HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite
Sherlock: Der blinde Banker Drucken E-Mail
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Image

Originaltitel: Der blinde Banker
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 01.08.2010
Erstausstrahlung D: 31.07.2011 (ARD)
Drehbuch: Steven Thompson
Regie: Euros Lyn
Kamera: Steve Lawes
Musik: David Arnold und Michael Price
Hauptdarsteller: Benedict Cumberbatch als Sherlock Holmes, Martin Freeman als Dr. John Watson
Gastdarsteller: Una Stubbs als Mrs. Hudson, Zoe Telford als Sarah, Gemma Chan als Soo Lin Yao, Paul Chequer als Detective Inspector Dimmock, Olivia Poulet als Amanda, Louise Brealey als Molly Hooper, Al Weaver als Andy Galbraith, Bertie Carvel als Sebastian Wilkes, Dan Percival als Eddie Van Coon, Howard Coggins als Brian Lukes, Janice Acquah als Museumsdirektorin, Jack Bence als Raz, John MacMilan als Polizist, Sarah Lam als Sängerin

Kurzinhalt: Das plötzliche Verschwinden des Asien-Experten einer Bank gibt Rätsel auf. Ein alter Studienkollege von Sherlock bittet ihn darum, in dieser Sache zu ermitteln. Die Spur führt Holmes und Watson schon bald zu einem mysteriösen chinesischen Trödelladen mitten in London. Bei ihren Nachforschungen finden sie heraus, dass auch noch weitere Personen in den letzten Tagen verschwunden sind. Als sie eine davon, die Museumsangestellte Soo Lin Yao, schließlich aufspüren, bringt sie dies auf die Spur einer mächtigen, gefährlichen chinesischen Verbrecherorganisation – und damit genau in deren Schusslinie…

Review: Image"Der blinde Banker" ist zweifelsohne der (vorerst?) schwächste Eintrag der (vorerst!) dreiteiligen Mini-Serie "Sherlock". Die Inszenierung ist zwar nach wie vor deutlich über dem TV-Standard, aber doch nicht mehr ganz so innovativ und hochwertig wie beim "Fall in Pink". Auch das Stilmittel rund um die Einblendungen, welche uns an Holmes Gedanken und Deduktionen teilhaben lassen, wird deutlich sporadischer eingesetzt (wenn es auch grundsätzlich nach wie vor vorhanden ist). Wo "Ein Fall in Pink" durch den recht deutlichen dreiaktigen Aufbau der Handlung (Kennenlernen Holmes – Watson, Ermittlungen rund um die Frau in Pink, die Konfrontation mit dem Mörder) sehr spannend und abwechslungsreich gehalten war, fehlt es diesmal etwas an Inhalt und damit an Tempo. Man kann sich teilweise nicht des Eindrucks erwehren, dass hier ein 60-minütiges Drehbuch auf 90 Minuten ausgedehnt wurde – auf Kosten der Spannung.

Die größte Schwäche ist aber der Fall an sich. Dieser ist zwar keinesfalls schlecht und immer noch über dem Fernsehkrimi-Durchschnitt anzusiedeln, ist aber weder so ausgeklügelt noch so spannend wie der "Fall in Pink". Wo man sich beim Vorgänger zumindest teilweise an Sir Arthur Conan Doyles Erzählungen orientiert hat, was einzelne Elemente des Films sowie einige Deduktionen betrifft, übernimmt "Der blinde Banker" lediglich die Idee rund um einen Code in Zeichenform, der sich durch ein bekanntes, weit verbreitetes Buch schließlich lösen (und lesen) lässt. Der Rest des Falls drumherum ist eine Neuerfindung der Serienverantwortlichen, die sich meines Erachtens nicht mit Doyle's genialen (Ein-)Fällen messen kann. Dadurch wirken diesmal auch sowohl Holmes Deduktionen als auch Holmes an sich nicht ganz so genial wie noch beim Einstieg in die Reihe. In erster Linie fehlt es dem "blinden Banker" aber an Spannung. Wenn selbst beim Showdown, wo eine der Hauptfiguren in tödliche Gefahr gerät, kaum Spannung aufkommt, ist irgendwas doch ein wenig schief gelaufen. Es hilft auch nicht, dass wir diesmal auf einen ähnlich würdigen Gegner wie beim "Fall in Pink" genauso verzichten müssen wie auf eine vergleichbare packend-prickelnde Konfrontation. Und auch die Verknüpfung zu Moriarty ganz am Ende hat mich weniger überzeugt – es scheint doch etwas konstruiert, dass auch der zweite (und damit bisher jeder) Fall wieder mit ihm in Verbindung steht. Last but not least: Beim Angriff im Museum stellten sich Holmes und Watson doch etwas untypisch dämlich an, damit sich die Handlung so entwickeln konnte, wie man das wollte.

ImageBevor nun jemand aus dieser sehr ausführlichen Betrachtung der weniger gelungenen Elemente noch falsche Schlüsse zieht, sei aber auch gleich festgehalten, dass "Der blinde Banker" nach wie vor überdurchschnittliche und weitestgehend unterhaltsame Krimi-Unterhaltung bietet – er fällt halt nur im Vergleich zum wirklich grandiosen "Fall in Pink" recht deutlich ab. Was jedoch nach wie vor überzeugen und begeistern kann, ist die Darstellung von Sherlock Holmes und John Watson durch Benedict Cumberbatch bzw. Martin Freeman, sowie vor allem auch ihr Zusammenspiel. Zwar hatte auch "Der Fall in Pink" einige amüsante Dialoge und auflockernde Gags zu bieten, "Der blinde Banker" setzt hier sogar noch einmal eins drauf, und präsentiert viele heiter-witzige Momente, die für gute Unterhaltung sorgen. Vor allem Martin Freeman, der im ersten Teil noch etwas vor dem überlebensgroßen Sherlock Holmes in den Hintergrund gedrängt wurde, kann diesmal – vor allem sein komödiantisches – Talent unter Beweis stellen. Und Zoe Telford bringt als Watson's "love interest" Sarah die Dynamik zwischen den beiden gehörig – und gelungen – durcheinander.

Fazit: Auch wenn der Fall an sich etwas dürftig gewesen sein mag und nur bedingt überzeugen konnte – vor allem da es an diesmal doch etwas an Inhalt, Tempo und vor allem Spannung gemangelt hat – bietet auch "Der blinde Banker" wieder überdurchschnittliche Krimi-Unterhaltung mit zwei brillant aufspielenden Hauptdarstellern. Vor allem die zahlreichen witzigen Dialoge und Momente sorgen dafür, dass auch der zweite Fall des zeitgenössischen Sherlocks gut zu unterhalten vermag…


Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC One / ARD)




Mitreden! Sagt uns eure Meinung zur Serie im SpacePub!





Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar:




  fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

TV-Planer
Im Moment keine TV-Einträge vorhanden