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Star Trek - Typhon Pact: Feuer Drucken E-Mail
Captain Riker & Co. auf waghalsiger Mission Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 06 Juni 2011
 
Cover (c) Cross Cult
Titel: "Star Trek - Typhon Pact: Feuer"
Originaltitel: "Star Trek - Typhon Pact: Seize the Fire"
Bewertung:
Autor: Michael A. Martin
Übersetzung: Sabine Elbers
Umfang: 500 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: Juli 2013 (D) bzw. Dezember 2010 (USA)
ISBN: 3-8642-5281-4
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Beim letzten, verheerenden Angriff der Borg vor ihrer Befreiung wurde jene Welt der Gorn zerstört, wo sie ihre Krieger "brüten". Ein Jahr später sind die Gorn Teil des Typhon Pakts, und nach wie vor auf der Suche nach einer neuen Brutstätte – welche sich aufgrund der sehr spezifischen Anforderungen der Kriegerkaste schwierig gestaltet. Im Beta-Quadranten finden sie schließlich eine riesige, alte Maschine zur Terraformung, welche sie einsetzen wollen, um den Planeten Hranrar nach ihren Anforderungen zu gestalten. Das Problem daran: Hranrar ist bewohnt. Captain Riker und seine Crew der U.S.S. Titan, die ebenfalls auf das Relikt aufmerksam geworden sind, befinden sich nun in einer Zwickmühle: Die Hranrarii sind noch nicht in den Weltraum vorgestoßen und stehen somit eigentlich unter dem Schutz der Ersten Direktive. Zudem könnte eine Vernichtung der Terraforming-Station zum Krieg mit dem Typhon Pakt führen. Auch ist die Titan den im Sektor befindlichen Raumschiffen der Gorn zahlenmäßig weit unterlegen. Eine vertrakte Situation, die durch eine herannahende Flotte des Typhon Pakts, die in etwa 24 Stunden eintreffen wird, noch einmal um einiges komplizierter wird. Captain Riker muss rasch eine Entscheidung treffen: Trotz aller Gegenargumente und Risiken für die Hranrarii intervenieren, oder dabei zusehen, wie ein komplettes Volk durch den "Weltengestalter" der Gorn ausgelöscht wird…

Review: Nachdem man sich in "Zero Sum Game" auf die Breen konzentriert hat, liegt der Schwerpunkt beim 2. Roman der "Typhon Pact"-Reihe auf den Gorn. Zwar nicht ganz so mysteriös wie die Breen, spielten doch auch diese in den bisherigen Serien und Romanen nur selten eine Rolle; einen Einblick in ihr Volk und ihre Kultur zu bekommen zählte daher auch bei "Feuer" zu den größten Stärken des Romans. Gut dargestellt auch die gegenseitige Skepsis bis hin zu richtiggehende Abscheu zwischen diesen Reptilienwesen und den Säugetier-Menschen. Außerdem erhalten wir dadurch, dass wir gleich mehrere Gorn genauer kennen lernen, auch einen Überblick über ihre kulturelle Vielfalt; gibt es doch unterschiedliche Kasten mit unterschiedlichen Ansichten. Auch die Hranrarii sind eine faszinierende Zivilisation – wenn wir bei ihnen auch leider gerade mal an der Oberfläche kratzen.

All diese Aspekte der Erforschung des Weltalls bzw. von fremden Kulturen werden von Michael A. Martin nun noch mit Zutaten wie Spannung und Action angereichert, ohne die ein moderner Star Trek-Roman offensichtlich nicht mehr auskommt. Trotz dieses leicht kritischen Untertons sei aber festgehalten, dass es ihm wirklich gut gelingt, diese packend und sehr unterhaltsam aufs Papier zu bringen. Lediglich damit, wie viele Stolpersteine der U.S.S. Titan im weiteren Verlauf der Handlung in den Weg gelegt werden, droht er es dann doch schon fast zu übertreiben – zumal dem Leser spätestens wenn Troi, Vale und ein paar weitere Crewmitglieder auf Hranrar gestrandet sind bewusst ist, dass dem Planeten nichts passieren und Riker und seine Crew erfolgreich sein wird.

Ein weiterer für Star Trek – gerade auch TNG – so wichtiger Aspekt, der zuletzt stark ins Hintertreffen geraten ist und von Michael A. Martin dankenswerterweise wieder aufgegriffen wird, sind ethische und moralische Fragen und Diskussionen – nicht nur rund um die Hranrarii, und ob man ihnen helfen soll bzw. muss, sondern auch das Artefakt im Orbit des Planeten, welches eine Maschinenintelligenz beheimatet, die von einigen der Gorn als Gottheit verehrt wird. Auch die Figuren sind sehr gut getroffen und überzeugen mit ihren unterschiedlichen Ansichten, Meinungen und Persönlichkeiten. Der immer wieder eingestreute, überwiegend zündende Humor sorgt zudem dafür, dass es trotz aller ernster und spannender Elemente nie zu düster wird.

Leider haben sich bei allen positiven Aspekten doch auch ein paar Schwächen eingeschlichen. Die erste davon beginnt man gleich zu vermuten/befürchten, wenn man das Buch zum ersten Mal in die Hand nimmt: Mit fast 500 Seiten zählt "Feuer" zu den umfangreicheren Star Trek-Romanen, und leider gelingt es Michael A. Martin nicht ganz, den Unterhaltungswert über die gesamte Länge hinweg aufrecht zu erhalten. Rückwirkend betrachtet erscheint vor allem der Einstieg etwas zu lang und ausgedehnt; hier hätte man sich die eine oder andere Seite sparen und früher zur Sache kommen sollen. Auch die sehr ausführlichen Beschreibungen sowohl der Eindrücke der Protagonisten als auch ihrer Gefühle, Gedanken etc. nehmen viel Platz in Anspruch. So positiv ich derartige Einblicke auch finde, hier nur etwas zu kürzen hätte das Tempo schon deutlich erhöhen können.

Auch einige Nebenhandlungen hätten sich kürzen, wenn nicht gar gänzlich einsparen, lassen. So interessant ich es auch gefunden haben mag, mit den Hranrarii auf ein neues Volk zu stoßen, der Handlungsstrang rund um die auf dem Planeten gefangenen Besatzungsmitglieder – darunter auch Deanna Troi – erweist sich rückwirkend als dramaturgisch ziemlich überflüssig, trägt dieser doch nichts zur Lösung des Konflikts bei. Zudem wird – wie oben schon erwähnt – durch ihre Anwesenheit auf den Planeten zu deutlich, dass dieser nicht vernichtet werden wird, was dem Roman an Spannung beraubt. Außerdem ist die Trennung von Riker und Troi, und zumindest einen der beiden in eine bedrohliche Situation zu bringen, ein Plot-Konstrukt, dem man sich innerhalb der Titan-Reihe zuletzt fast am Laufenden Band bedient hat – mittlerweile wird es doch etwas zu viel des Guten. Am Überflüssigsten erscheint aber die kurzzeitige Gefangennahme von Riker durch die Gorn, die nur dazu da zu sein scheint, um eine andere Figur auf die Titan zu bringen, aber dramaturgisch nichts zur Handlung beiträgt – und sich ohnehin nach wenigen Seiten auch schon wieder erledigt hat.

Wie hier für einige Handlungsstränge wertvolle Seiten verschwendet wurden, ist vor allem auch deshalb etwas frustrierend, da uns auf der anderen Seiten einige für die Handlung essentielle Ereignisse wiederum vorenthalten werden. So erleben wir z.B. die "Diskussion" zwischen Tuvok und der Maschinenintelligenz genauso wenig unmittelbar mit, wie die anschließenden Verhandlungen zwischen Riker und dem Anführer der Gorn-Flotte. Beides hätte eine viel größere Relevanz für die Geschichte gehabt, als die zuvor aufgezählten Nebenhandlungen. Hier hat Michael A. Martin meines Erachtens bei der Auswahl jener Ereignisse, auf die er seinen Schwerpunkt legt, nicht immer ein glückliches Händchen bewiesen. Last but not least ein klein(licher) "Nitpick", der vor allem auch deshalb so hervorsticht, da "Feuer" ansonsten sehr gut recherchiert wurde und auf zahlreiche frühere Romane und andere Quellen aufbaut: Gab es nicht erst kürzlich in "Schwert des Damokles" eine Diskussion rund um die Erste Direktive und ein Volk, dass zwar über Warp-Technologie verfügt, diese jedoch nicht für die Raumfahrt einsetzt? Leider stimmt die entsprechende Argumentation aus "Feuer" überhaupt nicht mit der dort präsentierten überein. Dies ist aber wie gesagt wirklich nur eine Lappalie…

Fazit: In "Feuer" gelingt es Michael A. Martin, erschiedene Aspekte der Star Trek-Unterhaltung, wie die Erforschung des Weltalls und neuer Völker, Fragen zu Moral und Ethik, aber auch Spannung und Action, zu einem unterhaltsamen Roman zu vereinen. Kleinere Schwächen – wie das eine oder andere mittleweile gerade auch innerhalb der Titan-Reihe etwas überstrapazierte Plot-Konstrukt, der sehr ausgedehnte Schreibstil und die damit einhergehende Länge des Romans, sowie einige rückwirkend etwas überflüssig erscheinende Handlungsstränge – verhindern zwar ein absolutes Highlight, Fans der Titan-Reihe sowie von etwas umfangreicheren Star Trek-Romanen können jedoch bedenkenlos zugreifen.

Christian Siegel

Bewertung: 3.5/5 Punkten

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