Originaltitel: The Ark
Episodennummer: 3x16
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18. Mai 2007
Erstausstrahlung D: 30. Januar 2008
Drehbuch: Scott Nimerfro & Ken Cuperus
Regie: Martin Wood
Hauptdarsteller:
Joe Flanigan als Major John Sheppard,
Torri Higginson als Dr. Elizabeth Weir,
Rachel Luttrell als Teyla Emmagan,
Jason Momoa als Ronon Dex,
Paul McGillion als Dr. Carson Beckett,
David Hewlett als Dr. Rodney McKay.
Gastdarsteller:
Kenneth Welsh als Jamus,
Joris Jarsky als Herick,
Kavan Smith als Major Evan Lorne,
Chuck Campbell als Chuck,
Gerry Durand als Captain Frank Levine u.a.
Kurzinhalt:
Das Atlantis-Team untersucht einen Mond, der offenbar von einer Zivilisation ausgehöhlt und daraufhin im Inneren eine Basis errichtet wurde. Dort stößt man schließlich auf ein Gerät, welches den Transportern der Wraith ähnelt, nur dass dort Lebewesen über einen deutlich längeren Zeitraum hinweg gespeichert werden können. Als man es aktiviert, erscheint Herick, jener Wissenschaftler, der die Technologie entwickelt bzw. angepasst hat. Er erzählt, dass sich auf diese Weise ein Teil der Bewohner des Planeten vor den Wraith versteckt haben. Allerdings wundert er sich, weil deutlich weniger Muster gespeichert sind, als er das erwartet hätte; unter anderem vermisst er unter den Namen auch seine eigene Familie. Er weckt daher als nächstes ihren Anführer Jamus auf. Dieser muss Herick mitteilen, dass es das zweite Shuttle leider nicht mehr zum Mond geschafft hat. Herick ist darüber dermaßen verstört, dass er keinen anderen Ausweg sieht, als Selbstmord zu begehen. Da er jedoch dafür die Luftschleuse öffnet, sorgt er dafür, dass der Mond die Umlaufbahn verlässt, und nun droht, binnen weniger Stunden auf den Planeten zu stürzen. Sofort ruft man Hilfe, und Major Lorne kommt mit einem Shuttle herangeflogen. Die Atlantis-Crew zu evakuieren, stünde somit grundsätzlich kein Problem mehr dar. Allerdings weigert sich Jamus strikt, den Mond ohne jenes Modul zu verlassen, in dem die Überlebenden seiner Zivilisation gespeichert sind. Um das Atlantis-Team dazu zu zwingen, nach einem Weg zu suchen, den Datenspeicher zu retten, transferiert er sich und Teyla hinein…
Denkwürdige Zitate:
"Ok, time for the 'how screwed are we?' report."
(Rodney versucht ihre Notlage mit Humor zu nehmen.)
Review (kann Spoiler enthalten):
"Die Arche" macht vor allem eines deutlich: Nämlich, dass "Stargate Atlantis" im Verlauf der dritten Staffel die Bedrohung durch die Wraith irgendwie ziemlich aus den Augen verloren hat. Einen echten Auftritt haben sie zwar auch hier nicht, immerhin kehrt man hier aber zum die ersten beiden Staffeln dominierenden Konzept zurück, dass man sich ansieht, wie unterschiedliche Zivilisationen in der Pegasus-Galaxie mit der Bedrohung durch die Weltall-Vampire umgehen. Nun ist das Konzept einer Art Arche zwar nicht grundsätzlich neu, die Umsetzung hier – so sind die Überlebenden in einer Art Transporter-Musterpuffer gespeichert – aber dennoch interessant. Mehr noch als dies hatte es mir jedoch die tragische Geschichte hinter dieser Arche angetan. Dass das zweite Shuttle nach den Protesten nicht mehr starten konnte, vor allem aber, wie diejenigen, die auf dem Planeten zurückblieben, die Wraith mit Nuklearraketen angriffen und dabei zwar diese besiegten, zugleich jedoch auch sich selbst auslöschten – um ihren Planeten für die Wraith auf immer uninteressant zu machen und so den Überlebenden auf dem Mond zu ermöglichen, eines Tages auf die Oberfläche zurückzukehren und den Planeten neu zu besiedeln, ohne Angst haben zu müssen, von den Wraith nochmal behelligt zu werden.
Abseits dieser tragischen Vorgeschichte stach für mich in erster Linie noch der Auftritt von Kenneth Welsh heraus, ein durchaus bekanntes Gesicht, dass auch schon in einigen Genre-Serien (nicht zuletzt "Twin Peaks") zu sehen war. Abseits seines Bekanntheitsgrads zeigt er hier eine sehr gute Leistung. Aber auch Teyla, die zuletzt nicht wirklich viel zu tun bekam (fast konnte man den Eindruck gewinnen, die Autoren wüssten zunehmend mit ihr nicht mehr wirklich etwas anzufangen) kommt hier wieder besser zur Geltung als zuletzt. Davon abgesehen lag der Schwerpunkt aber auch hier, wie so oft bei "Stargate: Atlantis", auf McKay und Sheppard. Ersterer bekommt wieder einige der amüsantesten Momente der Folge (darf jedoch mit der Aussage "We don't leave our people behind" auch wieder einmal aufzeigen, wie sehr er sich im Verlauf der Serie verändert hat), letzterer darf am Ende als er das Shuttle steuert den Tag retten. Ein echtes Highlight war "Die Arche" dennoch nicht. So störte ich mich wie so oft am effekthascherischen Einstieg, nach dem man ein paar Stunden zurückspringt. Sehr konstruiert erscheint zudem, dass die Misere durch Hericks Selbstmord ausgelöst wird. Man fragt sich unweigerlich, war dem bewusst, was er damit anrichtet, und dachte er sich echt, wenn meine Familie tot ist, soll sonst von meinem Volk auch keiner überleben? Oder hat er vielmehr in diesem Moment nicht daran gedacht, was er damit anrichten könnte? So oder so, ich finde, das hätte man anders lösen können/sollen. Und generell lässt die Folge im Mittelteil – wo die Atlantis-Crew in Gefahr ist – etwas nach, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass wir nun mal wissen, dass ihnen nichts passieren wird. Gut gefallen konnten mir dafür die Sets, die in bester Retro-SF-Manier daherkamen. Und mit Jamus Tod sorgt man dafür, dass das Geschehen, auch wenn es durch sein Opfer immerhin gelungen ist, den Rest der Zivilisation zu retten, nicht zu ungetrübt glücklich ausfällt. Sonderlich bemerkenswert fand ich "Die Arche" aber nicht.
Fazit:
Nachdem man bei "Stargate Atlantis" die Bedrohung durch die Wraith zuletzt doch ziemlich aus den Augen verloren hat, geht es in "Die Arche" zumindest wieder darum, wie eine Zivilisation mit der Bedrohung durch sie umgegangen ist. Eben diese Hintergrundinformationen zur sowie die tragische Vorgeschichte rund um die Arche waren für mich die größte Stärke der Episode. Ebenfalls noch auffällig waren der Auftritt von Kenneth Welsh, die netten Reto-SF-Sets, sowie die wieder etwas größere Rolle für Teyla. Davon abgesehen war "Die Arche" jetzt aber nicht unbedingt etwas Besonderes. Die Episode war zwar grundsätzlich kurzweilig, verlor jedoch insbesondere im Mittelteil ein bisschen an Schwung, und konnte damit, wie man Teammitglieder in Gefahr bringt, nie wirklich Spannung erzeugen – was dann insbesondere auch den Showdown betrifft. Denn da Teyla in der Arche gespeichert ist, ist von vorherein klar, dass Sheppard natürlich erfolgreich sein wird. Insgesamt bot "Die Arche" aber durchaus solide Unterhaltung.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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