Originaltitel: The Pointy End Episodennummer: 1x08 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 05.06.2011 Erstausstrahlung D: --- Drehbuch: George R.R. Martin Regie: Daniel Minahan Hauptdarsteller: Sean Bean als Eddard Stark, Mark Addy als Robert Baratheon, Lena Headey als Cersei Lannister, Nikolaj Coster-Waldau als Jamie Lannister, Peter Dinklage als Tyrion Lannister, Emilia Clarke als Daenerys Targaryen, Harry Lloyd als Viserys Targaryen, Iain Glen als Ser Jorah Mormont, Michelle Fairley als Catelyn Stark, Kit Harrington als Jon Snow, Richard Madden als Robb Stark, Maisie Williams als Arya Stark, Sophie Turner als Sansa Stark, Isaac Hempstead-Wright als Bran Stark, Alfie Allen als Theon Greyjoy, Rory McCann als Sandor Clegane, Jack Gleeson als Joffrey Baratheon, Jason Momoa als Khal Drogo Gastdarsteller: Charles Dance als Tywin Lannister, Ian Gelder als Kevan Lannister, Kate Dickie als Lysa Arryn, Ron Donachie als Ser Rodrik Cassel, Lino Facioli als Robin Arryn, Donald Sumpter als Maester Luwin, Natalia Tena als Osha, Kristian Nairn als Hodor, Conleth Hill als Lord Varys, Gethin Anthony als Renly Baratheon, Julian Glover als Grand Maester Pycelle, Ian McElhinney als Ser Barristan Selmy, Dominic Carter als Janos Slynt, Ian Beattie als Meryn Trant, Miltos Yerolemou als Syrio Forel, Jerome Flynn als Bronn, Mark Lewis Jones als Shagga, John Bradley als Samwell Tarly, James Cosmo als Lord Mormont, Owen Teale als Ser Alliser Thorne, Luke McEwan als Rast, Mark Stanley als Grenn, Josef Atlin als Pypar, Susan Brown als Septa Mordane, Clive Mantle als Greatjon Umber, Art Parkinson als Rickon Stark, Mia Soteriou als Mirri Maz Duur, Elyes Gabel als Rakharo, Dar Salim als Quotho, Roxanne McKee als Doreah und Amrita Acharia als Irri
Zitat:
Robb: "Tell Lord Tywin winter is coming for him. Twenty thousand northerners marching south to find out if he really does shit gold."
Kurzinhalt: Ned findet sich nach seinem missglückten Coup im Kerker wieder. Seine Bediensteten werden systematisch von den Lannisters und der Stadtwache verfolgt und abgeschlachtet. Sansa wird gefangen genommen, Arya hingegen kann durch den selbstlosen Einsatz ihres "Tanzlehrers" Syrio Forel entkommen. Robb ruft die Lords des Nordens zusammen und zieht in den Krieg. Tyrion schließt einen Pakt mit den Bergclans.
Review:
Das Drehbuch für "The Pointy End" stammt von Autor George R.R. Martin selbst. Hätte ich es nicht vorher gewusst, wäre es nicht aufgefallen. Die Ironie daran ist eigentlich, dass die literarische Vorlage mitunter erst dadurch entstanden ist, da George Martin durch die Ablehnung und ständigen Änderungen aufgrund von Budget- und Zeitlimitierung seiner Drehbücher u.a. für "The Twilight Zone" und "Beauty and the Beast" regelrecht genervt war. Mit "A Song of Ice and Fire" wollte er eine große Geschichte mit hunderten Charakteren und diversen politischen Fraktionen ohne die einengenden Grenzen des Fernsehbusiness erzählen. Zum Glück hat sich einiges seit den späten 80ern und frühen 90ern in der TV- und Serienlandschaft getan. Mit der 8. Episode hat nun auch Robb seinen verdienten ersten großen Auftritt. Sonst meistens eher im Hintergrund der Winterfellabschnitte zu sehen, muss er hier nun beweisen, dass er fähig ist die Alliierten seines Vaters zu befehligen zu können. Bei dem lautstarken Greatjon Umber ist etwas mehr Überzeugungsarbeit nötig, aber wozu sind die Haustiere der Starks sonst gut als den Entscheidungen ihrer Herren Nachdruck zu verleihen. Leider gestaltete sich der Dreh mit den Hunden schwieriger als erwartet, sodass deren Einsatz bisher auf meiner Meinung nach weniger als das Nötigste beschränkt wurde. Die Beziehung der Stark-Kids ist in der Vorlage tiefgreifender als ab und zu mal ein paar Finger ab- oder Kehlen durchzubeißen. Ich hoffe dass man die Probleme in der weiteren Entwicklung der Serie in den Griff bekommt und nicht dadurch gezwungen wird mindestens einen recht prominenten Handlungsstrang stark zu verändern oder zu kürzen.
Die Handlung um die Night’s Watch schließt mit der Rückkehr von übernatürlichen Elementen einen Bogen zum Prolog der Pilotfolge als zwei Leichen aus Benjens Trupp, wovon einer die abgetrennte Hand aus der letzten Folge gehört, nach Castle Black zurückgebracht werden und dann prompt versuchen Commander Mormont zu töten. Die Bedrohung aus den Warnungen der Wildlinge oder auch aus Old Nans Geschichten wird nun langsam greifbar und verleiht dem Handlungsstrang an der Mauer mehr an Bedeutung. Da die sieben Königreiche untereinander beschäftigt sind um die Macht zu kämpfen und dabei die wahrscheinlich größere Bedrohung aus den Augen verlieren, ist es an ein paar hundert Außenseitern, Verbrechern und Außenseitern die untote Bedrohung von hinter der Eismauer abzuwehren. Zumindest deutet die Handlung bisher darauf hin. Etwas zu kurz geraten ist Jons Bestrafung nach seinem Angriff auf Thorne. Diese wird leider nur lapidar abgehandelt, indem er auf sein Zimmer geschickt wird. Ein Angriff auf einen vorgesetzten Offizier sollte normalerweise größere Konsequenzen nach sich ziehen.
Daenerys hat mächtig an Selbstvertrauen seit Beginn der Serie erlangt. Nicht mal ihr Gatte kann ihr mehr einen Wunsch, auch wenn dieser gegen die Traditionen des Reitervolkes verstößt, abschlagen. Gut so, denn dadurch kann Jason Momoa nun, wenn man ihm mal etwas zu tun gibt, zum zweiten Mal glänzen. Seine Kampfbewegungen sind genauso flüssig, wie die extra für die Serie entwickelte Sprache der Dothraki mit der er sich verständigen muss. Auch Tyrion kann niemand etwas, mit Ausnahme seines Vaters vielleicht, abschlagen. Durch seinen Charme, mit dem er seine Versprechen Gewicht verleiht, schafft er es sich immer wieder aus den unmöglichsten Situationen herauszuwinden. Sein Aufeinandertreffen mit seinem Vater verläuft erwartungsgemäß angespannt. Tywin macht nicht nur durch seine Worte, sondern auch durch seine Gestik (Weinkelch!) mehr als deutlich, wie wenig er von seinem zu kurz geratenem Sohn hält.
Grund zur Kritik gibt - neben den achtlos ohne Verteidigungs- und Wachanlagen in die Landschaft geklatschten Heereslagern und dem eigentlich guten, aber gleichzeitig auch sehr plötzlichen Auftritt des jüngsten Sprößlings der Starks - eigentlich nur Aryas Begegnung mit dem Stalljungen. Sowohl Schnitt als auch die Darstellerleistung sind hier ungewohnt schlecht. Hugo Culverhouse als Stalljunge scheint, auch wenn der Auftritt zugegeben sehr kurz ist, eher gelangweilt als energisch Arya zu fassen. Auch als er von Aryas Schwert(chen) Needle aufgespießt wird, scheint ihn das nicht wirklich zu stören. Wenigstens schafft er es theatralisch zu Boden zu fallen. Auch der Grund für Hodors plötzliches nacktes Auftreten bleibt im Dunkeln und wirkt wie ein weiterer verzweifelter Versuch mehr sinnlose Nacktheit in der Serie unterzubringen. Wenigstens hat man sich weitere Sexposition diesmal erspart.
Fazit:
Der eindeutige Sieger der 8. Folge ist die Figur Robb Stark. Richard Madden gelingt es hier eindrucksvoll aus dem Schatten der Hintergrundfiguren herauszutreten und die Zügel der Starks in die Hand zu nehmen. Ein paar kleinere handwerkliche Fehler halten "The Pointy End" nicht davon ab die Konflikte und Handlung weiter zu verdichten und knapp 60 Minuten hochspannender Unterhaltung abzuliefern, sowie mittels Sansas Gesuch am Schluss auf den Höhepunkt vorzubereiten.