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Star Trek - TNG: Den Frieden verlieren Drucken E-Mail
Ein weiterer, eher dürftiger "Destiny"-Nachschlag Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 11 April 2011
 
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Titel: "Star Trek - Den Frieden verlieren"
Originaltitel: "Star Trek: Losing the Peace"
Bewertung:
Autor: William Leisner
Übersetzung: Bernd Perplies
Umfang: 354 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 2011 (D) bzw. 2009 (USA)
ISBN: 3-9412-4893-9
Kaufen: Deutsch, Englisch
 

Klappentext: Das Glück ist Lieutenant Jasminder Choudhury, der Sicherheitschefin der U.S.S. Enterprise, hold gewesen. Sie hat überlebt. Doch für ihre Heimatwelt, Deneva, die wie viele andere Planeten während der gewaltigen Borg-Invasion ins Zielfeuer geriet, gilt das nicht. Alles Leben auf der Oberfläche wurde ausgelöscht und der Planet unbewohnbar gemacht. Jeder, der nicht rechtzeitig evakuiert werden konnte, wurde getötet. Choudhury steht nun vor der Frage, ob ihre Familie zu den Geretteten gehört. Oder, ob sie sie alle für immer verloren hat.

Die Enterprise ist nur ein Schiff, und Jasminder Choudhury ist nur ein Offizier, doch ihre Geschichte wiederholt sich überall in der gesamten Galaxis immer und immer wieder. Hunderttausende evakuierter Personen sind überall verstreut und suchen nach einem sicheren Ort, an dem sie Trost finden können. Captain Jean-Luc Picard erhält den Befehl, alles ihm Mögliche zu tun, um die verlorenen Seelen der Borg-Invasion aufzuspüren und zu retten.

Zum ersten Mal seit Generationen, erleben die Bürger der Föderation Not, Ungewissheit und Angst. Blutig und dennoch ungebrochen steht die Föderation am Rande eines Abgrunds. Der Captain der Enterprise befindet sich in einer wenig beneidenswerten Lage und muss sich fragen, ob es wahr ist, dass diejenigen, die gut darin sind, einen Krieg zu gewinnen, schlecht darin sind, den Frieden zu bewahren.

Kurzinhalt: Zwar ist die Gefahr nun ein für allemal gebannt, doch immer noch wird die Föderation von den Nachwehen des letzten, verheerenden Angriffs der Borg-Armada geplagt, der weite Teile des Alpha-Quadranten verwüstet zurückgelassen hat. Captain Picard und seine Frau Beverly Crusher erholen sich während der Reparaturarbeiten an der Enterprise auf dessen Weingut in Frankreich. Doch schon bald ruft die Pflicht: Nach einem Debriefing im Präsidentschaftsbüro der Föderation wird Captain Picard wieder zurück auf die U.S.S. Enterprise beordert, um die Bemühungen der Sternenflotte zu unterstützen, Flüchtlingsschiffe zu finden und zu einem sicheren Hafen zu geleiten. Im Zuge dessen stellt sich auch die eine oder andere diplomatische Herausforderung, als zahlreiche Welten von Flüchtlingen überschwemmt werden, und teilweise gar einen Austritt aus der Föderation erwägen. Um sie wieder zu besänftigen, greift Picard auf eine List zurück. Währenddessen hat sich Dr. Crusher auf den Planeten Pacifica begeben, wo ebenfalls ein Camp für Flüchtlinge eingerichtet wurde, und sie neben Verletzungen aus dem Kampf gegen die Borg auch gegen eine akute Infektion ankämpft…

Review: Leider kann ich auch "Den Frieden verlieren" – wie schon zuvor "Einzelschicksale" – den Vorwurf eines überlangen und nur bedingt interessanten Epilogs zur "Destiny"-Trilogie nicht ersparen. Während "Einzelschicksale" wenigstens noch ein interessantes (politisches) Rätsel rund um zahlreiche Intrigen und verschiedenste Puzzleteile, die sich am Ende zu einem düsteren Gesamtbild zusammenfügten – zu bieten hatte, fehlt "Den Frieden verlieren" eine entsprechende Stärke. Kompensiert wird dies zumindest ansatzweise dadurch, dass er sich wieder stärker auf bekannt(er)e Figuren konzentriert. Vor allem das Zusammenspiel zwischen Picard, Worf, LaForge und Crusher weiß zu gefallen, jedoch auch die im Laufe der 2nd Decade-Romane dazugestoßenen Charaktere fügen sich gut ins Ensemble ein, wobei die erstaunlich unvulkanische Lieutenant Chen nach wie vor mein heimlicher Favorit ist. In erster Linie sind es aber die gemeinsamen Szenen der altbekannten, ehemaligen "D"-Crew, die mit ihrer freundschaftlichen Wärme zu gefallen wissen und zu den - wenigen - Stärken des Romans zu zählen sind.

Darüber hinaus gibt es dann auch noch einzelne kurze Momente, die durchaus zu gefallen wissen, wie z.B. die kurze Diskussion von Lt. Kadohata mit ihrem Mann, sowie die Rückblenden aus Beverly Crushers Leben. Leider ist die gute Charakterisierung und die sehr auf die Figuren konzentrierte Geschichte allein einfach auf Dauer zu wenig, um gute Unterhaltung zu bieten. "Den Frieden verlieren" ist nicht nur ziemlich unspannend und lässt es an den typischen Stärken von Star Trek im Allgemeinen und der "Next Generation" im Besonderen vermissen – wie Abenteuer und Mysterien – sondern ist generell enttäuschend inhaltsarm. Es passiert einfach die ganzen 354 Seiten lang nichts – oder zumindest nichts Wichtiges. Hie und da wird gedroht und beinahe gekämpft, aber all diese Brandherde können von der U.S.S. Enterprise und ihrer Crew relativ problemlos gelöscht werden. Und als am Ende auch Captain Picard vom Typhon Pakt erfährt, kommt man nicht umhin, seine Enttäuschung zu teilen, dass wohl auch die folgenden TNG-Romane wieder eher politisch und/oder action-zentriert sein werden, und die Erforschung ins All – ja eigentlich ursprünglich das Hauptthema von "Star Trek" – zum wiederholten Mal ins Hintertreffen geraten dürfte…

Abschließend möchte ich noch kurz pingelig sein, und folgenden Kritikpunkt ansprechen: Im Laufe des Romans erfährt Captain Picard davon, dass Kadohata ihre Familie während der Borg-Krise kontaktiert und – wenn auch nur indirekt – vor dem drohenden Angriff gewarnt hat, so dass sich diese gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Eine verständliche Aktion – jedoch nicht den strikten Geheimhaltungsregeln der Sternenflotte entsprechend. Nun sollte man meinen, dass dies später als die Enterprise nach Pacifica reist noch einmal aufgegriffen wird, und Picard dieses Verhalten unter vier Augen mit ihr bespricht, aber denkste. Womit sich mir die Frage aufdrängt: Warum war die Szene davor enthalten, wenn dieser Mini-Handlungsstrang zu keinem vernünftigen Abschluss gebracht wird? Zugegeben, im Vergleich zu den anderen Problemen, von denen "Den Frieden verlieren" geplagt wird, eine Lappalie. Dennoch ist dies doch auch irgendwie bezeichnend für den kompletten Roman: Es führt irgendwie alles zu nichts, und wirkt dadurch ungemein belanglos.

Fazit: Vor allem aus der von William Leisner gelungen und stimmig aufs Papier gebrachte Interaktion zwischen den verschiedenen Figuren – insbesondere natürlich den noch aus der Serie bekannten Personen – ergibt sich das eine oder andere Highlight, das kurzfristig für gute Unterhaltung sorgt. Alles in allem ist "Den Frieden verlieren" aber zu inhalts- und spannungsarm, um zu überzeugen – geschweige denn begeistern – zu können. Wie schon "Einzelschicksale" ist er somit leider ein eher belangloser und überflüssiger Nachschlag zur "Destiny"-Trilogie, der dem epischen Vorgänger nicht das Wasser reichen kann…

Christian Siegel

Bewertung: 2/5 Punkten


Weiterführende Links:
Review zu "Star Trek Destiny - Band 1: Götter der Nacht"
Review zu "Star Trek Destiny - Band 2: Gewöhnliche Sterbliche"
Review zu "Star Trek Destiny - Band 3: Verlorene Seelen"
Review zu "Einzelschicksale"


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