"University of Southern California" auf dem Weg zum künstlichen Gehirn
Baustein für Entwicklung intelligenter MaschinenKategorie: Wissenschaft & Technik - Autor: Björn Flügel - Datum: Donnerstag, 05 Mai 2011
Wissenschaftlern der "University of Southern California" ist es gelungen, auf
Kohlenstoff basierende Nanoröhrchen zu schaffen, die sich ähnlich wie
menschliche Nervenzellen verhalten.
Es handelt sich um eine molekulare
Struktur aus Kohlenstoff, deren Durchmesser um ein millionenfaches
kleiner ist als der einer Bleistiftmine. Diese Nanoröhrchen können als
elektrische Leiter bzw. Halbleiter in Stromkreisen genutzt werden, doch
auch sind die Forscher mit dieser Errungenschaft dem Geheimnis des
menschlichen Gehirns deutlich auf die Spur gekommen. Sollte es also
möglich sein, ein künstliches Gehirn zu erschaffen?
"Das ist der erste
bedeutende Schritt", erklärt die Professorin Alice Parker, die seit 2006
an dem Projekt arbeitet. "Wir haben anfangs die Antwort auf die Frage
gesucht, ob es möglich ist, einen Stromkreis mit Hilfe künstlich
erzeugter Nervenzellen zu erzeugen. Der nächste Schritt ist weitaus
schwieriger: Wir wollen irgendwann Gehirnfunktionen imitieren können,
bestehend aus 100 Billionen Nervenzellen mit jeweils 10.000 Synapsen per
Nervenzelle." Zugleich unterstreicht die Wissenschaftlerin aber auch,
dass wohl noch Jahrzehnte vergehen werden, bis man das Ziel, ein
künstliches Gehirn zu erschaffen, erreicht habe. Zunächst müsse man
beispielsweise noch die Hürde, die Formbarkeit des Gehirns
nachzuempfinden, überwinden. Das menschliche Gehirn produziert
fortlaufend neue Nervenzellen, verbindet diese und passt diese im Laufe
eines Lebens an. Diesen Prozess künstlich im Labor zu kreieren, sei eine
monumentale Aufgabe, so Parker. Und auch wenn das synthetische Gehirn
noch in weiter Ferne liegen mag, so könnten die Forschungsergebnisse
auch für den Alltag von Bdeutung sein: "Wir könnten dann mit unseren
Erkenntnissen über das menschliche Gehirn traumatische Hirnverletzungen
behandeln oder auch intelligente, sichere Autos ermöglichen, die den
Fahrer auf jetzt noch völlig unvorstellbare Weise schützen", erklärt die
Professorin.
Ist also das positronische Gehirn, so wie in Isaac Asmovs Kurzgeschichte
"Reason" beschrieben, in greifbare Nähe gerückt? Was denkt Ihr über
diese wissenschaftlichen Fortschritte, sind sie mehr eine Gefahr als ein
Potenzial? In den Kommentaren unter dieser Meldung und bei unserem Forenpartner SpacePub.net könnt ihr darüber diskutieren.