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Star Trek - DS9: Sektion 31 - Der Abgrund Drucken E-Mail
Dr. Bashir auf geheimer Mission Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 22 August 2011
 
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Titel: "Star Trek - Deep Space Nine: Sektion 31 - Der Abgrund"
Originaltitel: "Star Trek - Deep Space Nine: Section 31 - Abyss"
Bewertung:
Autoren: Jeffrey Lang & David Weddle
Übersetzung: Christian Humberg
Umfang: 270 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 2009 (D, Cross Cult), 2002 (D, Heyne) bzw. 2001 (USA)
ISBN: 3-9412-4853-3
Kaufen: Taschenbuch (D), eBook (D), Taschenbuch (E),eBook (E)
 

Klappentext: Sie sind die selbsternannten Wächter der Föderation: Sektion 31. Im Verborgenen agierend und ohne jede Moral sind sie niemandem Rechenschaft schuldig. Der rätselhafte Geheimbund der Sternenflotte ist dazu entschlossen, die Föderation um jeden Preis zu beschützen.

Wenige Tage nach den erschreckenden Ereignissen aus "Offenbarung", steht Dr. Julian Bashir seinem schlimmsten Alptraum gegenüber: Sektion 31 heuert ihn an, gegen einen der ihren vorzugehen. Doch der Abtrünnige ist kein gewöhnlicher Agend. Wie Bashir ist Dr. Ethan Locken ein genetisch aufgewerteter Mensch, körperlich und geistig überlegen. Und er träumt davon, die Galaxis nach seinen eigenen Vorstellungen umzugestalten. Dazu will er ein neues menschliches Imperium schaffen, ganz nach dem Vorbild des berüchtigten Khan Noonien Singh.

Während er die furchtbare Wahrheit über diesen Gegner in Erfahrung bringt, lernt Dr. Bashir mehr über sich selbst, als er je zu wissen gehofft hatte.


Kurzinhalt: Julian Bashir wollte sich, nach seiner schweren Verletzung durch den hinterhältigen Angriff einiger abtrünniger Jem'Hadar aus "Offenbarung", ja eigentlich gemeinsam mit Ezri Dax für einen Kurzurlaub auf die Erde zurückziehen – doch die Geheimorganisation Sektion 31 macht ihm einen Strich durch die Rechnung, ersucht man ihn doch um dringende Hilfe in einer prekären Angelegenheit: Ein größenwahnsinniger Wissenschaftler, wie Julian Bashir genetisch verbessert, hat einen Planeten in seine Gewalt gebracht, und strebt nichts weniger als die Herrschaft über das Universum an. Dr. Bashir soll gemeinsam mit einer kleinen Einsatzgruppe, bestehend aus ihm, Ezri Dax, Ro Laren und dem übergelaufenen Jem'Hadar, zum Planeten fliegen und seine Pläne durchkreuzen. Doch auf ihrem Weg dorthin wird man von Kampfjägern angegriffen, und das Shuttle stürzt auf dem Planeten ab. Ro Laren und Tarantar landen mitten im Dschungel, und versuchen die Unterstützung des dort lebenden Volkes zu gewinnen. Ezri und Julian wurden hingegen von Dr. Locken und seinen Jem'Hadar gefangen genommen, der nun versucht, sie für seine Zwecke zu gewinnen. Dabei scheint er vor allem auf Julian eine seltsame Faszination auszuüben…


Review: "Der Abgrund" war der einzige DS9-Fortsetzungsroman, der von Heyne – im Zuge des recht losen, alle (damals) vier Star Trek-Serien umfassenden "Sektion 31"-Verbunds – im deutschsprachigen Raum veröffentlicht wurde. Als ich ihn damals las, fühlte ich mich – ohne Kenntnis der Ereignisse aus "Offenbarung" – ziemlich verloren; zudem war ich doch ziemlich darüber verärgert, uns wohl aus finanziellen Überlegungen zwar den DS9-Roman der Sektion 31-Reihe vor die Füße zu werfen, sich jedoch nicht die Mühe zu machen, die – doch grundsätzlich viel interessanteren, da sie nicht einfach nur unabhängige Geschichten erzählen, sondern die Handlung aus der Serie fortführen – "8. Staffel" der Serie ebenfalls hierzulande zu veröffentlichen. Meine damalige Meinung war daher stark von meinem diesbezüglichen Zorn geprägt, sowie dem verlorenen Gefühl, dass mich ohne Kenntnis der Vorgeschichte beschlich. Mein Fazit sah dementsprechend vernichtend aus, sah ich doch damals mit "Abgrund" – passenderweise – den literarischen Abgrund der Star Trek-Romane erreicht.

Knapp 10 Jahre später, mit Kenntnis der Vorgeschichte und mit dem Wissen, dank Cross Cult auch zu erfahren, wie es mit der Geschichte weitergeht, konnte er mir zwar schon etwas besser gefallen – da diesmal der entsprechende Frust weggefallen ist – trotzdem überwog auch noch bei der 2. Lesung die Enttäuschung. Ich halte "Der Abgrund" nach wie vor für einen der schlechteren Star Trek-Romane. Nicht (mehr) der schlechteste – es gibt weitaus schlimmere Vertreter – dennoch konnte mich "Der Abgrund" in meinem Aspekt wirklich überzeugen. Was noch halbwegs zu überzeugen vermag, ist der Schreibstil, sowie die gelungene (Neu-)Übersetzung von Christian Humberg. Gut auch die kleineren Nebenhandlungen, in denen man immer wieder einen kurzen Blick auf die Geschehnisse auf Deep Space Nine wirft und die dortigen Handlungen ein wenig weiterführt. Auch die Dialoge zwischen Dr. Bashir und Dr. Locken sind teilweise recht gut gelungen. Das war's dann aber leider auch schon an positiven Aspekten.

Eine der größten Schwächen des Romans ist für mich die Darstellung von Dr. Locken, der mir zu sehr auf größenwahnsinnigen, schnurrbartzwirbelnden James Bond-Bösewicht getrimmt wurde, dem es darum geht, DIE WELT ZU EROBERN. Wodurch man auch sämtliche möglicherweise in der Grundidee steckende interessante ethnische Frage zu seinen Plänen im Keim erstickt. So finde ich einige Aspekte seiner Forschung durchaus interessant – doch durch seinen Wahnsinn sowie seine Pläne, den Großteil aller Lebewesen des Alpha-Quadranten mit einem Virus zu infizieren und auszuradieren, kommen weder der Leser noch Dr. Bashir jemals ernstlich in Versuchung, sich auf seine Seite zu schlagen. Und das ist schade, denn nicht nur hätte ich eine ebensolche moralische Ambivalenz um einiges interessanter gefunden, kommt so zudem nicht die geringste Spannung auf, da man zu keinem Zeitpunkt ernstlich in Erwägung zieht, dass sich Dr. Locken Julian dazu ver… öhm… locken könnte, ihn bei seinen Plänen zu unterstützen. Der Preis für all jene durchaus interessanten Errungenschaften, die er – allen voran die Unsterblichkeit – der genetisch aufgewerteten Menschheit in Aussicht stellt, ist einfach zu hoch.

Anstatt die Frage in den Raum zu stellen, ob Dr. Locken vielleicht recht hat, benutzt man ihn also stattdessen lediglich als Ausrede, um Dr. Bashir – der schon seit jeher ein Faible für Agentengeschichten hegt – seine eigene Geheimmission auf den Leib zu schneidern. Sämtlicher möglicherweise in der Grundidee steckender Anspruch wird dabei über den Haufen geworfen, und stattdessen das Vereiteln von Dr. Lockens Plänen ins Zentrum gerückt. Gleichzeitig kommt jedoch nie wirklich Spannung auf, da man – angesichts der Tatsache, dass ein Erfolg fast die komplette bekannte Galaxis auslöschen würde – zu keinem Zeitpunkt in Betracht zieht, dass es Dr. Bashir und Co. nicht gelingen könnte, ihn aufzuhalten. Hier hätte ich es entschieden besser gefunden, die Tragweite eines Erfolges des ersten Tests deutlich zu verringern; z.B. in dem man nur einen einzigen Planeten bedrohen lässt. So hingegen leidet der Roman stark unter der Vorhersehbarkeit – man blättert von Seite zu Seite und wartet nur mehr darauf, dass der Einsatztrupp endlich erfolgreich ist.

Die letzte große Schwäche ist dann die mangelnde Originalität. Nicht nur, dass der Bösewicht mit seinen wahnwitzigen Plänen, sowie Dr. Bashir in geheimer Mission Erinnerungen an James Bond wecken, auch am zweiten großen Schauplatz im Dschungel drängen sich Ähnlichkeiten zu einer anderen, sehr bekannten Sternensaga auf; erinnern die Wesen, auf die Ro Laren und Taran'atar dort treffen, doch stark auf die Ewoks aus "Star Wars Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter": Ein primitives, recht einfach und harmlos wirkendes Völkchen, dass sich schließlich gegen die ansässigen Tyrannen erhebt und entscheidend zum Sieg des Guten beiträgt. Doch damit hören die Ähnlichkeiten noch nicht auf: Gegen Ende des Romans gibt es eine Szene, in der Dr. Bashir Klone von sich (und Ezri) vernichtet – "Alien IV – Die Wiedergeburt" lässt grüßen. Es sind derartige "Ähnlichkeiten", die meines Erachtens nur knapp am Plagiatsvorwurf vorbeischrammen, die "Der Abgrund" für mich schließlich – nach wie vor – zu einem der schlechteren Vertreter der Star Trek-Literatur werden lassen.

Fazit: Zwar ist mit Kenntnis der Vorgeschichte – und im Wissen, nun auch Antworten auf die noch offenen Fragen (Wo ist Jake?) zu bekommen – einiges von meiner damaligen Wut verraucht, weshalb mir "Der Abgrund" diesmal doch etwas besser gefallen konnte als bei der "Erstlesung", dennoch überwog nach wie vor der Frust. Spannung kam so gut wie nie auf, teilweise fand ich die Handlung enorm vorhersehbar, und da auch der ethische Aspekt meines Erachtens eher suboptimal umgesetzt wurde, kam bei mir stellenweise sogar richtiggehend Langeweile auf. Die mangelnde Originalität, die sich vor allem bei der Entlehnung einzelner Elemente (der 007-artige Bösewicht, die Ewoks, die vernichteten Klone) bemerkbar macht, gibt ihm schließlich den Rest. Fans von Deep Space Nine im Allgemeinen und Dr. Bashir bzw. von Sektion 31 im Besonderen sollten zwar trotz meiner Vorbehalte einen Blick riskieren, ich hingegen habe nicht vor, mich noch ein weiteres Mal in diesen "Abgrund" hinab zu begeben…

Christian Siegel

Bewertung: 1.5/5 Punkten


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Weiterführende Links:
Review zu "Offenbarung - Buch 1"
Review zu "Offenbarung - Buch 2"
Review zu "Alien IV - Die Wiedergeburt"






Kommentare (2)
RSS Kommentare
1. 23.08.2011 18:40
 
Einer der besten Star Trek Romane überhaupt!!!
 
Peter
2. 24.08.2011 10:02
 
@Peter
Wärst du so nett, mir das auch zu begründen? Habe diese Meinung jetzt schon öfters gehört, aber ich kapier sie einfach nicht. Was soll an diesem Roman so gelungen sein?!?!
 

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