Kurzinhalt:
Als Neunjährige muss Cataleya mit ansehen, wie ihre Eltern durch den kolumbianischen Mafioso Marco auf Geheiß von Don Luis ermordet werden. Sie selbst kann in die amerikanische Botschaft flüchten und mithilfe der Informationen ihres Vaters, gelingt ihr die Ausreise in die USA zu ihrem Onkel Emilio. Er soll sie zur Profi-Killerin ausbilden, damit sie am Don und seinen Leuten Rache nehmen kann. Je mehr sie sich im Erwachsenenalter jedoch ihrem Feind nähert, desto näher kommt auch er ihrer Familie und desto mehr rückt das FBI ihr und ihrem Freund Danny auf den Pelz.
Review:
Zoë Saldaña holt nach Avatar erneut ihre Actionqualitäten aus dem Schrank und kämpft sich als Killerin durch etliche Auftragsmorde immer ein Stück näher an ihr eigentliches, privates Ziel. Sie versucht ihre Bindungen geheimzuhalten und auf ein Minimum zu begrenzen. Auch ihren Freund Danny, der keine Ahnung hat, was Cataleya so tut, lässt sie nur zaghaft an sich heran. Sie will es lieber wild und aufregend, wie ihren Job. Natürlich ist das FBI hinter ihr her, obwohl niemand weiss wer der gesuchte Auftragskiller ist, bis Danny unwissentlich einen folgenschweren Fehler begeht, der ihre Tarnung zunichte macht. So entspinnt sich eine actiongeladener Rachefeldzug zwischen Chicago und Kolumbien, dem FBI, der CIA, dem Drogenkartell und einer einsamen Schützin, die sie alle gehörig aufmischt.
Bis auf Saldaña besteht der Cast nur aus Nebenrollendarstellern, die man in ihren Rollen schon mehr als einmal gesehen hat, ich würde also nicht von einem überraschenden Casting reden. Jordi Mollàs Cahraktere in "Blow" oder "Bad Boys II" waren auch ähnlich angelegt (Da wir gerade von "Blow" reden: Cliff Curtis war darin auch zu sehen). Drehbuchautor und Produzent Luc Besson ("Das Fünfte Element") hat hier ganz klar seinen Stempel aufgedrückt und seine Arbeit an "Nikita" bzw. "Codename Nina" in deren diversen Formaten scheint hier inspirativ durch. Das Konzept ist also weder besonders neu noch weicht Besson von seiner Liebe zu starken Frauenrollen ab, die mehr sind als nur Kriegerinnen. Mitgebracht hat er Regisseur Olivier Megaton von ihrer Zusammenarbeit an "Transporter 3", von dem er wusste, dass er seine Vorstellungen von der Action und den Charakteren teilt. Dadurch ist er trotz der Drehorte sehr europäisch angehaucht und nicht so plump, wie die meisten Kartell-Rache-Action-Streifen aus den USA. Durch seine Ernsthaftigkeit gehört er fast mehr in die Ecke Thriller als Action; in ihm steckt mehr von "Das Kartell" als von "The Losers". Zoë Saldaña macht ihren Job unglaublich gut, weder wirkt sie als Killerin unglaubwürdig noch als warmherzige Nichte oder wilde Liebhaberin. Sie lässt ihre Menschlichkeit immer in den richtigen Augenblicken für genau die richtige Zeitspanne durchblicken und man muss sie einfach toll finden.
Fazit:
Für kommende kühle Septemberabende ist "Colombiana" genau das richtige Mittel zum Warmwerden. Handwerklich solide Action mit einer zwar nicht ganz frischen oder gar komplexen aber gut erzählten Geschichte.