Google will in unendliche Weiten vordringenKategorie: Wissenschaft & Technik - Autor: Felicia Hopmann - Datum: Donnerstag, 03 März 2011
Schon vor Jahren wurde erkannt, dass die auf der Erde verwendete Internetarchitektur im Weltall nur bedingt einsatzfähig ist. Ein neuer Standard muss her. Dieser muss nicht nur Verbindungsabbrüche durch sich bewegende Himmelskörper und Satelliten, sondern auch minuten- bis tagelange Verzögerungen durch die schiere Entfernung von Sender zu Empfänger verkraften können.
Dieser Aufgabe hat sich Googles Vizepräsident Vint Cerf angenommen. Die Idee, die im Jahre 1998 entstand, ist inzwischen zu einem einsatzbereiten Bundle-Protokoll herangewachsen. "Bundle-Protokolle kommen auf der International Space Station (ISS) zum Einsatz. Sie werden stellenweise in NASA Laboren und im akademischen Bereich verwendet. Eine Menge dieser Forschungsaktivitäten werden durch den Bundle Backbone miteinander verbunden, der so etwas wie der IPv6 Backbone ist. Es existiert mindestens eine experimentelle Implementierung des Bundle Protokolls auf einem Android Betriebssystem, aber das ist noch nicht marktreif und muss auf jeden Fall noch mal überarbeitet werden," kommentiert Cerf den derzeitigen Stand des Projekts Interplanetary Internet (IPN).
"Derzeit befindet sich ein Raumschiff namens EXPOXI in der Umlaufbahn, das früher einmal unter dem Namen Deep Impact lief. Im November 2010 hat es dem Kometen Hartley 2 einen Besuch abgestattet. Auf dieses Raumschiff haben wir die InterPlanetary-Protokolle hochgeladen und sie bei etwa 80 Lichtsekunden getestet."
Die Tests des neuen Protokolls schreiten voran. Ein bisschen nach Science Fiction hört sich das alles immer noch an. Es bleibt abzuwarten, wie das neue Verfahren zukünftig Reisen ins Weltall unterstützen kann.