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Ein Rückblick auf alle Predator-Filme Kategorie: Kolumnen - Autor: Franz-Xaver Gschaftlhuber - Datum: Dienstag, 30 November 2010
 
FollowTheBox 21: Predators Seit dem 05. November 2010 ist "Predators" auf DVD und Blu-ray erhältlich. Robert Rodriguez ("Machete") und Nimrod Antal ("Kontroll") haben mit diesem Reboot das Predator-Franchise zurück ins Kino gebracht. Bis dahin war es ein langer Weg, der auch von einigen Tiefpunkten gekennzeichnet ist. Anlässlich der DVD-/BD-Veröffentlichung blicken wir zurück auf alle bisher erschienenen Filme rund um die außerirdischen Jäger mit der unverwüstlichen Rasta-Frisur...

Predator (1987)
predator.jpgDer Erstling. Der Klassiker. Der Durchbruch für Arnie, und einer seiner besten Filme. Predator macht Spaß. Slapstick-one liner ("Stick around", "Knock knock") und comicartige Action Marke Rambo II bedienen den Filmfan in der ersten Hälfte des Streifens, in der zweiten Hälfte wird die Action hart, kompromisslos und es kommt Spannung auf. "Predator" reicht zwar niemals an Camerons genialen "Aliens" aus dem Vorjahr heran, erzählt aber eine ähnliche Geschichte mit gekonntem Spannungsaufbau. Auch die Nebencharaktere außer Arnie bleiben im Gedächtnis (wie Carl Weathers und Jesse Ventura), und das Finale mit einem klassischen Katz- und Mausspiel zwischen Arnie und dem Predator bleibt nach wie vor eine Referenz des Actiongenres.

Meine Wertung: 7,5 von 10 Sternen

Predator 2 (1990)
predator 2.jpgDiesen Film habe ich zum ersten Mal gesehen. Eine ungewöhnliche Entscheidung, die Fortsetzung in einer so völlig anderen Umgebung zu drehen. Predator 2 ist im Prinzip ein klassischer, harter Copthriller in dem irgendwo ein Außerirdischer rumturnt. Mir gefiel dieser seltsame Mix, aber an den vergnüglichen Spaß des Vorgängers kommt er nicht heran. Danny Glover macht das Beste aus seiner Rolle als eine Art härterer Lieutenant Murtaugh (seine Rolle in "Lethal Weapon"), Bill Paxton übernimmt denselben Part des comic relief, den er auch schon in "Aliens" so passend spielte. Die restlichen Nebencharaktere haben wenig Erinnerungswürdiges zu bieten, auch Gary Busey als Kopie des schmierigen Anzugträgers aus "Aliens" bleibt eher blass. Insgesamt ist "Predator 2" eine interessante, weil völlig andere Version der Predator-Saga, die durchaus ihre Momente hat, deren Finale aber nicht mit dem Spannungsbogen und der Originalität des Vorgängers mithalten kann.

Meine Wertung: 6,5 von 10 Sternen.

Alien vs. Predator (2004)
AVP.jpgGanze 14 Jahre dauerte es, bis die kurze Szene im Trophäenraum des Predator-Raumschiffes, und die daraus resultierende Comic- und Videospielserie endlich Früchte trug: Paul W.S. Anderson, ein Regisseur eher trashiger Action- und Horrorfilme wie "Event Horizon" und "Resident Evil" wurde mit der Umsetzung dieser Kultreihe betraut. Ob es an Anderson oder dem Studio lag, die Entscheidung zwei harte Action und Horror-Franchises zu einem FSK12 Film für Kinder zu fusionieren, konnte nur schief gehen. Statt "the best of both worlds" bekamen wir im Endeffekt einen drögen Aufguss von "Aliens" mit ein paar (nicht besonders intelligenten) Predatoren spendiert. Es gibt keine erinnerungswürdigen Charakter, da der Großteil des Ensembles ruckzuck und unoriginell abgeschlachtet wird, was man aber dank des FSK 12-Schnitts niemals sieht. Hier kommen kaum Spannungsmomente auf, und auch Sanaa Lathan's Charakter, die Bergführerin, wirkt wie eine sehr bemühte Kopie der toughen Ellen Ripley. Alles wirkt seltsam glatt und abgeschmirgelt, dieser Film macht zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, im dreckigen, dunklen Alien- oder Predator-Universum spielen zu können. Selbst eine blutige Dosis Trash à la "Resident Evil" wäre hier ein Fortschritt gewesen, denn AvP verbleibt allenfalls als Disney-Version des Franchises in meinem Gedächtnis.

Meine Wertung: 5 von 10 Sternen

AvP: Requiem (2007)
avp2.jpgDiesen Film habe ich ebenfalls erst vor ein paar Tagen gesehen, und hier waren meine Erwartungen durchgehend am Niedrigsten. Nach der Pleite des Vorgängers vermied ich sowohl Kinopremiere als auch die Verleih-DVD für lange Jahre, denn die durchweg miesen Kritiken für "Requiem" deuteten eher auf einen weiteren Abwärtstrend hin. Ich wurde vieleicht auch deshalb positiv überrascht, denn der Streifen machte mir Spaß und war angenehm kurzweilig. Er hat allerdings weder mit dem Alien-, noch mit dem Predatoruniversum zu tun, sondern ist einfach ein typisch trashiger Teenie-Slasher-Monsterfilm à la "Arak attack", der sich selbst nicht zu Ernst nimmt. Da damit auch den beiden von Fans innig geliebten Franchises nicht eben Respekt erwiesen wird, kann ich deren ablehnende Haltung gegenüber AvP 2 nachvollziehen. Ich für meinen Teil hatte meinen Spaß, mehr jedenfalls als beim Vorgänger.

Meine Wertung: 6 von 10 Sternen

Predators (2010)
predators.jpgDie erste richtige Fortsetzung zu Schwarzeneggers Predator hatte sicherlich die größten Erfolgschancen. Robert Rodriguez als Produzent. Einen Oscarpreisträger als Hauptdarsteller. Laurence Fishburne und Danny Trejo für den badass- bzw. Coolnessfaktor. Und dennoch wirkt der Film wie eine weniger originelle Kopie von Predator. Warum musste es wieder derselbe mittelamerikanische Urwald sein? Das Gefühl, sich auf einem fremdartigen Alienplaneten zu befinden der von den Predators zur Freiwildjagd genutzt wird, kommt so zu keinem Zeitpunkt auf. Warum muss sich Adrien Brody pünktlich zum Finale mit Schlamm beschmieren, so als wollte er sagen - "Sieh her Arnie, auch ich habe Muskeln und bin mächtig böse!" Ich habe nichts dagegen wenn eine Fortsetzung sich wohldosiert auf ihren Vorgänger beruft, aber sie sollte nicht zu einer unoriginellen Kopie desselben ausarten.

"Predators" ist beileibe kein schlechter Film, es gibt nur keinen Grund, 7 Euro in eine Kinokarte zu investieren, wenn man bereits den Erstling aus dem Jahre 1987 gesehen hat. Rodriguez und Antal hätten wesentlich mehr aus diesem Film machen können, Fishburne und Trejo wurden verheizt, Topher Grace wirkte seltsam deplatziert, und die schöne Alice Braga vermag einfach nicht an wirkliche toughe Frauencharaktere wie z.B. Vasquez aus "Aliens" heranzureichen - was aber weniger an der Schauspielerin aus dem genialen Film "City of god" liegt, als an dem uninspirierten Drehbuch. Im Finale darf sie dann eine typische "damsel in distress" spielen, die vom wackeren Helden vor den bösen Monstern gerettet wird - das ist Hollywoodunterhaltung nach Schema F.

Immerhin ist "Predators" nach 23 Jahren der erste glaubwürdige Versuch eines "back to the roots" dieser Reihe - ein Actioner ohne Wenn und Aber, ohne alberne CGI-Exzesse oder schwindelige Kamerafahrten die epileptische Anfälle auslösen. Darauf kann man aufbauen, doch wenn Rodriguez einen würdigen Nachfolger für "Predator" schaffen will der bei den Fans unisono ankommt, wird er sich steigern müssen - und sollte wohl auch selbst den Regiestuhl übernehmen, statt dies seinem Lehrling Antal zu überlassen.

Meine Wertung: 6,5 von 10 Sternen
Franz-Xaver Gschaftlhuber






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