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Raumpatrouille Orion - 1x04: Deserteure Drucken E-Mail

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Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstrahlung D: 29.10.1966
Drehbuch: Rolf Honold, W.G. Larsen
Regie: Theo Mezger
Hauptdarsteller: Dietmar Schönherr als Major Cliff McLane, Eva Pflug als Leutnant Tamara Jagellovsk, Claus Holm als Leutnant Hasso Sigbjörnson, Wolfgang Völz als Leutnant Mario de Monti, F. G. Beckhaus als Leutnant Atan Shubashi, Ursula Lillig als Leutnant Helga Legrelle, Benno Sterzenbach als General Wamsler, Friedrich Joloff als Oberst Villa
Gastdarsteller: Charlotte Kerr als General Lydia van Dyke, Franz Schafheitlin als Sir Arthur, Hans Cossy als Marschall Kublai Krim, Thomas Reiner als M. Spring-Brauner, Alfons Höckmann als Professor Rott, Erwin Linder als Professor Sherkoff, Gerhard Jentsch als Astrogator der Hydra, Norbert Gastell als Offizier der Hydra, Nino Korda als GSD-Ordonnanz, Wolf Petersen als Com. Alonzo Pietro, H.-D. Asner als Offizier im Starlight-Casino

Kurzinhalt: Die Orion wird mit einer neuen Superwaffe namens "Overkill" ausgestattet. Die Orion wird mit einer neuen Superwaffe namens "Overkill" ausgestattet. Währenddessen wird Commander Pietro vorgeworfen, dass er zu den Frogs auf AC-1000 desertieren wollte. Dieser kann sich allerdings an nichts mehr erinnern. Die Orion geht der Sache nach und wird dabei von dem Gehirnspezialisten Dr. Sherkoff begleitet. Als schließlich auch Hasso, dann Mario und schließlich auch Tamara den Bordcomputer manipulieren, um Kurs auf AC-1000 zu setzen, stellt sich heraus, dass die Frogs mit Hilfe von Telenosen-Strahlen versuchen, an geheime militärische Informationen zu gelangen. McLane beschließt, tatsächlich nach AC 1000 zu fliegen, um die dort vermutete Basis der Frogs zu vernichten.

Review von Björn Flügel (06.10.2011): Nachdem die vorangegangene Episode "Hüter des Gesetzes" eine kurze Verschnaufpause im Kampf gegen die Frogs gewährte, kehrt "Deserteure" wieder zu den Exoterristen zurück. Diesmal setzen sie eine besonders perfide Waffe ein, um der Erde den Garaus zu machen: Mithilfe von Telenose-Strahlen versuchen sie, die Raumschiffbesatzungen zu ihrer Basis auf AC-1000 zu locken, um so an geheime militärische Informationen zu gelangen. Das ist natürlich purer Schwachsinn, dennoch funktioniert der Plot ausgesprochen gut. Das ist in erster Linie den Erklärungen des mitreisenden Prof. Sherkoff zu verdanken, der die Telenose erläutert und dadurch einen halbwegs, aber völlig zureichenden plausiblen Hintergrund schafft. Aber auch die Dynamik der Orion-Mannschaft trägt zum Gelingen der Episode bei. Sie wirkt wie ein langjähriges Ensemble, das perfekt aufeinander eingespielt ist. Der absolute Höhepunkt ist dann die Szene, in der Hasso von Tamara vor seinen Kameraden verhört wird, wo deutlich wird, dass es die Darsteller meisterhaft verstehen, sich in ihre Rollen hineinzuversetzen und miteinander ein grandioses Schauspiel abzuliefern. Auch wenn natürlich kein Zweifel daran besteht, dass Hasso kein Deserteur ist, ist dieser Akt ungemein spannend. Und eben diese Spannung ergibt sich ausschließlich und alleinig durch das (Zusammen-) Spiel der beteiligten Akteure. Hervorzuheben ist noch die Mitwirkung von Helga, die schließlich den Spieß so umdreht, dass der Verdacht auf Tamara selbst fällt. Wo sie in den übrigen Episoden meist etwas stiefmütterlich, was ihren Beitrag angeht, behandelt wird, fällt ihr hier ein zentraler Part zu, der die Handlung maßgeblich beeinflusst.

ImageBemerkenswert ist im Übrigen die innere Kontinuität der Serie. So werden beispielsweise die Robotergesetze (s. "Hüter des Gesetzes") erneut angesprochen, und Oberst Villa bekräftigt abermals, dass einem Roboter niemals Fehler unterlaufen und man deshalb auch alle Raumschiffe mit Robotern betreiben sollte. Eine ironische Anspielung auf die vorangegangene Episode, in der McLanes Abstecher nach Pallas und seine dortige Konfrontation mit den außer Kontrolle geratenen Robotern geheimgehalten wurde. Dass sich die Figuren seit der ersten Episode weiterentwickelt haben, wird u.a. in der Casino-Szene deutlich, in der sich Cliff und Tamara erste verliebte Blicke zuwerfen. Weiterhin wird die Loyalität zwischen McLane und seiner Vorgesetzten Lydia nochmals aufgegriffen. Erinnern wir uns zurück an "Planet außer Kurs": Dort konnte Tamara McLane erst mit vorgehaltener Waffe dazu bringen, nicht der Hydra hinterherzujagen, sondern direkt die Leitstelle der Frogs aufzusuchen, um den Schnellläufer zu zerstören. In "Deserteure" hingegen ist es Lydia, die am Ende quasi sogar ihre Befehle verweigert, um McLane zu schützen. Einmal mehr ein Beispiel für die Ironie, dass McLane sich gerade wegen seiner unkonventionellen Methoden seinen Respekt verdient hat, er aber eben darum zur Raumpatrouille strafversetzt wurde. Zugleich wird damit der strikte, blinde Gehorsam des Militärs in Frage gestellt_ Würde McLane den Dienstvorschriften und seinen Befehlen entsprechend handeln, wäre es ihm auch in dieser Episode nicht möglich, die Frogs zu bekämpfen. Und wenn er in "Hüter des Gesetzes" seine Kameraden dazu auffordert, selbst über das Richtige in einer bedrohlichen Situation nachzudenken, gilt es nicht nur als seine Maxime, sondern auch als Botschaft der "Raumpatrouille".

Fazit: "Deserteure" ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zu der eher mäßigen vorangegangenen Episode. Hier stehen hier die Charaktere im Mittelpunkt, deren Loyalität zueinander auf Grund des Vorwurfs der Sabotage und des Verrats auf die Probe gestellt wird.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Björn Flügel


Review von Christian Siegel (19.05.2022): Image"Deserteure" war nun die erste Folge der Serie, mit der ich leider nicht so viel anfangen konnte. Dabei begann es eigentlich noch recht vielversprechend, mit der Vorstellung der neuen Waffe Overkill, die einen ganzen Planeten zerstören kann. Eine solche Bedrohung würde man eigentlich beim Gegner vermuten, woraufhin die Orion sie vernichten müssen – stattdessen gibt man diese Macht in die Hände von McLane & Co., die sie am Ende dann auch gut gebrauchen können, um die feindliche Basis auszuschalten. Schade fand ich allerdings, dass man sich den moralischen Implikationen einer solchen Massenvernichtungswaffe überhaupt nicht widmet. Overkill ist letztendlich eine recht deutliche Variation der Atombombe – damit, dass sich auf dem Planeten AC-1000 lediglich eine Militärbasis der Frogs befindet, macht man es der Orion aber fast zu einfach, sie bedenkenlos einzusetzen, um die Bedrohung durch sie auszuschalten. Hier verschenkt "Deserteure" leider viel Potential.

Dies ist umso bedauerlicher, als ich den dominierenden Plot rund um die Telenose leider wenig mitreißend fand. Einzige Ausnahme davon ist die Szene ca. zur Mitte der Folge an Bord der Orion, wo zuerst Tamara Hasso zur Rede stellt, und man schließlich die Beeinflussung durch die Frogs erkennt. Das waren rund fünf Minuten, die einiges an Spannung vermittelten, und die zunehmend angespannte und paranoide Stimmung am Bord höchst eindringlich und glaubwürdig vermittelten. Bis es soweit ist, vergeht aber eine gute halbe Stunde, in der man der Orion-Crew unter anderem dabei zusehen kann, wie sie gefühlt minutenlang irgendwas in der Station verkabeln. Generell gab es ein paar Szenen, wo man mir doch ziemlich Zeit zu schinden schien, sei es nun zu Beginn im Casino (der Moment mag zwar wichtig sein, um die zunehmende Anziehung zwischen Cliff und Tamara zu etablieren, das hätte sich allerdings auch deutlich effizienter erledigen lassen), oder auch mit dem Kampf mit den Robotern, der wie eine einfallslose Kopie der Thematik aus der vorangegangenen Folge wirkte. In Verbindung mit der um ein paar Minuten kürzeren Laufzeit drängte sich mir somit der Verdacht auf, dass man sich bei "Deserteure" doch etwas schwer damit tat, allein mit der Grundidee rund um die Telenose eine komplette, fast einstündige Episode zu füllen. Weshalb sich die Handlung diesmal leider stellenweise doch ziemlich dahinzieht. Immerhin, am Ende kommt beim Angriff auf die Basis dann doch etwas Spannung auf. Und den kurzen mitreißenden Abschnitt im Mittelteil hatte ich ja eh auch schon hervorgehoben. Zudem können mir die altmodischen Effekte nach wie vor sehr gut gefallen, wenn auch am Ende beim Anflug auf die Basis deutlich ist, dass man teilweise Aufnahmen aus "Angriff aus dem All" recycelte. Und darstellerisch gibt es hier ebenfalls wieder nichts zu mäkeln. Etwas mehr Inhalt und damit zugleich Tempo hätte "Deserteure" in meinen Augen aber halt schon vertragen.

Fazit: Image"Deserteure" verstand es leider nur im Mittelteil rund um die eskalierende Befragung von Hasso an Bord der Orion, mich so richtig mitzureißen. Davon abgesehen zog sich die Episode aber teilweise doch ordentlich dahin, bzw. hatte ich auch den Eindruck, dass einzelne Szenen, vor allem in ihrer unnötigen Länge – die Verkabelung auf der Station ist hier nur das offensichtlichste Beispiel – in erster Linie dazu da waren, um die Laufzeit zu füllen. Schade auch, dass man sich nicht mit den moralischen Implikationen der Overkill-Superwaffe auseinandersetzt. Und generell wollte mich der Telenose-Plot nie wirklich packen. Eben mit Ausnahme des wirklich spannenden Parts im Mittelteil, wo die Wogen an Bord der Orion hochgehen. Das war in der Tat stark. Davon abgesehen plätscherte die Handlung aber sehr gemächlich und unaufgeregt vor sich hin. Das kann "Raumpatrouille" definitiv besser!

Wertung: 2 von 5 Punkten
Björn Flügel
(Bilder © Bavaria Atelier GmbH/WDR)








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