Originaltitel: Full Circle
Episodennummer: 6x22
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 19. Februar 2003
Erstausstrahlung D: 20 August 2003
Drehbuch: Robert C. Cooper
Regie: Martin Wood
Hauptdarsteller:
Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill,
Amanda Tapping als Captain Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Corin Nemec als Jonas Quinn,
Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller:
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson,
Alexis Cruz als Skaara,
Gary Jones als MSgt. Walter Harriman,
David Palffy als Anubis,
Sean Amsing als Tobay,
Vince Crestejo als Yu-huang Shang Ti,
Michael Adamthwaite als Her'ak,
Veena Sood als Abydonian woman,
Terrance Leigh als Abydonian,
Martin Wood als Major Wood u.a.
Kurzinhalt:
Daniel Jackson wendet sich mit einer wichtigen Nachricht an Jack O'Neill: Anubis ist dabei, eine neue Superwaffe fertigzustellen. Dafür benötigt er sechs Artefakte der Goa'uld. Fünf davon konnte er bereits für sich gewinnen, nun fehlt ihm nur mehr das Auge von Ra, welches er auf Abydos vermutet. Nachdem Jack General Hammond und das restliche Team eingeweiht hat, macht man sich nach Abydos auf, und errichtet in der Pyramide einen Brückenkopf. Nach dem Wiedersehen mit Skaara macht man sich nun daran, nach dem Auge von Ra zu suchen, um dieses in Sicherheit zu bringen. Doch noch bevor man dieses finden konnte, springt Anubis Armada ins System, und beginnt mit den Angriff. Verzweifelt versuchen die Soldaten sowie die Abydonier, sie lange genug von der Pyramide fernzuhalten, um SG-1 zu ermöglichen, das Artefakt sicherzustellen und von Abydos zu entfernen. Zwar gelingt es Jonas und Sam dann mit Hilfe von Daniel tatsächlich, dieses an sich zu bringen, doch zu diesem Zeitpunkt mussten sich Jack, Teal'c und die anderen Verteidiger schon in die unterirdische Kammer zurückziehen. Nun sitzen sie dort in der Falle. Anubis rechte Hand gibt ihnen ein Ultimatum, und droht, die Abydonier abzuschlachten, wenn Jack ihm das Auge von Ra nicht aushändig. Jack wiederum verlangt freies Geleit zum Stargate, da er das Auge sonst mit Sprengstoff vernichten will. Eine klassische Pattsituation – doch Anubis denkt gar nicht daran, sich so leicht geschlagen zu geben…
Denkwürdige Zitate:
"Is that my stuff?"
"You weren't using it anymore."
(Wo Jonas recht hat…)
"I've got the Eye and about a pound of very powerful explosives stuck to it. Give us clear access to the Gate or I'll blow it up"
"Yourself along with it?"
"What's your point?"
(Wenn Herak glaubt, das hält O'Neill auf, dann täuscht er sich)
"I will speak with my master."
"Yes, you do that. Don't forget to tell him you screwed up again."
"Is it really necessary to further antagonize him?"
(Da hat Jonas nicht ganz unrecht.)
Review:
Wie es der – sowohl deutsche als auch englische Titel – ja schon ankündigt, schließt sich zum Finale der sechsten Staffel nun der Kreis, bzw. schlägt dieses die Brücke zum Anfang der Geschichte (egal, ob man darin nun den Kino- oder den Pilotfilm sehen will). Sprich, wir kehren hier zu jenem Planeten zurück, wo das "Stargate"-Abenteuer seinen Anfang nahm: Nach Abydos. Dort kommt es auch zum Wiedersehen mit Skaara, den seit den Ereignissen aus dem Film ja eine enge Freundschaft mit Jack O'Neill verbindet. Angesichts der Rückkehr zu den Anfängen der Serie ist es nur opportun, dass für "Der Kreis schließt sich" auch Michael Shanks wieder mit von der Partie ist, und für einen größeren Auftritt verpflichtet wurde. Wie sich mit dieser Episode nun generell die Daniel-freie Zeit dem Ende zuneigt. Und während er bei seinen bisherigen Auftritten in der sechsten Staffel nicht direkt ins Geschehen eingriff, und somit kaum einen direkten Einfluss auf den Ablauf der Geschichte hatte, stehen seine Bemühungen, Anubis aufzuhalten, hier fast schon im Mittelpunkt des Geschehens. Jene Szenen auf Anubis' Schiff hatten für mich dabei fast schon einen "Rückkehr der Jedi-Ritter"-touch, da sie mich an die dortigen Gespräche zwischen Luke und dem Imperator erinnerten.
Vor allem aber darf bei "Der Kreis schließt sich" einer unserer Helden wieder einmal scheitern – zumindest ansatzweise. Daniel versichert Jack, dass er die Abydonier beschützen und Anubis aufhalten wird – wird daran jedoch (vermeintlich) von Oma Desalla gehindert, löst sich aufgrund seiner Einmischung auf, und so kann Anubis letztendlich die Waffe abfeuern und die Pyramide – und damit auch die nahegelegene Siedlung – zerstören. Eben da sind wir allerdings zugleich halt auch schon bei meinem größten Kritikpunkt an der Folge: Die mangelnde Konsequenz. Denn dass Daniels Scheitern dazu führt, dass die Abydonier komplett ausgelöscht werden, wäre ihnen dann wohl doch zu düster und deprimierend gewesen. Und so dürfen Jack & Co. als sich die Toradresse plötzlich wieder anwählen lässt herausfinden, dass diese aufgestiegen sind. Das empfand ich dann doch als ziemlich schwachen Rückzieher. Zumal es halt auch insofern nicht wirklich Sinn macht, als ein Jahr zuvor, bei Daniels Krankheit, das mit dem Aufstieg eine ganz große Sache war, auf die man sich vorbereiten musste, und für die auch nicht jeder akzeptiert wurde. Und hier erreichen einfach mal so die gesamten Abydonier diese höhere Existenzstufe. Na ja. Aber auch davor hat "Der Kreis schließt sich" aus meiner Sicht noch einzelne potentielle Höhepunkte versemmelt. Dies gilt insbesondere für den Tod (oder Aufstieg) von Skaara. Wie zuvor erwähnt, fühlt sich Jack diesem seit dem Film sehr verbunden, und ersetzte der Abydonier-Junge bis zu einem gewissen Grad seinen eigenen Sohn. Leider aber lässt Richard Dean Anderson beim Tod/Aufstieg und auch abschließenden Abschied von Skaara keinerlei Emotionen erkennen. Nun verlange ich ja nicht, dass er verzweifelt auf die Knie sinkt, "Neeeeeeiiiiiiiin" schreit, und/oder in Tränen ausbricht. Aber etwas weniger gefühlskalt hätte er halt schon reagieren dürfen. Von diesen beiden großen Mankos abgesehen ist "Der Kreis schließt sich" aber ein gutes, packendes Staffelfinale. Der Einstieg ist dabei noch schön locker-humorvoll, sowohl was das Gespräch zwischen Jack und Daniel an sich, als auch die begleitende Musik betrifft – und lullt den Zuschauer damit in ein falsches Gefühl der Sicherheit, nur um ihm dann mit dem weiteren, teils dramatischen Geschehen den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Das war schon gut und interessant gemacht.
Die Action war ebenfalls wieder mal erste Sahne. Das Setting in der Pyramide war gut gewählt, und auch das grundsätzliche Setup eines solchen Abwehrkampfs gefiel mir. Sie alle wissen, dass sie letztendlich nicht gewinnen können. Es geht nur darum, Anubis Truppen lang genug aufzuhalten, um das Auge des Ra finden und in Sicherheit bringen zu können. Auch die CGI war wieder einmal zahlreich (und gelungen), und sorgte für so manchen netten Moment, wie z.B. beim Kampf zwischen Anubis und den anderen Systemlords. Überhaupt, Anubis. Ich fand es schön, hier endlich wieder mal etwas mehr über ihn zu erfahren, und das Rätsel rund um sein seltsames Aussehen ansatzweise zu lüften. Er ist also ein Goa'uld, der aufgestiegen ist, und dann jedoch verstoßen wurde. Ein gefallener Engel, sozusagen. Nett zweifellos auch die Offenbarung, dass es sich bei den Aufgestiegenen um die Antiker handelt – also jenes Volk, das auch die Stargates gebaut hat. Hier fügt man zwei Elemente der "Stargate"-Mythologie auf überzeugende Art und Weise zusammen. Und generell war die Episode einfach sehr kurzweilig und unterhaltsam. Umso bedauerlicher, dass die zwei großen Kritikpunkte den Gesamteindruck doch ein wenig trüben.
Fazit:
Grundsätzlich war "Der Kreis schließt sich" ja durchaus unterhaltsam. Die Episode bot einige spektakuläre Momente, interessante Offenbarungen, und packende Action, wobei es mir vor allem die Belagerungssituation im Inneren der Pyramide angetan hatte. Zudem war es schön, Daniel Jackson hier wieder stärker ins Geschehen eingreifen zu sehen. Vor allem aber gefiel mir der Gedanke, nach Abydos – und damit zum Film bzw. dem Anfang der Serie – zurückzugehen, und die Geschichte des Planeten und seiner Bewohner auch gleich abzuschließen. Allerdings: Eben dabei hat dann doch die letzte Konsequenz gefehlt. Dass sie alle aufgestiegen sind, wirkt doch etwas beliebig, hilflos und vor allem auch bequem – immerhin war so ein Aufstieg bislang ja immer eine große Sache, hier wird einfach mal schnell einer gesamte Zivilisation diese Ehre zuteil. Vor allem aber ließen es einzelne Momente am nötigen Ernst bzw. an einer erkennbaren emotionalen Reaktion vermissen. Wenn Jack O'Neill auf zuerst die schwere Verletzung und dann den vermeintlichen Tod seines "Ziehsohns" Skaara praktisch überhaupt nicht reagiert, fällt das ebenso unangenehm auf, wie wenn er selbst am Ende noch, als man glaubt, die gesamte Bevölkerung des Planeten wäre ausgelöscht worden, im Stargate-Center einen blöden Witz reißt. Das ist unpassend, und raubt diesen Szenen an emotionalem Gewicht. Mankos, über die selbst der hohe Unterhaltungswert und das Spektakel nicht 100%ig hinwegtäuschen und/oder -trösten konnten.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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