eine Verfolgungsjagd endet aufgespießt auf einem vorstehenden Ast, weil man mal wieder nicht in Laufrichtung geschaut hat. Alle Todesfälle – Tucker & Dale behalten ihre Menschlichkeit bei und entwickeln sich auch nicht unfreiwillig zu Mördern - werden oftmals mit mehr als einem Augenzwinkern inszeniert und auch wenn meist das Blut dabei nur so spritzt ist der Gewaltgrad nicht zu übertrieben um ein breiteres Publikum zu vergraulen.
Das der Culture Clash der etwas anderen Art dann doch nicht immer blutig enden muss, zeigt sich in Allison (Katrina Bowden), welche als einzige Vertreterin der Collegeclique mit Verstand gesegnet zu sein scheint, mithilfe psychologischen Einfühlungsvermögens, sowie einer Tasse Tee, hinter die Fassade aus aufgebauten Vorurteilen, Klischees und Missgeschicken blicken kann und dabei die wahren Werte der beiden Freunde fürs Leben erkennt. Leider, so muss ich fast sagen, gibt es im weiteren Filmverlauf dann doch noch einen waschechten Killer. Hier fährt der Film wieder auf ausgetretenen Pfaden und das letzte Drittel gestaltet sich arg konventionell. Es war meiner Ansicht nach auch nicht nötig aus Tucker und Dale Helden werden zu lassen, indem sie typisch die Damsel in Distress befreien und dem irren Killer im Showdown den Garaus machen müssen. Großartig störend ist dieser doch recht normale Teil der Handlung nicht, ein ausgefalleneres und ideenreicheres Finale hätte dem Film allerdings doch besser gestanden.
Fazit:
Eli Craig hat mit seinem Debütfilm eine durch und durch witzige und hoch unterhaltsame Horrorkomödie mit einer erfrischend anderen Perspektive geschaffen. Größtes Plus ist das sympathische Hauptdarstellergespann Labine & Tudyk, die durch die richtige Dosis Menschlichkeit die gängigen Klischees der Backwood-Slasher ad absurdum führen. Nur das konventionelle Schlussdrittel versprüht nicht mehr den Ideenreichtum der ersten Filmstunde.