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FilmRückblick 2010 - Die besten Filme des Jahres: Das Verfolgerfeld Drucken E-Mail
Die Plätze 25-11 Kategorie: DVD & Kino - Autor: Christian Siegel - Datum: Mittwoch, 12 Januar 2011
 
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Die besten Filme des Jahres 2010 – Das Verfolgerfeld

Für 2010 habe ich doch tatsächlich ernsthaft in Betracht gezogen, ein Verfolgerfeld zum Verfolgerfeld der besten Filme des Jahres zu posten. Denn auch wenn mich das vorangegangene Filmjahr nicht übermäßig begeistert hat, haben sich vor allem dadurch, dass ich mit 99 Filmen so viele wie nie zuvor aus einem Kinojahr gesehen habe, doch einige wirklich gute/empfehlenswerte Filme angesammelt, die es leider knapp nicht in die Top 25 geschafft haben. Zumindest einigen davon hätten sich einen entsprechenden Platz aber durchaus verdient, wie z.B. "Everybody's Fine" (den ich deutlich besser fand als seinen Ruf, und der mich wirklich angesprochen hat), "Robin Hood" (zwar eher ein Prequel, aber als solches durchaus gelungen. Außerdem war es nach all den Filmen zur Legende mal etwas anderes, einen Film darüber zu sehen, wie die Legende zur Legende wurde), "Invictus – Unbezwungen" (halte ich ebenfalls für unterschätzt, gewinnt Clint Eastwood diesem Sportlerdrama doch durch die politischen Elemente einige interessante Aspekte ab), "An Education" (mit einer überragenden Carey Mulligan, die jedoch leider auch nicht gänzlich über die ausgelutschte Handlung hinwegtäuschen kann) "Bad Lieutnant – Cop ohne Gewissen" (herrlich schräge Thrillerkomödie von Werner Herzog, und Nicolas Cage’s zweitbester Auftritt des Jahres), "I love you Phillip Morris" (Jim Carrey war selten besser als hier, und sorgt gemeinsam mit Ewan McGregor für eine der rührendsten, aufgrund des schrägen Humors aber auch seltsamsten Liebesgeschichten des Jahres), "Männertrip" (zwar nicht ganz so gelungen wie andere Filme aus der apatowschen Sphäre, aber immer noch ein Riesenspaß), und vor allem "The Town - Stadt ohne Gnade" (bei dem lediglich die nicht übertrieben originelle Handlung den Einzug in die Top 25 verhindert hat).

Doch genug über jene Filmen geschrieben, die es nicht geschafft haben, kommen wir lieber zu den Plätzen 25 bis 11 der meines Erachtens besten Filme des Jahres 2010!


ImagePlatz 25: Piranha 3D
Um ehrlich zu sein, unter jenen Filmen die ich gerade als Verfolger des Verfolgerfeldes genannt habe, gibt es wohl den einen oder anderen Kandidaten, der es in Wahrheit mehr verdient hätte hier genannt zu werden als "Piranha 3D", aber… wie oft kommt es schon vor, dass solch ein herrlich abgedrehter, blutig-brutaler Horror-Spaß als Blockbuster in die Kinos kommt? So etwas muss gefeiert und, zumindest sofern das Ergebnis noch dazu so unterhaltsam ist wie hier, mit einem Platz unter den 25 besten Filmen des Jahres belohnt werden. Denn B-Movie-Horrortrash in 1A-Qualität, das sieht man nun wirklich nicht alle Tage. Neben den gut aufgelegten Darstellern und einigen wunderbar überzogen-splattrigen Szenen ist es vor allem der wohldosierte Humor sowie der ironische Unterton, die für glänzende Unterhaltung sorgen. Dass "Piranha 3D" trotz aller amüsant-parodistischen Aspekte nie vergisst, dass es sich bei ihm nichtsdestotrotz in erster Linie um einen Horrorfilm handeln soll, ist dann das Tüpfelchen auf dem "i". 7/10
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ImagePlatz 24: Karate Kid
Wenn man vom irreführenden Titel mal absieht, der wohl nur gewählt wurde um die Fans des Originals/der Filmreihe ins Kino locken zu können, gibt es an "Karate Kid" nicht viel auszusetzen. Natürlich wird er weder einen Preis für Originalität noch für Unvorhersehbarkeit gewinnen, aber das was er sein will – nämlich ein moderner, gelungener Vertreter des Sportfilm-Genres – erreicht er mit Bravour, wobei ich ihn dank des von Regisseur Harald Zwart bzw. Kameramann Roger Pratt wunderbar eingefangenen, recht unverbrauchten Schauplatzes sogar noch ganz leicht über "Invictus – Unbezwungen" einordnen würde. Die Laufzeit von etwas über 2 Stunden mag sich zwar nach (zu) viel anhören, erweist sich aber als wichtig, um uns die Figuren näherzubringen und so richtig in die Handlung eintauchen zu können. Während Jaden Smith eindeutig über das Charisma seines Vaters – und wohl leider auch dessen eingeschränktes schauspielerisches Können – verfügt, ist es in erster Linie Jackie Chan, der mit seiner nuancierten und teils berührenden Performance überzeugen kann. Für mich definitiv einer der Überraschungs-Hits 2010. 8/10


ImagePlatz 23: Precious - Das Leben ist kostbar
Ein ungemein harter Film mit einigen nachhallenden, deprimierenden Szenen, der es nichtsdestotrotz versteht, eine Message der Hoffnung zu vermitteln. Neben der steten physischen und vor allem psychischen Misshandlung von Precious durch ihre Mutter bleiben vor allem die grandiosen schauspielerischen Leistungen – insbesondere von der zu Recht mit dem Oscar ausgezeichneten Mo’Nique – in Erinnerung. Darüber hinaus sind es vor allem einige packende Szenen und großartige Dialoge, die begeistern können. Der einzige Haken des Films ist die Tatsache, dass er wohl aufgrund der düsteren und auch teilweise etwas langsam verlaufenden Handlung die wenigsten dazu animieren dürfte, ihn sich öfter anzuschauen – aber zumindest 1x sollte ihn jeder Filmfan definitiv gesehen haben. 8/10
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ImagePlatz 22: Männer, die auf Ziegen starren
Je älter ich werde und je mehr Filme ich sehe, desto überdrüssiger werde ich der 08/15-Standardware, die man aus Hollywood leider nur allzu oft serviert bekommt. Oftmals hat man den Eindruck, den gleichen Film schon unzählige Male – und meist besser – gesehen zu haben. Für all jene denen es ähnlich geht ist "Männer, die auf Ziegen starren" genau die richtige Medizin: Eine herrlich schräge, ausgefallene Komödie mit großartig aufgelegten Darstellern und einer amüsant-originellen Prämisse. Die eine oder andere Anspielung für Film-Insider (wie die Tatsache, dass Ewan McGregor erklärt wird, was ein Jedi ist) und die vielen amüsanten Momente runden das positive Gesamtbild ab. "Männer, die auf Zeigen starren" hat vielleicht nicht viel, dass einen dazu veranlasst, in lautes Gelächter auszubrechen, aber wer auf schrägen Humor steht, dem sollte dieser Film zumindest ein Dauer-Grinsen aufs Gesicht zaubern… 8/10


ImagePlatz 21: Buried - Lebend begraben
Wie in den denkwürdigen Filmmomenten schon erwähnt, war "Buried – Lebend begraben" definitiv der spannendste und atmosphärisch dichteste Film, den ich 2010 gesehen habe. Wer nur die Grundidee hört und den Trailer kennt mag sich fragen, wie man fast 1-1/2 Stunden nur mit einem Mann im Sarg füllen kann – und "Buried" bzw. seinem Regisseur Rodrigo Cortés sowie dem Drehbuchautor Chris Sparling gelingt es, darauf eine überzeugende Antwort zu präsentieren, nämlich: Genau so! Da man den Sarg tatsächlich den ganzen Film über nicht verlässt sondern so wie Paul Conroy darin gefangen ist, kann man seine Tortur nachvollziehen und fühlt bei seinem Versuch, das Lösegeld aufzutreiben, mit ihm. Einzig die Tatsache, dass der Film für mich vor allem gegen Ende hin etwas vorhersehbar wurde und auf nicht übertrieben originelle Art und Weise endet, trübte das Film"vergnügen" ein wenig. Davon sollten sich aber vor allem jene, welche die ewig gleichen Teenie-Slasher und/oder Tortureporn-Horrorfilme aus Hollywood leid sind, nicht abschrecken lassen. 8/10
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ImagePlatz 20: In ihren Augen
Den Lobeshymnen und zahlreichen Auszeichnungen (darunter auch den Auslands-Oscar), den dieser Thriller aus Argentinien abstauben konnte, mag ich zwar nicht 100%ig zustimmen können, ein gelungener Vertreter des Genres ist "In ihren Augen" aber allemal. Zugegeben, die Spannung hält sich doch eher in Grenzen – "El secreto de sus ojos" ist mehr Krimi als Thriller, und benutzt den im Mittelpunkt des Geschehens stehenden Mordfall auch eher dazu, um eine sehr persönliche, charakterbetonte Geschichte zu erzählen, genau dadurch wirkt er aber auch realistischer als die Mehrzahl seiner amerikanischen Kollegen. Vor allem wachsen uns die Figuren während der Handlung, die aufgrund ihrer zwei Zeitebenen doch etwas Aufmerksamkeit vom Zuschauer erfordert, wirklich ans Herz. Die Auflösung konnte ich dann zwar schon erahnen, dennoch hat das Ende bei mir noch einige Zeit nachgehallt. Auch hier gilt: Wen die übliche Genrekost aus Hollywood langsam etwas anödet, sollte einen Blick "in ihre(n) Augen" riskieren. 8/10


ImagePlatz 19: Crazy Heart
Das einige Problem von "Crazy Heart" ist, dass einer eine altbekannte Geschichte erzählt, die wir schon oft zu sehen bekommen haben. Allerdings beweist dieser Film von Scott Cooper auch, dass dies noch kein Beinbruch sein muss, solange uns die Figuren ansprechen, die Handlung überzeugen kann und vor allem die schauspielerischen Leistungen so gelungen sind, wie hier. Und während ich die Lobeshymnen und Auszeichnungen für Jeff Bridges nachvollziehen kann und diese längst überfällige Huldigung eines großen Schauspielers auch begrüße, finde ich es doch etwas schade, dass die vielleicht sogar einen Hauch bessere Performance von Maggie Gyllenhaal vergleichsweise wenig Beachtung fand. Auch die Musik ist – wie man es ja eigentlich erwarten konnte – wirklich Klasse. Zwar war ich noch nie der größte Country-Fan, und werde es wohl auch nie werden, dennoch gefallen mir die hier präsentierten Lieder wirklich gut. Vor allem auch, da sie im Gegensatz zum modernen Retorten-Pop ehrlich wirken und etwas zu sagen haben - wie auch der Film! 8/10


ImagePlatz 18: Der fantastische Mr. Fox
Es ist wieder mal Zeit für eine cineastische Beichtstunde: Bisher konnte ich mit Wes Anderson’s Filmen nicht viel anfangen. Sowohl "The Royal Tenenbaums" als auch "Die Tiefseetaucher" haben mich ziemlich enttäuscht, und ich fand sie, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, richtiggehend langweilig; weshalb ich "Darjeeling Limited" bisher noch nicht gesehen habe (angesichts des Vorfilms inkl. einer Sexszene mit Natalie Portman und meiner Obsession natürlich völlig harmlosen, rein professionellen Wertschätzung für sie sagt das schon einiges aus). Als ich jedoch während der Weihnachtsfeiertage in der Videothek auf diesen – wieder einmal von den Kritikern hochgelobten – Animationsfilm gestoßen bin beschloss ich, ihm nicht zuletzt dank meiner Vorliebe für Stop Motion-Filme eine Chance zu geben. Und siehe da: Es hat sich gelohnt. "Der fantastische Mr. Fox" ist das genaue Gegenteil dessen, was Hollywood unseren Kindern meistens vorsetzt: Intelligent, clever und mit einer wertvollen Message, die jedoch nicht mit dem Zaunpfahl in die kleinen, verletzlichen Kinderschädel eingeprügelt wird. Ein wahrlich wundervoller Kinderfilm, der jedoch leider für Erwachsene nicht ganz so viel zu bieten hat wie für die Kleinen. Daher "nur" 8/10.


ImagePlatz 17: Alice im Wunderland
Jedes Jahr gibt es einen Film, der von der Mehrzahl der Kritiker und Filmfans gescholten wird, mir jedoch überraschend gut gefallen kann. Zugegeben, es ist (leider, aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit auf DVD/Blu Ray; was Gott sei Dank im Frühjahr dieses Jahres endlich behoben wird!) schon eine Weile her, seit ich den Disney-Klassiker gesehen habe, und auch Lewis Carrol’s Romanvorlage habe ich noch ungelesen bei mir liegen. Vielleicht liegt es also daran – auf jeden Fall konnte mich Tim Burton’s Reise ins Wunderland sehr gut unterhalten. Mia Wasikowska ist eine tolle Alice und eine ebenso hübsche wie talentierte Schauspielerin, und auch der Rest der Besetzung weiß zu gefallen. Die größte Stärke des Films ist aber definitiv die Optik, die mit einigen bizarren und enorm farbenfrohen Bildern zumindest mich verzaubern konnte. Zugegeben, "Alice im Wunderland" ist bei weitem nicht perfekt. Aus Vorliebe zu seinem Lieblingsschauspieler mag Tim Burton Johnny Depp hier eine etwas zu große Rolle einräumen und damit zu viel Aufmerksamkeit auf ihn lenken. Zudem wirkt die Message des Films etwas inkonsistent; so frage ich mich schon, wieso Alice gerade dadurch, dass sie im Wunderland all das macht was von ihr erwartet wird, zum Entschluss gelangt, im "realen" Leben nicht zu tun, was von ihr erwartet wird. Doch diese Kritikpunkte sowie die kleineren inhaltlichen Schwächen werden für mich zu einem Großteil von der bestechenden, imposanten Optik wirkungsvoll übertüncht. 8/10


ImagePlatz 16: In meinem Himmel
Jedes Jahr gibt es einen Film, der von der Mehrzahl der Kritiker und Filmfans gescholten wird, mir jedoch überraschend gut gefallen kann. Und wie die aufmerksamen Leser dieses FilmRückblicks, die wohl gerade ein Deja vu erlebt haben schon bemerkt haben dürften, gab es 2010 für mich derer sogar zwei! Neben "Alice im Wunderland" habe ich nach all den negativen Stimmen auch "In meinem Himmel" im Kino ausgelassen, und es nach der Blu Ray-Sichtung bereut. Ich verstehe, dass dies kein Film für jedermann ist, für mich ist er aber ein weiteres kleines Meisterwerk von einem der verlässlichsten Regisseure unserer Zeit. Die Zwischenwelt ist visuell beeindruckend umgesetzt, und der Film wechselt perfekt zwischen den verschiedensten Tönen - von wütend über traurig bis humorvoll. Wie der Tod von Suzie diese Familie richtiggehend zerreißt, fand ich sehr berührend umgesetzt. Und den Kuss am Ende habe ich ja schon bei den denkwürdigen Momenten des Filmjahres hervorgehoben. Komplettiert wird der positive Gesamteindruck von den tollen schauspielerischen Leistungen – allen voran von Saoirse Ronan und Stanley Tucci – sowie den teils erschreckenden Szenen rund um die Entführung und den Mord. Ich persönlich fand "In meinem Himmel" jedenfalls sehr gelungen! 8/10


ImagePlatz 15: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1
Die ersten beiden Filme der Reihe waren mir zu sehr auf Kinder zugeschnitten und ließen es an Zauber und Magie vermissen. Alfonso Cuaron’s "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" war hingegen ein kleines Fantasy-Meisterwerk, der mich ungemein begeistert und auch dazu animiert hat, mir die Romane zuzulegen. Die nachfolgenden Einträge haben mich wieder vergleichsweise enttäuscht (wenn sie auch allesamt solide Fantasy-Unterhaltung boten), und auch wenn David Yates meines Erachtens auch mit "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1" nicht an Cuaron’s Eintrag anknüpfen kann, so hat er mir dennoch sehr gut gefallen. Ich fand es vor allem sehr positiv, dass durch die Zweiteilung der Handlung diesmal mehr Zeit für die Figuren geblieben ist, die in den ersten 6 Filmen teilweise doch ein wenig auf der Strecke geblieben sind, da für charakterorientierte Szenen angesichts der Geschichten die es zu erzählen gab einfach keine Zeit mehr blieb. Zudem finde ich es gut, dass man sich nicht an den kleinsten gemeinsamen Nenner richtet und alles bis ins kleinste Detail erklärt, sondern stattdessen Aufmerksamkeit über die gesamte Filmreihe hinweg nicht einfach nur belohnt, sondern sogar gefordert wird. Vor allem aber hat mir gefallen, dass hier mit alteingesessenen Konzepten gebrochen wurde. 7.1 war mal ein neuer, anderer Potter-Film, da wir erst gar nicht nach Hogwarts zurückkehren, sondern die ganze Zeit nur das Trio auf der Flucht begleiten. Auch zeigte die eine oder andere Szene - und Filmtod - dass die Reihe nun endgültig erwachsen geworden ist. Nach diesem gelungenen Film ist meine Vorfreude auf den (aller)letzten Teil jedenfalls deutlich gewachsen! 8/10


ImagePlatz 14: Sherlock Holmes
Ich bin ein großer Fan von Sir Arthur Conan Doyle’s Romanfigur und seinen Erzählungen. Als solcher kenne die meisten/wichtigsten der Filmumsetzungen, und war zugegebenermaßen aufgrund der Ankündigung, diese Neuinterpretation eher in Richtung Abenteuerfilm zu lenken, doch eher skeptisch – und wurde eines besseren belehrt. Kenner der Vorlage wissen natürlich, dass Sherlock Holmes auch dort als körperlich fit, als talentierter Boxer und guter Fechter beschrieben wird – Elemente, die in den bisherigen Verfilmungen eher ausgespart wurden, und hier nun zwar vergleichsweise schon fast zu viel Aufmerksamkeit erhalten, aber genau dadurch wirkt Guy Ritchies Interpretation eben auch frisch und unverbraucht – nach den bisherigen unzähligen Verfilmungen keine Leistung, die man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Vor allem auch das amüsante Hick-Hack zwischen Holmes und Watson hat mich – dank den spielfreudigen Hauptdarstellern – überzeugt und sorgte dafür, dass "Sherlock Holmes" zu den gelungensten und unterhaltsamsten Blockbustern des Jahres zählt. Einzig der im Zentrum stehende (nicht auf eine Erzählung von Sir Arthur Conan Doyle basierende) Kriminalfall hat mich etwas enttäuscht, da er Holmes‘ Intellekt nicht wirklich würdig erschien. Ein Manko, dass die Fortsetzung hoffentlich ausgleichen wird! 8/10
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ImagePlatz 13: The Kids Are All Right
Wenn es darum geht, Toleranz zu predigen und für die Rechte von Minderheiten einzutreten, war das überwiegend liberal geprägte Hollywood in den letzten Jahren immer vorn dabei. Nachdem zuletzt zahlreiche Filme, allen voran das Meisterwerk "Brokeback Mountain", versuchten durch ihre sehr romantische Darstellung der gleichgeschlechtlichen Liebe Sympathien für Homosexuelle zu gewinnen und die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung für gleichgeschlechtliche Beziehungen zu erhöhen, ist die Zeit nach Ansicht von Lisa Cholodenko offenbar reif für eine realistische, unverklärte Auseinandersetzung mit dem Thema. In "The Kids Are All Right" dürfen die beiden im Zentrum stehenden Frauen sich zwar lieben, aber darüber hinaus auch von den selben Problemen geplagt werden, die so manch langjährige Ehe belasten. Besonders gut gefällt mir daran, dass der Film zwar durch die gleichgeschlechtliche Beziehung einen zusätzlichen interessanten Aspekt erhält, der ihn von anderen, ähnlichen Genrevertretern abhebt, die Tatsache dass es sich beim im Zentrum der Handlung stehenden Paar um zwei Frauen handelt aber nie zum eigentlichen Thema des Films wird. "The Kids Are All Right" lässt sich genauso gut auf traditionellere Beziehungen anwenden, da er eine universelle – von grandiosen darstellerischen Leistungen des gesamten Ensembles getragene – Geschichte erzählt, die zu berühren vermag. 8/10


ImagePlatz 12: Monsters
Ich kann zwar nicht leugnen, nach dem Kinobesuch doch ein wenig enttäuscht gewesen zu sein – dies lag aber mehr an meinen astronomisch hohen Erwartungen als am Film selbst. Fakt ist: Es ist absolut beachtlich, was Gareth Edwards hier mit seinem Mini-Budget erschaffen hat. Die einzigen richtigen, professionellen Schauspieler sind Scoot McNairy (den ich bereits aus "In Search of a Midnight Kiss" kannte) und Whitney Able; da die beiden auch im wahren Leben ein Paar sind, überrascht es auch nicht, dass ihre Chemie im Film absolut überzeugen kann. Die meisten anderen Rollen wurden von Laiendarstellern übernommen, die oftmals sich selbst bzw. ihren wahren Beruf spielten. Zugegeben, "Monsters" ist definitiv nichts für Actionjunkies, und für einen Film mit diesem Namen gibt es erstaunlich wenig "Monster" zu sehen – doch wenn sich die Aliens schließlich offenbaren (und ob sich der Titel wirklich auf diese bezieht, darüber lässt sich vortrefflich streiten!) ist es nicht nur ein Moment der deutlich natürlicher wirkt als z.B. die „Ich halte jetzt mal meine Fresse in die Kamera“-Szene aus "Cloverfield", sondern trotz des mickrigen Budgets sowohl vom Design als auch von den Special Effects her absolut überzeugen kann – und sich sogar in die Liste meiner denkwürdigsten Szenen des Jahres schummeln konnte. Zugegeben, es passiert nicht wirklich viel. In "Monsters" geht es weniger darum eine Geschichte zu erzählen, denn eine bestimmte Atmosphäre zu vermitteln, und den Zuschauer zum Nachdenken anzuregen – und das gelingt ihm mit Bravour. Ein toller Indie-SF-Film, den sich Fans des Genres nicht entgehen lassen dürfen! 9/10


ImagePlatz 11: Das Kabinett des Dr. Parnassus
Wie so einige Filme in meiner Top 25-Liste ist dies sicherlich kein Film für Jedermann – dafür ist er zu eigen und skurril. Zumindest mich hat Terry Gilliams neuestes (und wohl seit "12 Monkeys" mit Abstand bestes) Werk aber absolut überzeugt. "Das Kabinett des Dr. Parnassus" ist ein faszinierender, optisch beeindruckender, höchst origineller und vor allem ungemein phantasievoller Film, der zudem viel Raum für eigene Interpretationen bietet. Optisch stellenweise wirklich eine Wucht und geprägt von Terry Gilliams origineller, visionärer und erzählerischer Kraft als Regisseur, vermögen es neben der Optik auch Handlung und vor allem die schauspielerischen Leistungen, zu überzeugen. Heath Ledger spielt gewohnt gut, wenn es auch keine so überragende, alles überschattende Performance wie in "The Dark Knight" gewesen sein mag. Auch die Leistung seiner "Freunde" war großartig; es war schön zu sehen, wie all diese anderen talentierten Schauspieler ihm Tribut zollten. Das Highlight des Films sind eindeutig die vier Abenteuer von Tony im Zauberspiegel, wobei mir jenes von Johnny Depp – nicht zuletzt dank der berührenden Szene mit den Schiffen der Verstorbenen, wo erneut leise an Heath Ledger erinnert wird – besonders gut gefallen konnte. Jedenfalls ist "Das Kabinett des Dr. Parnassus" für Heath Ledger’s Filmkarriere ein stiller, überzeugender und sehr passender Ausklang, der mich ihn und sein großes schauspielerisches Talent jedoch gleich umso mehr vermissen lässt… 9/10


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