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Harry Potter und der Halbblutprinz Drucken E-Mail
Harry's turbulentes 6. Schuljahr in Hogwarts Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 14 Juli 2011
 
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Harry Potter und der Halbblutprinz
(Harry Potter and the Half-Blood Prince, USA 2009)
 
Harry Potter und der Halbblutprinz
Bewertung:
Studio/Verleih: Warner Bros. Pictures
Regie: David Yates
Produzenten: U.a. David Heyman, David Barron & Lionel Wigram
Drehbuch: Steve Kloves, basierend auf dem Roman von J.K. Rowling
Filmmusik: Nicholas Hooper
Kamera: Bruno Delbonnel
Schnitt: Mark Day
Genre: Fantasy
Kinostart (Deutschland): 16. Juli 2009
Kinostart (USA): 15. Juli 2009
Laufzeit: 153 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: 1, 2, 3
Kaufen: Blu Ray (Ultimate Edition), Blu Ray, Blu Ray (Neuauflage), DVD (Ultimate Edition), DVD (Special Edition), DVD, Soundtrack, Taschenbuch (D), Taschenbuch (E), Gebunden (D), Gebunden (E), PC, PS2, PS3, Xbox 360, Wii, Nintendo DS
Mit: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Robbie Coltrane, Maggie Smith, Michael Gambon, Alan Rickman, Jim Broadbent, Tom Felton, Matthew Lewis, Bonnie Wright, Evanna Lynch, Jessie Cave, Katie Leung, David Thewlis, Natalia Tena, Oliver Phelps, James Phelps, Julie Walters, Mark Williams, Helena Bonham Carter, Dave Legeno, Adrian Rawlins, Geraldine Somerville, Helen McCrory, Timothy Spall u.a.


Kurzinhalt: Lord Voldemort's Rückkehr hat zunehmend Auswirkungen, sowohl auf die magische als auch die "Muggel"-Welt. Trotzdem bereiten sich Harry, Ron, Hermine & Co. darauf vor, nach Hogwarts zurückzukehren. Doch zuerst gilt es, Professor Dumbledore zu helfen und Horace Slughorn davon zu überzeugen, im kommenden Schuljahr in Hogwarts zu unterrichten. Als man danach das Geschäft der Weasley-Zwillinge in der Winkelgasse besucht, wird man auf Draco Malfoy aufmerksam, der sich in ein Geschäft, dass mit Gegenständen dunkler Magie handelt, zurückzieht. Was genau hat er dort nur vor? Harry ist sich daraufhin sicher, dass er nun einer der Todesser ist, so wie sein Vater vor ihm, doch seine Freunde sind skeptisch. Zurück in Hogwarts erfährt man, das Professor Slughorn den Kurs für Zaubertränke von Snape – der nun in der Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtet – übernommen hat. In seiner ersten Sunde stößt Harry dabei auf ein ganz besonderes Buch über Zaubertränke, dass um Notizen des "Halbblutprinzen" ergänzt wurde, die sich bei ihrer Herstellung als äußerst nützlich erweisen. Doch um wen handelt es sich dabei? Noch bevor sich Harry groß darüber Gedanken machen kann, erhält er von Dumbledore einen Auftrag: Er soll Horace Slughorn eine Erinnerung entlocken, die sich im Kampf gegen Lord Voldemort als entscheidend herausstellen könnte…

Review: ImageDavid Yates erster Eintrag ins Harry Potter-Universum bot 1-1/2 Stunden glänzende Unterhaltung, ehe mich der Showdown im Ministerium für Zauberei doch ein wenig enttäuscht hat. Bei "Harry Potter und der Halbblutprinz" verhält es sich genau spiegelverkehrt: Die knappe letzte halbe Stunde – sobald Dumbledore und Harry Potter aufbrechen, um Voldemorts Horkrux aus der Höhle zu ergattern – ist absolut phantastisch, hochdramatisch, und definitiv das Highlight des Films. Die knapp zwei Stunden zuvor können hier jedoch leider nicht ganz mithalten. Zwar bieten diese einige tolle Momente und vermögen es definitiv, anständig zu unterhalten, was hier jedoch fast gänzlich fehlt ist Spannung. Kleine Momente, welche die Bedrohung für die Figuren spürbar machen sollen, wie das verhexte Medaillon, Ron's Vergiftung, oder auch der Angriff auf das Haus des Weasleys (ich bin übrigens einer der wenigen, welche diese Ergänzung begrüßen, da dadurch zumindest ein Hauch von Action und Spannung in den Mittelteil gekommen ist), vermögen es zwar kurzfristig, zu packen, geraten jedoch schnell wieder in Vergessenheit. Und die Frage, was Draco Malfoy im Schilde führt, ist leider auch nicht ganz so packend und interessant wie ähnliche Mysterien aus den früheren Filmen.

Doch der Reihe nach: "Harry Potter und der Halbblutprinz" beginnt mit einem großartigen Angriff von Todessern auf die Millennium Bridge in London. Nicht nur ist es sehr beängstigend zu sehen, wie die Bedrohung der magischen Welt nun langsam aber sicher auch auf "unsere" Realität überschwappt, es ist auch ein kleiner britischer Insider-Gag – war die Brücke doch kurz nach ihrer Fertigstellung ungemein unbeliebt, weshalb es wohl einige Londoner gegeben hat, die hocherfreut waren, als sie nun in diesem Film zerstört wurde. danach besuchen wir gemeinsam mit Beatrix Lestrange und Malfoy's Mutter Professor Snape, der mehr oder wenig dazu gezwungen wird, den unbrechbaren Schwur zu leisten. Während er kein Problem damit hatte, zu schwören, Draco zu beschützen und ihn so gut als möglich bei dieser geheimnisvollen Mission für den dunklen Lord zu unterstützen, bemerkt man bei der dritten Forderung, nämlich falls Draco scheitert es selbst durchzuführen, ein Zögern, so als hätte er damit nicht gerechnet. Eine tolle Szene, die zusammen mit Alan Rickmans wieder einmal grandioser schauspielerischer Leistung die Frage in den Raum stellt, wem seine Loyalität denn nun wirklich gilt – Dumbledore oder Voldemort? Dank Rickmans Performance bleibt dies erfrischend und erfreulich unklar. Von kurzen charakterbezogenen Momenten (wie Harry's Wiedersehen mit Ron, Hermine und vor allem auch Ginny, wo die romantische Anspannung zwischen den beiden ab dem ersten Moment spürbar ist) abgesehen dienen die darauffolgenden 15 Minuten aber in erster Linie dazu, uns Informationen zu vermitteln, und spätere Entwicklungen vorzubereiten (wie z.B. alles rund um Malfoy), und sind für sich genommen nicht sonderlich interessant.

ImageNachdem man nach Hogwarts zurückgekehrt ist, wird es zwar etwas besser, aber richtige Spannung kommt eben leider – wie zuvor erwähnt – kaum mehr auf. Generell wirkt der sechste Harry Potter-Film untypisch inhaltsarm. Dies mag zwar die Möglichkeit dazu bieten, die Figuren und ihre Beziehungen und Gefühle für einander in den Mittelpunkt zu rücken – und daraus entstehen auch einige der besten Momente des Films – ich bin mir jedoch ehrlich gesagt nicht sicher, ob das allein die recht lange Laufzeit des Films rechtfertigt. Tatsache ist: Es passiert einfach bis zum hochdramatischen Finale nicht sonderlich viel. Was hier ebenfalls – durchaus angenehm – auffällt, ist, wie vergleichsweise unbeschwert dieser Teil des Films geraten ist, mit vielen gelungenem auflockernden Humor, wie Harrys und Rons Kampf um das letzte neue Buch, Hermines Frustration und Neid ob Harry's Erfolge beim Trank-brauen, oder auch das Quidditch-Match. Für einen kurzen Moment scheinen Harry und seine Freunde die drohende Finsternis zu vergessen – ehe diese so unerbittlich über sie hereinbricht wie nie zuvor. Nach den letzten sehr düsteren Filmen nicht nur eine gelungene Abwechslung, die Wendung am Ende wird damit zudem herrlich konterkariert…

Die eine große Stärke dieses Teils der Handlung ist die Thematisierung der Figuren, und ihrer Gefühle füreinander. Einige mögen mit dieser starken Konzentration auf Teenie-Romanzen wenig bis gar nichts anfangen können, ich finde es aber sehr gut umgesetzt. Wie schon die entsprechenden Elemente aus "Harry Potter und der Feuerkelch" verankert es den Film stärker in der Realität, lässt ihn ehrlicher wirken, und uns leichter und stärker eine Beziehung zu den Figuren aufbauen, da wir mit ihnen mitfühlen und –leiden, und sich wohl jeder von uns mit ihren hier gezeigten Gefühlen identifizieren kann. Meine Lieblingsmomente sind das Gespräch zwischen Hermine und Harry im Korridor (wo sie im Gegensatz zum Buch auch schon deutlich macht, dass ihr klar ist, was Harry für Ginny empfindet), wie Hermine nach dem Giftanschlag Ron's Hand hält, sowie der Kuss zwischen Ginny und Harry, der ganz anders – und meines Erachtens viel besser! – verläuft als im Buch. Vor allem Ginny's "That can stay hidden up here too if you like" hat es mir angetan. Generell ist es hier eine viel zärtlichere Szene, als es im Roman beschrieben war. Jedenfalls hat es etwas ungemein befriedigendes und erfüllendes, zu sehen, wie diese schon lange angedeuteten und über mehrere Filme lang vorbereiteten Entwicklungen endlich Früchte tragen. Auch abseits dieser zärtlichen zwischenmenschlichen Gefühle gibt es ein paar tolle Szenen. Vor allem, wie Draco von der ihm aufgetragenen Aufgabe überwältigt und überfordert scheint, und daran zu zerbrechen droht, wurde grandios umgesetzt. Wenn er schließlich seinem Frust und seiner Angst freien Lauf lässt, kommt man – trotz seiner früheren und späteren Taten – nicht umhin, für ihn doch auch ein wenig Mitleid zu empfinden.

ImageTrotz aller guter Elemente: Aufgrund der Tatsache, dass es im Mittelteil kaum eine Geschichte zu erzählen und/oder Inhalte zu vermitteln gibt, zieht sich die Handlung hier doch ein wenig. Erst am Ende nehmen Spannung und Dramatik wieder zu. Zuerst mit der glänzenden Szene, als es Harry gelingt, Slughorn's bedeutsame Erinnerung zu entlocken, vor allem aber, nachdem Harry und Dumbledore aufgebrochen sind, um den dritten Horkrux zu holen (und zu vernichten). Hier bleibt vor allem jene Szene in Erinnerung, als Dumbledore das Gift aus der Schale trinken muss, um an den Horkrux zu gelangen. Es ist ungemein schmerzhaft zu sehen, wie Harry ihm hier – auf dessen ausdrücklichen Befehl zuvor – Schluck um Schluck einflößt, während sich Dumbledore vor Schmerzen windet, ihn anfleht damit aufzuhören, und schließlich sogar, ihn von seinem Leid zu erlösen. Ein sehr kraftvoller Moment, der noch lange in Erinnerung bleibt. Als der Zaubertrank getrunken und es Harry gelungen ist, den Horkrux an sich zu nehmen – er jedoch von den im Wasser schwimmenden Wesen angegriffen wird, bäumt sich Dumbledore noch einmal auf, und wir sehen, wie er mit all seiner Macht über diese abscheulichen Wesen triumphiert und Harry – und sich selbst – rettet.

Das wahre Highlight des Films folgt jedoch erst nach ihrer Rückkehr. Hier muss ich in Spoiler-Territorium vordringen, und ich rate allen die den Film noch nicht gesehen haben dringend, erst beim Fazit weiterzulesen! Dumbledore ist nach den Strapazen in der Höhle merklich geschwächt – zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, wird doch nun endlich offenbart, woran Draco Malfoy den ganzen Film über gearbeitet hat, und worin seine Mission besteht: Er soll Dumbledore töten – den einzigen Zauberer, den Lord Voldemort fürchtet. Diese Szene ist einfach nur grandios – die Inszenierung, die Filmmusik, vor allem aber auch die schauspielerischen Leistungen. Wie sich Dumbledore trotz seiner Schmerzen aufrichtet und versucht, sich nicht ansehen zu lassen, wie geschwächt er ist. Draco's innere Zerrissenheit. Und dann natürlich jener Moment, als Snape den Turm erreicht. Sofort ändert sich Dumbledore's Haltung – zum ersten Mal glaubt man in seinem Blick und seiner Stimme so etwas wie Angst zu erkennen. Doch Snape hat den unbrechlichen Schwur abgelegt, und damit keine andere Wahl: Ohne zu Zögern vollbringt er das, wozu Draco scheinbar nicht im Stande war – und tötet Dumbledore. Vor allem jene, welche so wie ich das Buch noch nicht kannten, sollte diese Wendung wirklich schockieren und sehr hart treffen. Dumbledore schien wie der Fels in der Brandung, doch nun wird selbst dieser mächtige Zauberer von den dunklen Kräften besiegt – wodurch die Situation von Harry & Co. nur noch auswegloser erscheint.

ImageZugegeben, eine leise zynisch-logische Stimme in mir kommt nicht umhin anzumerken, dass dies – vor allem zu diesem Zeitpunkt innerhalb der Filmreihe – doch irgendwie eine sehr typische Wendung ist. Wenn wir von solchen weisen Mentor-Figuren eines gewohnt sind, dann das sie sterben (siehe Obi-Wan und Gandalf), und damit neben der Aussichtlosigkeit auch die Gefahr und die Bedrohung, welcher unsere jungen Helden ausgesetzt sind, verdeutlichen. Zudem soll dadurch vermittelt werden, dass im Harry Potter-Universum niemand (mehr) sicher ist und es jeden erwischen kann. Doch wer stört sich schon an so etwas, wenn sein Tod so grandios – und bewegend – inszeniert ist wie hier. Zuerst sein langsamer Fall, dann trifft Harry wutentbrannt auf Snape (wo wir auch endlich die Identität des Halbblutprinzen erfahren – wenn diese auch etwas gar plötzlich und ernüchternd abgehandelt wird), und nachdem er seiner Trauer freien Lauf gelassen hat (und von Ginny getröstet wird) gibt es diesen wundervollen Gänsehaut-Moment, als alle Anwesenden Lehrer und Schüler ihre zu Dumbledore's Ehren ihre Zauberstäbe für einen letzten Salut erheben. Mit Abstand die beste Szene des Films…

Man ist es ja mittlerweile von den Harry Potter-Filmen schon gewohnt, trotzdem wäre es falsch, es einfach als gegeben anzusehen und nicht mehr positiv hervorzuheben: Die tollen schauspielerischen Leistungen. Die einzige größere Ergänzung in der ohnehin umfangreichen Besetzungsliste ist Jim Broadbent als Horace Slughorn. Er mag zwar ganz anders aussehen, als im Buch beschrieben, erweist sich jedoch nichtsdestotrotz als glänzende Wahl für die Rolle. Michael Gambon, der hier endlich einmal mehr Laufzeit spendiert bekommt und vor allem gegen Ende hin in den Mittelpunkt rücken darf, holt aus seinem letzten Auftritt als Dumbledore alles heraus, was er nur herausholen kann. Auch Bonnie Wright bekommt hier endlich mehr zu tun und besticht mit einer im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaften Performance. Darüber hinaus überzeugen vor allem auch wieder die drei Hauptdarsteller Daniel Radcliffe, Rupert Grint und Emma Watson. Ebenfalls nicht vergessen werden darf Alan Rickman, der – wie eigentlich bei jedem Film der Reihe – eine der besten Leistungen aus der hochkarätigen Riege an Schauspielern vollbringt, und diesmal vor allem dank seiner herrlich undurchschaubaren Darstellung der Figur besticht. Die möglicherweise hervorstechendste und beeindruckendste Performance kommt diesmal jedoch weder von Michael Gambon, noch Alan Rickman, sondern vielmehr von Tom Felton, der hier endlich wieder mehr zu tun bekommt, und diese Gelegenheit freudig ergreift. Zwar bekommt er nur verhältnismäßig wenig Zeit auf der Leinwand spendiert, hinterlässt jedoch – vor allem im weiteren Verlauf der Handlung – den nachhaltigsten Eindruck. Sowohl seine Angst und seine Zweifel ob seiner Mission als auch seine innere Zerrissenheit am Ende, als er am Ziel seiner Träume zu sein scheint, bringt er absolut grandios zur Geltung.

ImageAuch David Yates Inszenierung zählt für mich zu den Stärken des Films. Im Vergleich zum Vorgänger hat er sich noch einmal deutlich gesteigert – sowohl die Actionszenen als auch die emotionalen Momente haben mir hier noch einmal eine ganze Ecke besser gefallen als beim "Orden des Phönix". Was erneut zu gefallen weiß, ist sein Gefühl für imposante Bilder, die gelungene künstlerische Farbgebung, sowie sein Gespür für Charakterszenen. Auch Nicholas Hooper macht seine Sache erneut sehr gut. Zugegeben, er ist kein John Williams. Im Gegensatz zu diesem setzt er weniger Wert auf Leitmotive denn auf eine atmosphärische Untermalung. Dennoch verzichtet er nicht gänzlich auf musikalische Themen für Figuren, wenn diese auch nicht so ikonisch und denkwürdig sind wie jene von John Williams (der jedoch ohnehin der König der Leitmotive ist, zumindest wenn es um Filmmusik geht). Zwar fand ich seine Leitmotive im Vorgänger besser, da einprägsamer (Umbridge!), dafür ist sein Score hier noch einmal um einiges atmosphärischer und emotionaler ausgefallen. Vor allem die düstere Grundstimmung des Films vermittelt er perfekt – versteht es jedoch auch, die zärtlicheren Elemente der Liebesgeschichte(n) musikalisch passend zu untermalen…

Fazit: Es ist wie verhext. War beim "Orden des Phönix" alles bis zur letzten halben Stunde wirklich grandios und sehr gut gelungen, ist es diesmal genau umgekehrt. Nicht, dass die knappen zwei Stunden davor schlecht gewesen wären, ganz im Gegenteil. Es gibt viele großartige Szenen, und vor allem die Gefühle der Figuren zu- und füreinander werden sowohl vom Regisseur als auch den DarstellerInnen glänzend eingefangen und vermögen es, zu berühren. Vor allem als langjähriger Fan – entweder der Filme oder der Bücher – sollte es sehr befriedigend sein, zu sehen, wie diese seit langem ausgelegten Handlungsfäden nun endlich aufgegriffen werden und ins Zentrum rücken dürfen. Eben daraus ergeben sich letztlich einige der besten Momente des Films. Auch visuelle Effekte, Filmmusik und schauspielerische Leistungen können wie gewohnt überzeugen – wobei bei letzteren neben den "üblichen Verdächtigen" (Michael Gambon und Alan Rickman) diesmal vor allem auch Tom Felton zu glänzen vermag. Auch David Yates Inszenierung ist erneut sehr gelungen – die Schwächen der ersten zwei Drittel des Films sind jedenfalls sicherlich nicht ihm anzulasten. Denn dort fehlt es dem Film nun mal leider trotz aller guter Szenen und positiver Elemente schlicht und ergreifend an Spannung, und weder das Mysterium rund um Horace Slughorns Erinnerung, noch Draco Malfoy's finsteren Plan sind interessant genug, um dies vollständig kompensieren zu können. Die letzte halbe Stunde ist dafür einfach nur grandios, und liefert einen ungemein packenden, hochdramatischen und letztlich auch sehr emotionalen Abschluss, der perfekt auf das anstehende – in zwei Teilen erzählte – Finale einstimmt…

Wertung:8 von 10 Punkten



Christian Siegel
(Bilder © Warner Bros. Pictures)


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