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Star Trek: Einzelschicksale Drucken E-Mail
Mittelmäßiger Epilog zur Destiny-Trilogie Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 04 April 2011
 
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Titel: "Star Trek - Einzelschicksale"
Originaltitel: "Star Trek: A Singular Destiny"
Bewertung:
Autor: Keith R.A. De Candido
Übersetzung: Anika Klüver
Umfang: 380 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 2010 (D) bzw. 2009 (USA)
ISBN: 3-9412-4893-9
Kaufen: Deutsch, Englisch
 

Klappentext: Die verhängnisvollen Ereignisse in "Star Trek – Destiny" haben den bekannten Weltraum verwüstet. Welten sind gefallen. Leben sind zerstört worden. Und in den unruhigen Wochen, die dieser Katastrophe folgen, werden die Überlebenden des Holocaust weiterhin bis an die Grenzen der Belastbarkeit getrieben.

Doch seltsame und geheimnisvolle Vorkommnisse bringen die kampfesmüden Verbündeten sogar noch mehr aus dem Gleichgewicht. In der Föderation werden die Bemühungen, schwindende Ressourcen aufzufüllen, um Millionen von Evakuierten Hilfe zu leisten immer wieder vereitelt. An den Grenzen des zerschlagenen Klingonischen Imperiums wittern die verschlagenen Kinshaya eine Schwäche – und eine Gelegenheit. Im romulanischen Raum befindet sich das bereits zerbrochene Imperium gefährlich nah an einem Bürgerkrieg.

Als sich die Ereignisse, die die Bemühungen des Quadranten, sich selbst zu heilen, untergraben, immer weiter verbreiten, beginnt ein Mann zu begreifen, was wirklich geschieht. Sonek Pran – Lehrer, Diplomat und gelegentlicher Berater des Föderationspräsidenten – erkennt in der scheinbaren Willkürlichkeit ein Muster. Und während sich die Beweisstücke nach und nach zusammenfügen, beginnt ein beunruhigendes Bild, das die halbe Galaxis einschließt, Form anzunehmen. Die Föderation und ihre Alliierten sehen sich einer Herausforderung gegenüber, die völlig anders ist, als alles, dem sie sich bisher stellen mussten.

Kurzinhalt: Zwar wurde das Universum ein für allemal vor der Bedrohung durch die Borg gerettet, doch ihr verheerender letzter Angriff hat die Föderation schwer angeschlagen zurückgelassen. Zahlreiche Welten fielen ihnen zum Opfer, unzählige Schiffe wurden zerstört, und Milliarden von Leben wurden ausgelöscht. Inmitten all des Chaos wendet sich die Präsidentin der Föderation, Nanietta Bacco, an den Gelehrten einer Universität, welcher der Föderation schon früher als Diplomat bei heiklen Verhandlungen zur Verfügung stand. Er soll für sie mit der romulanischen Commander Donatra darüber verhandeln, die Hilfslieferungen an Romulus, das nach wie vor von der Imperatorin Tal’Aura regiert wird, wieder aufzunehmen. Bei seinen Nachforschungen stößt er schon bald auf verschiedene Fakten, seltsame Entscheidungen und Begebenheiten – Puzzleteile, die als er sie schließlich zusammenfügt ein höchst beunruhigendes Bild ergeben…

Review: Nach drei Romanen David Mack mit seinem ungemein flüssigen Schreibstil, dank dem seine Romane runtergehen wie ein guter Wein, gleicht "Einzelschicksale" einem Kulturschock, schreibt Keith R.A. De Candido doch vergleichsweise trocken. Die Betonung liegt dabei auf vergleichsweise. Sein Schreibstil ist sicherlich nicht schlecht, aber wo Mack’s Romane richtige "Page-Turner" sind, gerät der Lesefluss angesichts DeCandido‘s eher sachlich und weniger blumigen Sprache hier immer wieder leicht ins Stocken. Zumal er sich auch den einen oder anderen Umweg leistet, und uns gelegentlich Informationen mit auf dem Weg gibt, die mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun haben und sich wie "Star Trek-Wiki"-Einträge lesen. Auch den Einblicken in die Gedankenwelt der Figuren muss zumindest stellenweise das Prädikat "belanglos" verliehen werden.

"Einzelschicksale" knüpft einerseits an Mack’s "Destiny"-Trilogie und andererseits an DeCandido’s "Die Gesetze der Föderation" an, der sich mit der Politik in der Föderation auseinandergesetzt hat. Der Roman ist dementsprechend auch wieder stärker auf das Präsidentschaftsbüro konzentriert – inwieweit einen dies interessiert wird wohl sehr vom persönlichen Geschmack und Interesse des jeweiligen Lesers abhängen. Ich persönlich fand an "Star Trek" in erster Linie immer die Trecks zu den Sternen faszinierend (sonst hätte man die Serie ja auch "Star Politics" nennen können) – was nicht heißen soll, dass nicht gelegentlich Abwechslung gut tut, bzw. ein neuer Blickwinkel auf bekannte Ereignisse und Inhalte nicht auch seinen Reiz haben kann. Leider fand ich jedoch auch bei "Einzelschicksale", wie schon bei "Die Gesetze der Föderation", den Blick auf die politischen Gremien nur bedingt interessant.

Wobei diese bei "Einzelschicksale" ohnehin zunehmend in den Hintergrund treten, und stattdessen einer Figur Platz machen, die zumindest mir bisher nicht bekannt war – ich gebe aber unumwunden zu, nicht mehr der Über-Trekkie zu sein und schließe eine Erinnerungs- und/oder Bildungslücke nicht aus. Mir jedenfalls war Sonek Pran bisher nicht geläufig, und auch hier gilt wieder: Es spricht nichts dagegen, mal Romane aus dem Blickwinkel neuer Figuren zu erzählen, um so Raum für neue Perspektiven zu schaffen. Auch ist mit Captain Dax und der Crew der U.S.S. Aventine zumindest ein Anker zur Destiny-Reihe gegeben. Leider aber steht und fällt ein solcher Ansatz mit der Hauptfigur, und ich muss gestehen, sonderlich interessant fand ich Pran leider nicht. Wie er sich durch verschiedenste Begebenheiten und Diskussionen redet, war zwar anfangs nett mit anzusehen (bzw. zu lesen), nützt sich aber mit der Zeit doch etwas ab. Was dem Roman leider ebenfalls fehlt, sind Spannung und Dramatik. Zwar deutet in weiterer Folge alles auf eine große Offenbarung hin, und diese ist dann auch nicht uninteressant. Leider aber ist der Weg dorthin nicht besonders packend geraten – vorsichtig ausgedrückt.

Auch eine üble Wendung rund um Pran hat mich nur bedingt überzeugt, konnte ich mich doch des Eindrucks nicht erwehren, dass DeCandido damit verzweifelt versucht hat, Sympathie für die Figur zu wecken. Mit gemischten Gefühlen stehe ich seinem Ansatz gegenüber, nach jedem Kapitel kurze Zeitungsausschnitte, Berichte, Briefe etc. von verschiedensten Personen und zu den verschiedensten Themen abzudrucken. Einerseits eine gute Idee, um die Reichweite der Borg-Krise zu zeigen und uns deren Auswirkungen quer über die Milchstraße näherzubringen. Außerdem verleiht er damit "Einzelschicksale" etwas mosaikhaftes. Andererseits ist es im Bereich der Literatur mittlerweile nicht mehr unbedingt die originellste Idee, und wirkt auch generell etwas aufgesetzt. Insgesamt betrachtet ist "Einzelschicksale" sicherlich kein schlechter Roman - aber nach "Verlorene Seelen", dem grandiosen Abschluss der Destiny-Trilogie, ist er eine herbe Enttäuschung, serviert man uns doch statt eines faszinierenden Epilogs einen eher lustlos wirkenden Nachschlag, der nur bedingt zu überzeugen vermag…

Fazit: "Einzelschicksale" leidet leider – wie zuvor u.a. bereits "Offene Geheimnisse", der 4. Teil der Vanguard-Reihe – am "Brücken-Syndrom": Einerseits gilt es, über vergangene Ereignisse zu reflektieren und diese in gewisser Weise abzuschließen, andererseits sollen aber auch schon die nächsten Romane vorbereitet werden. Wie zu oft bleiben dabei aber Inhalt und Dramaturgie der jeweiligen "Brücke" ein wenig auf der Strecke. "Einzelschicksale" ist sicherlich kein schlechter Roman; tatsächlich würde ich schon allein aufgrund der fortlaufenden Handlung rund um die Nachwehen aus dem Angriff der Borg allen "Destiny"-Lesern raten, auch zu diesem Epilog zu greifen – zumal damit auch bereits die nächste Romanreihe vorbereitet wird. Seid euch aber dessen bewusst, dass "Einzelschicksale" in erster Linie ein funktioneller Roman ist, der eine Aufgabe hat und diese auch durchaus erfüllt; dabei jedoch leider teilweise darauf vergisst, eine für sich genommen spannende und interessante Handlung zu erzählen…

Christian Siegel

Bewertung: 2/5 Punkten


Weiterführende Links:
Review zu "Star Trek Destiny - Band 1: Götter der Nacht"
Review zu "Star Trek Destiny - Band 2: Gewöhnliche Sterbliche"
Review zu "Star Trek Destiny - Band 3: Verlorene Seelen"


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