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von und mit Matthias Schweighöfer Kategorie: Filme - Autor: Michael Spieler - Datum: Dienstag, 30 August 2011
 
What A Man
(What A Man, D 2011)
 
What A Man
Bewertung:
Studio/Verleih: Pantaleon Films/Fox International Pictures
Regie: Matthias Schweighöfer
Produzenten: Gabriela Bacher, Marco Beckmann, Dan Maag & Michael Schweighöfer
Drehbuch: Matthias Schweighöfer & Doron Wisotzky
Filmmusik: Peter Horn & Andrej Melita
Kamera: Bernhard Jasper
Schnitt: Hans Horn & Olivia Retzer
Genre: Komödie
Kinostart (Deutschland): 25. August 2011
Kinostart (USA): -
Laufzeit: 95 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: klick
Kaufen: Blu Ray (noch nicht verfügbar), DVD (noch nicht verfügbar), Soundtrack
Mit: Matthias Schweighöfer, Sibel Kekilli, Thomas Kretschmann, Nora Tschirner, Elyas M'Barek, Katharina Schüttler, Gitta Schweighöfer, Mavie Hörbiger u.a.


Kurzinhalt: Der junge Lehrer Alex ist ein Mann, der seiner Angebeteten Carolin immer alles Recht machen will und Konfrontationen meidet. Sie ist von ihrem Softiefreund trotz aller Liebe enttäuscht und schläft schon eine Weile mit dem Machoobendrübernachbar Jens. Als Alex aus allen Wolken fällt, als seine Freundin ihn für Jens verlässt und aus der Wohnung wirft, landet er bei seiner besten Freundin Nele, die sich selbst mit ihrem pandasrettenden Freund etwas vormacht. Sein bester Freund Okke geht mit ihm nun auf die Mission einen "echten" Mann aus ihm zu machen, inklusive esoterischem Baumfällen und einem erinnerungswürdigen Clubbesuch.

Review: ImageDas Regiedebut von Matthias Schweighöfer, einem der wohl bekanntesten Jungschauspieler Deutschlands - zuletzt mit Friedrich Mücke im großartigen Roadmovie "Friendship", ist mit viel Herz gefilmt und einer durchaus großartigen Besetzung, hatte sie alle Voraussetzungen für DEN deutschen Film des Sommers. Leider hat der Film ein paar Schwächen, die ihren Ursprung im Drehbuch und vielleicht in der Doppelrolle Schweighöfers als Hauptdarsteller und Regisseur haben. Er ging ganz bewusst mit der Produktion nach Frankfurt und nicht nach Berlin, denn es sollte kein weiterer "Berlin-Film" werden, doch leider hilft die von schweigerschen Produktionen abweichende Kulisse dem Film auch nur soweit, dass es eben nicht Berlin ist. An dem Beziehungsquatsch ändert sich wenig. Es fällt schwer sich mit Alex zu identifizieren, da er tatsächlich keinerlei Konfliktfähigkeit besitzt. Ebenso krass und genau gegensätzlich ist Kretschmanns Machofigur Jens angelegt: der Vollchecker, der sich Frauen nimmt.

So sind Menschen einfach nicht. Solche Extreme sind mir zumindest nicht begegnet. Klar gibt’s Sprücheklopfer und Möchtegern-Machos allerorten und die eher ruhigen Introvertierten, aber Singularitäten beschreiben doch Eigenschaften eines biologischen Geschlechts nicht. Ich will hier jetzt keine Sexismus-Gender-Debatte aufmachen, finde allerdings, das die Selbstfindung von Alex an den Haaren herbeigezogen ist und dabei grundsetzlich nur das Klischeemachomännerbild als Positiv herangezogen wird, von dem er sich schlussendlich zwar verabschiedet, den Film über aber nacheifert. Es existieren viel differenziertere Bilder von Menschen, als die, von denen im Film ausgegangen wird. Natürlich hat der Film dann die sympathische Wendung, dass selbst und gerade der Mann-Prototyp beim Bäumefällen eben mehr als nur die eine Seite hat. Abgesehen davon fand ich leider, stimmte das Timing, was Schnitte und damit verbundenen Humor anging, oftmals überhaupt nicht und der Witz ging dabei ziemlich verloren. Das fühlte sich nach mittelmäßigem Stand-Up an, bei dem das Publikum eher peinlich berührt oder gequält einen Lacher hervorpressen muss. Die Sprüche und Situationskomik wirkte verbraucht und man kannte das Ende eines Satzes bevor dieser zuende gesprochen war. Die Beziehungskiste an sich war leider auch nix Neues und so durch und durch heterosexuell, dafür fehlt mir einfach das Verständnis. Er landet natürlich bei seiner besten Freundin, natürlich haben sie irgendwann doch Sex, weil Männer und Frauen aus, ja was, historischen Gründen(?) nunmal nicht "nur" Buddies sein können, es sei denn natürlich, der Mann ist schwul oder die Frau lesbisch (aber da gibt’s dann wieder sexistische Gründe in Filmen, warum die Frau sich doch mit dem Mann einlässt).

ImageNatürlich ändert das alles zwischen ihnen, obwohl sie sich gegenseitig was anderes ins Gesicht lügen. Der selbe Kram wie immer. Gefühlt. Wenig exotisch (bis auf das Tropenhaus) und Mut fehlt dem Film auch. Er endet vorhersehbar genauso wie er angefangen hat und die Schulklasse von Alex ist dabei noch das Putzigste. Ich mag Filme in denen Matthias Schweighöfer mitspielt, sein Regie- und Drehbuchtalent ist ganz sicher vorhanden, aber vielleicht hat er für seinen ersten Film zu sehr darauf vertraut, dass alles schon irgendwie funktionieren wird. Ein Alleinstellungsmerkmal, das ist es, was dem Film fehlt - eine in irgendwie geartete Wendung, die ihn von anderen romantischen Komödien aus Deutschland abhebt. Der kommende Film "Freunde mit gewissen Vorzügen" (Friends with Benefits) wird hier noch besprochen werden, hat aber mit ganz ähnlichen Vorraussetzungen mehr… Ecken - er ist moderner inszeniert und benutzt tatsächlich die Dinge, die im wahren Leben von Großstädtern eine Rolle spielen, aber dazu in den nächsten Tagen mehr. "What A Man" wirkt dagegen wie ein Heimatfilm. Charmant zwar aber zu artig und zu geradlinig.

Fazit: "What A Man" wird sicherlich sein Publikum finden, es gibt derzeit keine guten deutschen Filme im Kino, aber mir kam das komödiantische in "Romantische Komödie" zu kurz, beziehungsweise kam es zu sehr mit dem Holzhammer: "Lachen sie jetzt." Ich kann nicht beurteilen ob Schweighöfer Potential als Regisseur hat, wie auch nach nur einem Film. Andere haben Werbespots und Musikvideos gedreht und bekommen budgetgewaltige Hollywoodfilme zugeschanzt. Er macht das, finde ich, handwerklich sehr genau, stand jedoch bisher auf der anderen Seite der Kamera und hätte beim Drehbuch evtl. mehr Unterstützung bekommen können. Die Einstellungen sind super gewählt, auch scheint die Truppe eine extrem lustige zu sein (siehe Podcast zur Entstehung), aber leider ist das Endprodukt durchwachsen.

Wertung:5 von 10 Punkten



Michael Spieler
(Bilder © Concorde)


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