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Die Schlümpfe Drucken E-Mail
New York erlebt ein blaues Wunder! Kategorie: Filme - Autor: Michael Spieler - Datum: Donnerstag, 04 August 2011
 
Die Schlümpfe
(The Smurfs, USA 2011)
 
Die Schlümpfe
Bewertung:
Studio/Verleih: Sony Pictures Animation
Regie: Raja Gosnell
Produzenten: Jordan Kerner, Ben Haber, Paul Neesan & Ezra Swerdlow
Drehbuch: J. David Stem, David N. Weiss, Jay Scherick & David Ronn
Filmmusik: Heitor Pereira
Kamera: Phil Meheux
Schnitt: Sabrina Plisco
Genre: Animation/Kinder
Kinostart (Deutschland): 04. August 2011
Kinostart (USA): 29. Juli 2011
Laufzeit: 103 Minuten
Altersfreigabe: Ohne Altersbeschränkung
Trailer: klick
Kaufen: Blu Ray (noch nicht verfügbar), Blu Ray 3D (noch nicht verfügbar), DVD (noch nicht verfügbar)
Mit: Neil Patrick Harris, Hank Azaria, Jayma Mays, Sofia Vergara, Jonathan Winters, Alan Cumming, Fred Armisen, George Lopez, Anton Yelchin, Katy Perry u.a. (Originalbesetzung)


Kurzinhalt: ImageDas kleine Pilzdorf der Schlümpfe - Schlumpfhausen - befindet sich in heller Aufregung. Das Blaumondfest steht bevor und jeder ist dabei das Dorf herzurichten und den großen Auftritt zu proben! Clumsy, die gute Seele, möchte natürlich helfen und auch das Lied üben, sorgt aber schon auf dem Weg zum Dorfplatz, für ein heilloses Durcheinander. Papa Schlumpf schickt ihn schließlich in den Wald um noch ein paar Beeren zu besorgen und den anderen Schlümpfen nicht die Vorbereitungen kaputt zu machen. Leider verlässt er dabei den Zauber, der das Dorf vor Gargamels Augen versteckt und wird von eben diesem dabei beobachtet, wie er zum Dorf zurückkehrt. Im Dorf versucht Gargamel natürlich Schlümpfe zu fangen, diese können aber fliehen. Clumsy rennt wieder einmal in die falsche Richtung und eine kleine Gruppe folgt ihm, um ihn vor Unheil, also meistens sich selbst, zu bewahren. In der Höhle am Ende des Weges spielt sich derweil Magisches ab, in der anbrechenden Blaumondnacht bildet sich dort ein Strudel, der alles in sich hineinsaugt, das ihm zu nahe kommt. Als die Schlümpfe drohen in den Strudel gezogen zu werden, schließt Gargamel zu ihnen auf und Papa Schlumpf sieht keine andere Möglichkeit ihm zu entkommen, also lässt er los und er und seine kleinen Schlümpfe treten eine Reise in ein sehr merkwürdiges Königreich, voller großer Türme und Burgen an… New York City.

Review: Nach etlichen Comicalben, einem Zeichentrickfilm und der wohl allen bekannten Zeichentrickserie von Hanna-Barbera, wagt man mit Die Schlümpfe in 3D den Sprung in eine Mischung aus Live-Action und Animation. Dabei verlassen die Schlümpfe ihren magischen Wald das erste Mal in die reale Welt, auf der Flucht vor Gargamel und seinem Kater Azraël. Die liebevoll animierten Schlümpfe sind so niedlich, man will direkt einen mitnehmen. Leider ist die Interaktion zwischen Menschen und Schlümpfen ein ums andere Mal als gespielt zu erkennen. Mal stimmt eine Blickrichtung nicht ganz oder eine Pose, in der ein Schlumpf gehalten werden soll. Kinder werden es verzeihen, mir fiel das leider auf. Gerade weil Interaktion mit Objekten glaubhaft wirkte. Kinder. Kinder werden den Film lieben und ich halte es für notwendig, dass ältere Generationen, die damit aufgewachsen sind, ihren Kindern vielleicht auch mit diesem Film die Schlümpfe zum ersten Mal näher bringen. Die "Action" ist tatsächlich auf Schlumpf-Niveau und auf ihr liegt kein so großes Gewicht wie auf den Beziehungen der Schlümpfe untereinander, es ist ein wahrer Kinderfilm. Was nicht bedeutet, dass Erwachsene sich nicht an ihre Kindheit erinnert fühlen dürfen.

ImageAuf der Seite der Realschauspieler bekommt man es in Die Schlümpfe mit einem Stelldichein der Vorabendserienelite zu tun. Die Schlümpfe landen bei Patrick Winslow und seiner schwangeren Frau Grace, gespielt von Neil Patrick Harris (Barney, "How I Met Your Mother") respektive Jayma Mays (Emma, "Glee"). Patricks Chefin Odile wird von Sofía Vergara (Gloria, "Modern Family") gespielt und Gargamel von Hank Azaria, der vor allem durch seine etlichen Original-Sprechrollen bei den Simpsons bekannt ist. Auf Seite der Schlümpfe konnte im Original Katy Perry für die Sprechrolle der Schlumpfine gewonnen werden, Alan Cumming spricht McTapfer, einen Schlumpf, der extra für den Film erfunden wurde und Anton Yelchin den wahren Held des Films, Clumsy. Die deutschen Stimmen müssen sich dahinter nicht verstecken, auch wenn man bei Reiner Schöne als Papa Schlumpf schonmal denkt, Optimus Prime würde den Angriff befehlen…

Die Themen sind kindgerecht aufbereitet und daher wenig subtil und typisch amerikanisch. Vom unwahrscheinlichen Helden, über "einstehen, für das, an das man glaubt", bis zum Thema, was es bedeutet, ein Vater zu sein, ist alles dabei. Warum Patrick nun ausgerechnet in der Werbeabteilung einer Kosmetikfirma arbeiten muss, erschließt sich mir nicht, das und der sich daraus ergebenden Plotstücke, dürften das einzige sein, zu dem Kinder keinen wirklichen Zugang haben. Es gibt dadurch Teile des Films, die sich eher an das begleitende Erwachsenenpublikum richten, als an deren Kinder. Ich weiß hier nicht so genau, ob ich das positiv sehe, in der Hinsicht, dass so für jeden was dabei ist, oder eher nicht und dass die Macher sich nicht so recht für eine Zielgruppe entscheiden konnten. Gargamel folgt den Schlümpfen natürlich und will in der neuen Welt seinen Plan, Schlumpfessenz zu gewinnen umsetzen. Hier wird mein Willen, meinen Unglauben auszusetzen, ziemlich strapaziert. Er fällt auf wie ein bunter Hund, wendet sogar - dank Schlumpfessenz - Magie an, richtet sich in einem Gebäude im Central Park häuslich ein und niemand hindert ihn daran oder interessiert sich für ihn, außer Kosmetikprinzessin Odile, die mit seiner Hilfe mehr Umsatz wittert.

ImageNatürlich verhindern diese Kleinigkeiten nicht den allgemeinen Charme des Films und seiner Figuren, nein es gibt auch witzige Situationskomik, wenn sich beispielsweise die Schlümpfe im New Yorker Verkehr verstecken wollen und dabei vor Taxireklameschildern von Blue Man Group und BluRay Disc stellen. Man fand außerdem einen cleveren Weg, die (2D-)Geschichte der Schlümpfe und ihren Schöpfer, Peyo, in den Film zu integrieren. Ja, die Geschichte spielt eine entscheidende Rolle für die Schlümpfe, damit die ihren Heimweg antreten können.

Fazit: Dieser Familienfilm eignet sich für Kinder ebenso wie die Generation 30+ und lässt die liebgewonnenen Figuren ein Leinwandabenteuer erleben, dass - trotz des sehr ungewöhnlichen Ausflugs - gut in die von Peyo und seinen Nachfolgern geschaffene Welt passt und die Schlümpfe teilweise zu mehr macht, als Sklaven der Eigenschaften, deren Namen sie tragen. Der Niedlichkeitsbonus geht natürlich durch die Decke und ich bin mir sicher, dass der Film Eltern landauf landab nicht nur das Geld für die Eintrittskarte kosten wird.

Wertung:7 von 10 Schlumpfbeeren



Michael Spieler
(Bilder © Sony Pictures Animation)


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