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Feuer und Blut Drucken E-Mail
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Originaltitel: Fire and Blood
Episodennummer: 1x10
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 19.06.2011
Erstausstrahlung D: ---
Drehbuch: David Benioff & Dan Weiss
Regie: Alan Taylor
Hauptdarsteller: Sean Bean als Eddard Stark, Mark Addy als Robert Baratheon, Lena Headey als Cersei Lannister, Nikolaj Coster-Waldau als Jamie Lannister, Peter Dinklage als Tyrion Lannister, Emilia Clarke als Daenerys Targaryen, Harry Lloyd als Viserys Targaryen, Iain Glen als Ser Jorah Mormont, Michelle Fairley als Catelyn Stark, Kit Harrington als Jon Snow, Richard Madden als Robb Stark, Maisie Williams als Arya Stark, Sophie Turner als Sansa Stark, Isaac Hempstead-Wright als Bran Stark, Alfie Allen als Theon Greyjoy, Rory McCann als Sandor Clegane, Jack Gleeson als Joffrey Baratheon, Jason Momoa als Khal Drogo
Gastdarsteller: Charles Dance als Tywin Lannister, Ian Gelder als Kevan Lannister, Ron Donachie als Ser Rodrik Cassel, Donald Sumpter als Maester Luwin, Natalia Tena als Osha, Art Parkinson als Rickon Stark, Kristian Nairn als Hodor, Conleth Hill als Lord Varys, Julian Glover als Grand Maester Pycelle, Eugene Simon als Lancel Lannister, Ian Beattie als Meryn Trant, Wilko Johnson als Ser Ilyn Payne, Emun Elliot als Marillion, Jerome Flynn als Bronn, Mark Lewis Jones als Shagga, Sibel Kekilli als Shae, Francis Magee als Yoren, John Bradley als Samwell Tarly, James Cosmo als Lord Commander Jeor Mormont, Luke McEwan als Rast, Mark Stanley als Grenn, Josef Atlin als Pypar, Clive Mantle als Greatjon Umber, Mia Soteriou als Mirri Maz Duur, Elyes Gabel als Rakharo, Roxanne McKee als Doreah, Amrita Acharia als Irri, Joseph Dempsie als Gendry, Ben Hawkey als Hot Pie und Eros Vlahos als Lommy Greenhands

Zitat: Joffrey: "I'll tell you what. I'm going to give you a present. After I raise my armies, and kill your traitor brother, I'll give you his head as well."
Sansa: "Or maybe he'll give me yours."

Kurzinhalt: Auf den Stufen von Baelors Sept wurde die letzte Möglichkeit auf Frieden durch Joffreys Grausamkeit verwirkt. Die Starks schwören bittere Rache. Bran und Rickon teilen sich einen prophetischen Traum. Jon Snow muss zwischen der Night’s Watch und seiner Familie entscheiden. Der Preis für die Rettung von Drogos Leben war zu hoch. Daenerys trifft daraufhin eine selbstmörderische Entscheidung.

Review: ImageDas Staffelfinale fällt anders aus als erwartet. Statt einer weiteren Steigerung in der Spannungskurve, taugt die Finalfolge eher als Übergang zur 2. Staffel. Diese Art Finale ist an sich nicht schlecht und gefällt mir weit besser, als der sonst übliche auf die Spitze getriebene Mordscliffhanger. Allerdings wird kein Handlungsstrang wirklich zu Ende gebracht. Das ist aber eher der Vorlage als der Folge selbst geschuldet. Trotzdem lässt der Staffelabschluss kaum eine Figur unbefriedigend im Ungewissen und gibt diesen zumindest ein Ziel oder neue Motivation, welche mich die 2. Staffel sehnsüchtig erwarten und die Wartezeit mal wieder zur Qual werden lässt. Tyrion als Joffreys bzw. Cerseis rechte Hand schreit aufgrund ihres angespannten Verhältnisses nach Intrigen und „zwergischer“ Cleverness. Die Night’s Watch zieht endlich aus um Informationen über die untote Bedrohung einzuholen und Jons Onkel Benjen im mystischen und gefährlichen Land hinter der Mauer zu finden. Robb Stark wird unvorbereitet von den Lords des Nordens zum „King in the North“ erklärt und schwört furchtbare Rache an den Lannisters. Arya macht sich getarnt als Waisenjunge Arry unter Yorens Obhut mit den neuen Rekruten für die Night’s Watch – unter ihnen auch Robert Baratheons Bastard Gendry – auf die lange und gefährliche Reise in den Norden. Sansa bleibt eine Gefangene der Lannisters und ist den Grausamkeiten Joffreys hilflos ausgesetzt.

Desweiteren lässt das Finale aber auch genügend Anknüpfpunkte für weitere Handlungsstränge offen. Was ist mit Robert Baratheons Brüdern Renly und Stannis? Von Renly wissen wir nur, dass er kurz bevor Eddard Stark von den Lannisters gefangen genommen wurde aus Kings Landing geflohen ist. Sein Fluchtziel und seine Pläne bleiben im Verborgenen. Was wird passieren, wenn Eddards Brief, der Stannis zum rechtmäßigen Thronerben erklärt, sein Ziel Dragonstone erreicht? Was ist der wirkliche Sinn hinter Brans und Rickons prophetischen Träumen mit der dreiäugigen Krähe? Was sind Littlefingers wirkliche Pläne und wem gehört Varys Loyalität eigentlich? Und ganz nebenbei stellt sich in einer weiteren Sexposition heraus, dass Grand Maester Pycelle doch alles andere, als ein gebrechlicher alter Mann ist. Genügend Fragen, die hoffentlich in der nächsten Staffel aufgegriffen werden.

ImageEin Großteil der 10. Folge dreht sich um Daenerys, die bitter für das in Mirri Maz Duur gesetzte Vertrauen bezahlen muss. Getreu nach der Devise der Blutmagierin, dass nur mit Tod für neues Leben bezahlt werden kann, verliert sie nicht nur ihren ungeborenen Sohn, sondern letztendlich auch Drogo selbst, dessen Leben zwar von Mirri gerettet wurde, aber nicht seine Seele und Persönlichkeit. Ihr gesamter Handlungsstrang zielt auf ihren Aufstieg von einem ängstlichen, durch ihren Bruder schikanierten Mädchen zu einer selbstbewussten und respektierten Herrscherin ab, wobei diese Entwicklung allerdings noch lange nicht abgeschlossen ist. Nachdem sie ihre Lektion, dass ihre gut gemeinten Entscheidungen eher eine Frage der Perspektive sind, schmerzhaft gelernt hat, fasst sie eine auf den ersten Blick selbstmörderische, aber durch die immer wieder in Erinnerung gerufenen versteinerten Dracheneier und Daenerys Hitzeunempfindlichkeit, eigentlich eher überlegte Entscheidung, Mirri Maz Duurs Kräfte für sich selbst Nutze zu machen und begibt sich in die Flammen von Drogos Scheiterhaufen. Abgesehen von der Seltsamkeit, dass ihre Anhänger anscheinend Drogos Beerdigung verschlafen haben, klingt die Staffel mit einem wahrhaft magischen Moment aus: Daenerys entsteigt Drogos Scheiterhaufen unverletzt mit 3 kleinen Babydrachen. Ihre verbliebenen Anhänger fallen auf die Knie und schwören ihre Treue als zum ersten Mal nach hunderten Jahren die Schreie von Drachen in der Welt vernehmbar werden. Wenn das kein Grund ist, nächstes Jahr beim Start der 2. Staffel wieder einzuschalten, weiß ich auch nicht mehr weiter.

HBO’s neueste Serie kann auf eine gute erste Staffel zurückblicken. Auch wenn mir viele Stellen noch immer zu schnell abgehandelt werden, hat man die Anfangsfehler (zu viel Exposition, plumpe Dialoge, nicht immer treffsicheres Pacing) größtenteils in den Griff bekommen und einen guten Erzählrhythmus gefunden. Man darf sich mit einer durch die Bank weg überzeugenden Darstellerriege, als auch beachtlichen Produktionswerten rühmen. Unterm Strich bleibt die wohl vorlagengetreuste Fantasyumsetzung fernab der sonst für das Genre typischen Klischees. Ob sich aus der Serie ein Hit entwickeln könnte, der auch noch lange nach dem Ende positiv in Erinnerung bleibt, wird sich wohl erst mit der 2. Staffel beantworten lassen. Wenn man sich weiter so eng an der Vorlage bewegen möchte, wird es nicht einfacher werden, die sich verzweigenden Handlungsstränge und den mit der Zeit noch größer werdenden Cast und Ereignissen, die dem Herrn der Ringe im Ausmaß in nichts nachstehen, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln qualitativ mindestens der ersten Staffel gleichwertig auf Film zu bannen. Ein gutes Zeichen für die Fortführung sind die stetig steigenden Zuschauerzahlen und das große internationale Interesse an der Serie. Hoffentlich lässt der Sender in Zukunft noch etwas mehr Geld springen um zumindest die absolut notwendigen größeren Szenen oder effektlastige Handlungen mit den noch wachsenden Schattenwölfen der Starks und Daenerys Drachen ansprechend umsetzen zu können.

Fazit: Das Finale, obwohl dramaturgisch etwas untypisch ausgefallen, stellt für mich den bisher qualitativen Höhepunkt der Serie dar. Der Übergang zur 2. Staffel verleiht den wichtigsten Figuren und Handlungsbögen neue Ziele und Motivation und könnte, da man bereits einige Kapitel und Elemente aus dem 2. Buch in diese Folge eingearbeitet hat, den Einstieg in die 2. Staffel ohne die sonst notwendige Aufarbeitung mitgeschleppter Altlasten, kurzweiliger gestalten. Im Finale finde ich nichts, was mich großartig gestört hätte. Keine Szene ist überflüssig oder geht ins Leere. Kein Darsteller fällt merklich ab. Die Drachen sehen großartig aus. Die Regie und Inszenierung ist wie schon in der vorigen Folge ohne Makel. Ich wüsste nicht, warum ich etwas anderes als die Höchstwertung vergeben sollte.


Wertung: 5 von 5 Punkten
Tu Bacco
(Bilder © HBO)




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