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Harry Potter und der Orden des Phönix Drucken E-Mail
Die Armee gegen Lord Voldemort formiert sich Kategorie: Filme - Autor: C.Siegel | M. Kael - Datum: Mittwoch, 13 Juli 2011
 
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Harry Potter und der Orden des Phönix
(Harry Potter and the Order of the Phoenix, USA 2007)
 
Harry Potter und der Orden des Phönix
Bewertung:
Studio/Verleih: Warner Bros. Pictures
Regie: David Yates
Produzenten: U.a. David Heyman, David Barron & Lionel Wigram
Drehbuch: Michael Goldenberg, basierend auf dem Roman von J.K. Rowling
Filmmusik: Nicholas Hooper
Kamera: Slawomir Idziak
Schnitt: Mark Day
Genre: Fantasy
Kinostart (Deutschland): 12. Juli 2007
Kinostart (USA): 11. Juli 2007
Laufzeit: 138 Minuten
Altersfreigabe: Ab 12 Jahren
Trailer: klick
Kaufen: Blu Ray (Ultimate Edition), Blu Ray, Blu Ray (Neuauflage), DVD (Ultimate Edition), DVD (Special Edition), DVD, Soundtrack, Taschenbuch (D), Taschenbuch (E), Gebunden (D), Gebunden (E), PC, PS2, PS3, Xbox 360, Wii, Nintendo DS,
Mit: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Robbie Coltrane, Maggie Smith, Michael Gambon, Alan Rickman, Imelda Staunton, Brendan Gleeson, Tom Felton, Matthew Lewis, Bonnie Wright, Evanna Lynch, Katie Leung, Natalia Tena, Oliver Phelps, James Phelps, Julie Walters, Mark Williams, David Thewlis, Jason Isaacs, Gary Oldman, Adrian Rawlins, Geraldine Somerville, Robert Hardy, Harry Melling, Fiona Shaw, Richard Griffiths, Timothy Spall, Ralph Fiennes, Helena Bonham Carter u.a.


Kurzinhalt: Harry und Dudley werden auf einem Spielplatz nahe dem Haus der Dursleys von Dementoren angegriffen. Zwar gelingt es Harry, diese mit Hilfe eines Patronus-Zaubers zu vertreiben, dadurch ist er jedoch in die Schusslinie des Ministeriums für Zauberei geraten – ist es minderjährigen Zauberern doch nicht erlaubt, außerhalb der Schule Magie zu benutzen. Die daraus resultierende Anhörung übersteht er zwar – vor allem dank Dumbledore's Hilfe – unbeschadet, dennoch wird deutlich, dass ihm ein Großteil des Ministeriums nicht glaubt, weder was den Angriff der Dementoren noch die Rückkehr Lord Voldemorts betrifft. Nach Hogwarts zurückgekehrt, wartet dort bereits die nächste unangenehme Überraschung auf ihn: Dolores Umbridge – die bereits bei seiner Anhörung anwesend und eine jener Hexen war, wie ihm partout nicht glauben wollten – wird als neue Professorin der Verteidigung gegen die dunkle Künste vorgestellt. Offenbar versucht das Ministerium, in Hogwarts an Einfluss zu gewinnen. Mit ihren Methoden macht sich Umbridge bei der Lehrerschaft, aber auch den Schülern, schnell unbeliebt. Als sie schließlich vom Ministerium zur Großinquisitorin ernannt wird, droht die Lage in Hogwarts endgültig zu eskalieren. Doch der immer enger werdende Griff des Ministeriums ist nicht Harry Potter's einzige Sorge, besteht doch zwischen ihm und dem dunklen Lord eine mysteriöse Verbindung, durch die er Einblick in dessen Pläne erhält. Offenbar hat es dieser auf eine geheimnisvolle, mächtige Waffe abgesehen, die im Ministerium für Zauberei versteckt gehalten wird…

Review von Christian Siegel: ImageDer Roman "Harry Potter und der Orden des Phönix" ist ein fast 1.000 Seiten langes Monster. Angesichts der Tatsache, dass bereits bei den früheren Verfilmungen (von deutlich kürzeren Romanen) einiges gekürzt und weggelassen werden musste, hatten wohl nicht wenige Angst davor, was man wohl mit dieser Vorlage – der mit Abstand längste Roman der Reihe – anstellen würde. Zumal nicht der Drehbuchautor der ersten vier Filme, Steve Kloves, diese Mammutaufgabe übernehmen sollte, sondern mit Michael Goldenberg für Teil 5 der Reihe ein neuer Autor verpflichtet wurde. Und auch wenn angesichts der bibelgleichen Vorlage natürlich viele Details, Momente und Handlungsstränge auf der Strecke geblieben sind, ist es ihm meines Erachtens durchaus gut gelungen, diesen umfangreichen Roman erfolgreich zu adaptieren. Michael Goldenberg und Regisseur David Yates haben genau die richtigen Schwerpunkte gesetzt und darauf geachtet, dass sowohl Kern als auch Aussage der Geschichte erhalten bleiben.

Zudem agiert man bei der Umsetzung der Handlung durchaus geschickt. Vieles, was im Roman mehrere Seiten einnimmt, wird hier durch Bilder und Montagen (wie die Regeln, die an der Wand angeschlagen werden) clever und laufzeitschonend vermittelt. Natürlich fehlen dennoch zahlreiche Elemente der Handlung – wirklich vermisst habe ich davon jedoch nichts. Was den Filmemachern besonders gut geglückt ist, ist die Übernahme der Aussagen und Themen der Vorlage. So finden sich im Roman wie auch im Film zahlreiche Anspielungen an das Leben als Teenagers, wie der zunehmende Wunsch nach Selbstbestimmung, die Isolation (vor allem zur Welt der Erwachsenen), sowie das Gefühl, von ihnen nicht verstanden und/oder nicht ernst genommen zu werden. Im Zentrum steht aber ganz klar das Bestreben, gegen Autorität zu rebellieren – vor allem wenn sie so fehlgeleitet ist wie in der Form von Dolores Umbridge. Vor allem die Handlung rund um sie, und wie sie langsam aber sicher die Kontrolle über Hogwarts an sich reißt und mit eiserner Hand regiert – und dabei weder vor Verhören noch vor Foltermethoden zurückschreckt – vermochte mich zu begeistern. Und wie im richtigen Leben finden sich auch hier wieder jene, die sofort dazu bereit sind, sich dieser Führerin anzuschließen, andere für sie zu bespitzeln etc. Die sich in der daraus resultierenden Macht suhlen, und keine Sekunde zögern, um diese gegen ihre Feinde und Rivalen auszunutzen, oder gar zu missbrauchen. Unter Dolores Umbridges Kommando wird aus Hogwarts, einst strahlende Zuflucht für Harry & Co., ein Ort der Unterdrückung und der Willkür, wo man der Gunst und Missgunst einer einzigen Person schutzlos ausgeliefert ist.

ImageAuch der Spannungsaufbau funktioniert hier wieder deutlich besser als beim "Feuerkelch". Dank der immer wieder eingestreuten "Träume" wissen wir, dass Voldemort etwas vor hat, wodurch unser Interesse geweckt und Spannung aufgebaut wird. Diese sind noch dazu so geschickt platziert, dass wir auf diese im Hintergrund schwelende Bedrohung nie vergessen, und die Handlung spannend bleibt. Doch auch die Geschichte in Hogwarts selbst ist sehr interessant und packend umgesetzt. Positiv fällt dabei vor allem auch auf, dass trotz der verschiedenen Erzählstränge und der sowohl komplexen als auch vielschichtigen Handlung nichtsdestotrotz die Figuren und ihre Beziehungen zueinander immer mit Mittelpunkt bleiben. Goldenberg und Yates finden genau die richtige Mischung aus Charaktermomenten und für die Handlung relevante Szenen.

Es gibt viele tolle Momente und interessante Entwicklungen. vor allem natürlich rund um Umbridge, aber auch z.B. was "Dumbledore's Armee" betrifft. Wie Harry hier zum widerwilligen – jedoch letztlich erfolgreichen – Lehrer wird, ist wirklich nett anzusehen. Auch seine privaten Lehrstunden, just beim verhassten Snape, sind ein gelungener Einfall. Auch das Privatleben und die Gefühlswelt der Protagonisten werden wieder einmal näher beleuchtet. So darf Harry Potter hier nun endgültig in Cho Chang seine erste große Liebe finden – und diese in weiterer Folge auf tragische Art und Weise auch wieder verlieren. Wie dieser Bruch umgesetzt wurde, gefiel mir deutlich besser als im Buch, da es so viel prägnanter, aussagekräftiger und berührender war. Highlights waren auch die gemeinsamen Szenen mit Sirius, wo auch wieder einige wichtige Aussagen und Inhalte vermittelt werden. Trotz der Fülle an Handlung, die erzählt wird, passt auch das Tempo (zumindest überwiegend, aber dazu gleich). Im Gegensatz zum "Feuerkelch", wo man meines Erachtens etwas zu viel erzählen wollte und in den Film hineingequetscht hat – auf Kosten der Dramaturgie – hat man hier lieber mehr weggekürzt, und erzählt dafür jene Dinge die man übernommen hat auch in ausreichender Ausführlichkeit, und gibt diesen Elementen genug Zeit, um zu Atmen und beim Zuschauer die gewünschte Wirkung zu entfalten. Und so hat mich "Harry Potter und der Orden des Phönix" mehr als 1-1/2 Stunden lang wirklich glänzend unterhalten.

ImageWo man es dann aber leider – zumindest ansatzweise – versemmelt, ist in den letzten 30 Minuten. Wohlgemerkt, ich spreche natürlich nicht von "dem Duell". Denn der Kampf zwischen Voldemort und Dumbledore ist einfach nur phantastisch, und sicherlich nicht nur eine der besten Szenen des Films, sondern der kompletten Filmreihe. Beeindruckend, hochdramatisch, mitreißend… und zudem visuell einfach nur atemberaubend in Szene gesetzt. Vor allem auch der Einfallsreichtum, mit dem sich die beiden mit unterschiedlichsten Zaubersprüchen bekämpfen, weiß zu gefallen und vermag zu begeistern. Auch der nachfolgende Moment, als Harry von Voldemort quasi "besessen" ist, gefällt mir sehr gut – vor allem, als er sich schließlich gegen ihn durchsetzt. Aber sowohl davor als auch danach macht man hier genau jenen Fehler, den man zuvor noch erfolgreich vermieden hat: Der Showdown wirkt gehetzt und überhastet, und bis auf den Kampf zwischen Dumbledore und Voldemort auch nicht unbedingt gut inszeniert, da oftmals viel zu hektisch.

Eben dadurch können viele Momente des Showdowns nicht die gewünschte Wirkung entfalten – allen voran natürlich der Tod einer Filmfigur, der viel zu plötzlich kommt. Hier gibt uns David Yates einfach nicht genug Zeit, um diesen Schock zu verdauen und ihn so richtig setzen zu lassen. Ich denke, ich kann verstehen, warum er dies so inszeniert hat, wie er es inszeniert hat. Er will damit nicht nur zeigen, dass der Tod eben oftmals leider plötzlich und unerwartet über uns hereinbricht, es soll dadurch zudem die Gefährlichkeit der Todesser verdeutlicht werden – ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, und schon bist du tot. Dennoch halte ich es für die falsche Entscheidung, diese Aussage auf Kosten der emotionalen Wirkung durchzupeitschen. Ja selbst danach, wenn alles vorbei ist und man den Tod dieser Figur noch einmal kurz thematisiert verabsäumt man es aus meiner Sicht, uns das Gefühl der Trauer spürbar zu vermitteln. Jedenfalls fand ich es sehr schade – und einen großen Schwachpunkt des Films – dass mich dieser Tod gar so kalt gelassen hat. Auch jenen Moment, als Cornelius Fudge endgültig bewusst wird, dass Harry die ganze Zeit über die Wahrheit gesagt hat und Voldemort wirklich zurückgekehrt ist, hat man aus meiner Sicht vermasselt. Ich weiß nicht, ob es von David Yates so gedacht war, aber ich fand sein plötzliches "He's back!" in erster Linie amüsant. Und selbst wenn er genau diese Wirkung beabsichtigt hatte, finde ich das schade – sollte dies doch eigentlich ein hochdramatischer, entscheidender Wendepunkt sowohl für die Figur als auch den Film sein.

ImageLast but not least: So gut man auch alle anderen – erforderlichen – Handlungselemente übernommen haben mag, es gibt auch eines Aspekt, wo dies in meinen Augen nicht im geringsten geglückt ist, und das ist die im Zentrum von Lord Voldemorts Bemühungen stehende Prophezeiung. Im Roman wird diese am Ende noch einmal ausführlich besprochen, und es wird klar, welche Bedeutung sie für den dunklen Lord hat. Aus welchem Grund er sie unbedingt in die Finger bekommen will, und für seinen Sieg im kommenden Krieg für unerlässlich hält. Im Film will sich dies dem buchunkundigen Zuschauer jedoch nicht so wirklich erschließen. Stattdessen wirkt das ganze eher wie ein billiger McGuffin, der nur dazu da ist, die Handlung in Gang zu setzen bzw. voranzutreiben, und den Protagonisten etwas zu geben, nach dem sie jagen bzw. streben können – was die Handlung – des Films! – für mich im Nachhinein doch ein wenig abwertet.

Die altbekannten Darsteller und –innen, egal ob jung oder alt, liefern – wie man das mittlerweile von ihnen gewohnt ist – wieder einmal überzeugende schauspielerische Leistungen ab. Dabei kann vor allem das Zusammenspiel von Daniel Radcliffe und Gary Oldman begeistern; aber auch die gemeinsamen Szenen von Harry, Ron und Hermine wissen wieder einmal zu gefallen – man merkt, dass die drei immer vertrauter miteinander werden, was auch ihre Freundschaft auf der Leinwand immer spürbarer und glaubwürdiger macht. Professor Dumbledore tritt zwar diesmal aus storytechnischen Gründen (die hier nicht verraten werden sollen) etwas in den Hintergrund, aber vor allem in jener Szene, als er Besuch vom Ministerium erhält, vermag es Michael Gambon, wieder einmal in der Rolle zu glänzen. Doch nicht nur die "Wiederholungstäter" überzeugen. Wie schon bei den bisherigen Filmen der Reihe wurde das Harry Potter-Universum auch diesmal wieder um einige interessante Figuren – und wundervolle DarstellerInnen – erweitert. Evanna Lynch erweist sich als Idealbesetzung für die verträumte und zerstreute Luna Lovegood. Auch für Beatrix Lestrange hätte sich wohl keine bessere und passendere Schauspielerin finden lassen, als Helena Bonham Carter, die den Wahnsinn der Figur perfekt zur Geltung bringt. Die mit Abstand beeindruckendste und beste Leistung vollbringt jedoch Imelda Staunton. Ich persönlich halte ja Dolores Umbridge für die gefährlichste, beängstigendste und insgesamt betrachtet wohl auch "böseste" Figur des gesamten Potter-Universums – sogar noch vor Lord Voldemort. Imelda Staunton gelingt es perfekt, die hinter ihrer freundlichen Fassade und ihrem falschen Lächeln versteckte Boshaftigkeit jederzeit durchscheinen zu lassen.

ImageDie visuellen Effekte geben sich, wie man das bei einer solch aufwändigen und teuren Produktion ja auch erwarten kann, keine Blöße. Auch der Soundtrack – diesmal von Nicholas Hooper – hat mir wieder deutlich besser gefallen als die Komposition von Patrick Doyle für den vorangegangenen Film. Er bleibt einerseits dem von John Williams geprägten Stil treu, vor allem was den Einsatz bestimmter Instrumente betrifft, erschafft jedoch einige neue, einprägsame und wunderschöne Melodien. Und zuletzt muss auch noch David Yates Inszenierung gelobt werden. Ja, das Zauberduell am Ende mag – vom Kampf Dumbledore gegen Voldemort abgesehen – nicht optimal umgesetzt sein. Zudem hastet er just an dieser entscheidenden Stelle des Films etwas zu sehr durch die Handlung. Und wie schon bei Columbus und Newell fehlt es auch bei ihm – zumindest im "Orden des Phönix" – an magischen Gänsehaut-Momenten. Was Bildkomposition, Farbgebung und Erzählfluss (mit Ausnahme des Showdowns) betrifft, weiß seine Inszenierung jedoch absolut zu gefallen. An Alfonso Cuarón mag er zwar nicht heranreichen, seine anderen beiden Vorgänger lässt er jedoch bereits mit seinem ersten "Harry Potter"-Film klar hinter sich…

Fazit: Wenn man bedenkt, vor welch große Herausforderung der fast 1.000 Seiten lange Roman sowohl den neuen (und einmaligen) Drehbuchautor Michael Goldenberg als auch den neuen (und fortan im Regiestuhl verbleibenden) Regisseur David Yates gestellt haben, kann man mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein. Natürlich wurde viel gestrichen und gekürzt, aber Kern und Aussage der Geschichte sind erhalten geblieben. Und jene Elemente, die in den Film übernommen wurden, wurden auch überwiegend gelungen übernommen und umgesetzt, da man sich hier – im Gegensatz zum "Feuerkelch" – ausreichend Zeit nimmt, um die verschiedenen Wendungen und Szenen auf den Zuschauer wirken zu lassen. Einzig der Showdown im Ministerium für Zauberei sowie das Ende des Films wirken überhastet und gehetzt. Vor allem der unemotionale Filmtod einer bekannten Figur der Reihe enttäuscht – während das Duell zwischen Lord Voldemort und Albus Dumbledore phänomenal und ungemein beeindruckend in Szene gesetzt wurde, und definitiv zu den Highlights des Films (und der gesamten Reihe) zu zählen ist. Unter den Schauspielern sticht vor allem Neuzugang Imelda Staunton mit ihrer fröhlich-perfiden Performance hervor; doch auch alle Veteranen – sowie die anderen Neuzugänge – wissen absolut zu überzeugen. Abschließend lässt sich festhalten, dass Harry Potter bei David Yates – trotz kleinerer Schwächen – in guten Händen zu sein scheint…

Wertung:8 von 10 Punkten



Christian Siegel


Review von Michael Kael: ImageHarry ist isoliert. Die Welt um ihn herum glaubt ihm nicht und nur wenige Verbündete bleiben übrig. Ein Junge wird erwachsen. Rebellion ist das Schlagwort dieses Teils. Die Rebellion der Pubertät. Der Aufstand gegen eine verlogene Welt. Eine Gesellschaft die die Gefahren nicht wahrnehmen will, die sie bedroht. Wenige Freunde und Vaterfiguren bleiben ihm, die Halt geben. Dagegen potenzieren sich seine Gegner. Die Figur der verhassten Oberlehrerin Dolores Umbridge wird zu einer Widersacherin, die wir alle noch aus der Schule zu kennen glauben. Die Urmutter aller pädagogischen Fehlleistungen. Die Herrin aller verhassten Regeln. Seine Freunde kommen in Bedrängnis und an seinen großen Ziehvater Dumbledore kommt er nicht mehr heran. So gründet er in höchster Not einen Bund, Dumbledors Armee, um sich und seine Freunde aus Hogwarts gegen die schwarzen Künste des dunklen Lords zu wappnen. Es ist eine Gruppe wie der Club der toten Dichter, gegründet um sich aufzulehnen, sich in der Gemeinschaft gleichgesinnter gegen eine von Regeln gelähmte Welt zu wehren. Bezeichnender Weise treffen sie sich im Raum der Wünsche.

Auch Harrys heiles Bild von seinem leiblichen Vater zerbricht. Offensichtlich war er nicht immer der Heilige, für den er ihn gehalten hat. In seinem Verhalten in Hogwarts ähnelte er fast seinem Feind Malfoy. Auch ein erneuter Verlust bleibt Harry nicht erspart. Verlust und der Umgang mit den Problemen des Erwachsenwerdens sind das Grundthema der Harry Potter Reihe. Dies geschieht ohne die gewöhnlichen Klischees. Darin liegt auch die Stärke der Erzählungen von Autorin J.K. Rowling. Geschichten über Zauberschüler gab es schon wie Sand am Meer. Aber diese ist anders. Es ist eine Parabel des wirklichen Lebens. Der kindliche Wunsch Zaubern zu können verbindet sich mit den ganz realen Problemen von Kindern und Jugendlichen. Sie sind auch für Erwachsene interessant. Wir alle kennen noch diese Zeit. Die Rebellion gegen Regeln. Die Veränderung. Und wer sie bereits vergessen hat, diese Zeit, wird mit dem Schwung eines Zauberstabs dorthin zurück gebracht. Zumindest für die Länge eines Films.

Fazit: Harry wird erwachsen. Und die Filme mit ihm. Nichts erinnert an die Kindermärchen der ersten Teile. Die durchweg spannende Geschichte endet in einem der besten Zauberduelle, das jemals auf der Leinwand zu sehen war. Nicht nur die großartigen Effekte, sondern der Reichtum an Phantasie und Ideen aus den Büchern J. K. Rowling´s prägen den Film. Ein wenig kindlichen Kitsch kann man sicher immer wieder ausmachen. Aber im Ganzen ist es ein gelungenes Werk mit mehr Anspruch und Hintergrund als man hätte erwarten können. Auf jeden Fall sein Geld an der Kinokasse wert.

Wertung:7 von 10 Punkten


Michael Kael


(Bilder © Warner Bros. Pictures)


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