Mit: Roy Scheider, John Lithgow, Helen Mirren, Bob Balaban, Keir Dulla, Douglas Rain u.a.
Kurzinhalt:
Mehrere Jahre sind mittlerweile seit dem Scheitern der Discovery-Mission und dem mysteriösen Verschwinden von David Bowman vergangen. Seine letzte Botschaft zur Erde – „Mein Gott, es ist voller Sterne!“ – gibt nach wie vor Rätsel auf. Die USA bauen gerade an einer Discovery II, um zum Jupiter aufzubrechen und Antworten auf die zahlreichen Fragen zu finden, da wird Dr. Heywood Floyd von einem russischen Kollegen besucht. Dieser informiert ihn darüber, dass die Russen ebenfalls eine Mission zum Jupiter planen – und ihr Raumschiff im Gegensatz zu jenem der USA pünktlich zum nächsten Startfenster fertig sein wird. Allerdings fehlen ihnen die notwendigen Kenntnisse der amerikanischen Bordsysteme, was die Mission unnötig in die Länge ziehen würde. Zudem ist der Orbit der Discovery seit einiger Zeit nicht mehr stabil: In wenigen Jahren wird sie in der Atmosphäre des Jupitermondes Io verglühen – eher, als die USA sie erreichen können.
Er schlägt daher eine Kooperation vor: Drei Astronauten der USA sollen die russische Besatzung auf der Mission begleiten, und gemeinsam daran arbeiten, das Mysterium rund um den Monolithen aufzuklären. Trotz des immer heißer werdenden kalten Krieges gelingt es Floyd, seine Vorgesetzten und in weiterer Folge den Präsidenten zu überzeugen. Wenige Monate später bricht er gemeinsam mit Dr. Chandra – dem Schöpfer von HAL – und dem Ingenieur Dr. Curnow auf. Als sie am Jupiter ankommen, werden sie von der russischen Besatzung aus dem Tiefschlaf geweckt. Doch die Situation auf der Erde hat sich mittlerweile verschärft: ein Krieg schein unausweichlich. Inmitten dieses angespannten Klimas erhält Heywood Floyd die Warnung, dass beide Besatzungen den Jupiter binnen zwei Tagen wieder verlassen müssen, da sie ansonsten zerstört werden. Doch eine so frühe Rückkehr ist nur dann möglich, wenn beide Mannschaften die Differenzen ihrer Regierungen auf der Erde hinter sich lassen, und zusammenarbeiten. Außerdem ist man auf die Hilfe jener "Person" angewiesen, welche die ursprüngliche Jupiter-Mission scheitern ließ: HAL…
Review:
Eigentlich ist "2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" ja ein guter, grundsolider SF-Film. Er hat nur ein großes Problem: als Fortsetzung zu Stanley Kubricks Meisterwerk "2001 – Odyssee im Weltraum" – für mich nicht weniger als der beste Film aller Zeiten – tritt er ein unfassbar schweres Erbe an, dem er gleich aus mehreren Gründen nicht gewachsen ist. So ergibt sich schon allein aus dem Konzept einer Fortsetzung, dass natürlich einige der Fragen aus dem Vorgänger beantwortet werden müssen – dabei war ja gerade das Mysteriöse eines der faszinierendsten Aspekte von "2001". Außerdem wird meines Erachtens viel zu viel beantwortet: Wir erfahren einen der Zwecke der Monolithen, warum Bowman zur Erde zurückgekehrt ist, was genau mit HAL passiert ist etc. Alle, die sich die Geheimnisse des Vorgängers bewahren wollen, sollten es sich daher – trotz der positiven Aspekte an "2010" – genau überlegen, ob sie ihn sich wirklich ansehen wollen.
Was leider auch unangenehm auffällt: "2010" mag die Geschichte des Vorgängers fortsetzen, und Peter Hyams tut sein bestes um den Weltraumbildern eine ähnliche Imposanz zu verleihen wie jenen von Kubrick, aber davon abgesehen weicht die Fortsetzung in vielen wesentlichen Aspekten vom Vorgänger ab. War "2001 – Odyssee im Weltraum" ein unheimlich komplexer, vielschichtiger Film, der zahlreiche Fragen aufgeworfen hat, erzählt "Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" eine enttäuschend geradlinige Geschichte. Wo "2001" auf viele verschiedene Arten zu interpretieren war, will "2010" in erster Linie eine – zwar gefällige, aber nichtsdestotrotz sehr schlichte – Aussage vermitteln, und geht dabei leider im Vergleich zur Subtilität des Vorgängers schon fast unverzeihlich plakativ vor. Von der Vielschichtigkeit und Komplexität des Vorgängers ist hier leider nichts mehr übrig geblieben.
Vor allem aber: "Odyssee im Weltraum" hat den Zuschauer zum Nachdenken angeregt; bei "2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" muss man jedoch die Gehirnzellen kaum anstrengen, um ihn zu verstehen, da alles bis ins kleinste Detail vorgekaut wird. War der Vorgänger recht Dialog- und erklärungsarm, wird hier nun um so mehr geplappert, diskutiert, aufgeklärt und erläutert – und um sicherzugehen, dass diesmal auch wirklich jeder kapiert, was vor sich geht, darf Roy Scheider in einem überflüssigen Voice-Over Kommentar, der als Nachrichten an seine Frau getarnt ist, alles nochmal bis ins kleinste Detail durchkauen. Dass es hier nun im Gegensatz zum Vorgänger Ton im All gibt, verkommt im Vergleich zu den anderen Sünden des Films schon fast zu einer Lappalie…
Doch eine Fortsetzung von "2001" zu sein, und damit dem Zuschauer einen Vergleich mit dem Vorgänger aufzudrängen, dem "2010" nicht im geringsten standhalten kann, ist nicht sein einziges Problem. Auch wenn man "Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" als unabhängigen Film betrachtet, offenbaren sich einige Schwächen. So konnte ich persönlich mit dem "Abschuss" der Sonde, die Europa erkundet, nicht viel anfangen. Die Szene mag zwar recht spannend gewesen sein, aber ich frage mich, woher dieser Energiestoß denn eigentlich gekommen ist. Vom Monolithen? Ergibt nicht wirklich Sinn. Im Roman war dies deutlich besser gelöst – da wurde ein Landemodul der Chinesen quasi von einem Europaner angegriffen. Zugegeben, in den 80ern hätte eine derartige Szene eine Herausforderung für die Effekte dargestellt – und einiges an Geld gekostet – aber dann hätte ich es immer noch besser gefunden, die Sonde hätte einfach zu senden aufgehört. So war’s irgendwie seltsam.
Viel schlimmer finde ich aber den wahnsinnig großen Zufall, dass Bowman just in dem Moment, als der Russe mit der Sonde den Monolithen erkundet, durch das Sternentor zurückkehrt und Maxim dabei ums Leben kommt. Ist Bowman etwa mit dem Unwahrscheinlichkeitsantrieb der Herz aus Gold (siehe "Per Anhalter durch die Galaxis") unterwegs? Anders lässt sich das ja eigentlich kaum erklären. Der letzte große Logikfehler betrifft dann HAL: so schön ich die Szene auch finden mag, in der Chandra ihm die Wahrheit über die Gefahr erzählt, in der sie alle schweben, aber es drängt sich doch die Frage auf, ob HAL verkalkt ist oder an Alzheimer leidet. Selbst wenn wir mal annehmen wollen, dass er in der Andockbucht nicht mitgehört hat, da sein Audioreceiver in einer Szene zuvor in diesem Raum ja ausgeschaltet wurde, aber… er hat doch kurz davor, ehe Bowman aufs Schiff kam, an Floyd die Nachricht weitergeleitet, dass man den Orbit des Jupiter binnen zwei Tagen verlassen muss. Warum soll er jetzt angeblich nichts mehr davon wissen?!?!
Der Grund, warum HAL bei der ursprünglichen Jupiter-Mission quasi den Verstand verloren hat, konnte mir hingegen recht gut gefallen, und erschien durchaus plausibel. Nicht falsch verstehen: Natürlich wäre es mir irgendwie lieber gewesen, dieses Mysterium wäre nie aufgeklärt worden. Dies hätte auch in den späteren Szenen, als man auf HAL angewiesen ist, nochmal für einiges mehr an Spannung gesorgt. Aber… wenn man schon meint, diese Frage unbedingt beantworten zu müssen, so fand ich die Erklärung noch vergleichsweise gelungen. Schade allerdings, dass der Film genau an dieser Stelle viel an Potential liegen lässt. Denn anstatt Floyd zum Schuldigen zu machen, der HAL die Anweisung gab, Bowman und Poole nichts über die wahren Hintergründe der Mission erzählen zu dürfen, redet man sich auf "die bösen Regierungsfuzzies da oben" aus. Roy Scheider mag in dieser Szene – wie auch im Rest des Films – sehr überzeugend spielen, aber sein „I didn’t know“ wirkt aufgrund der Klischeehaftigkeit dieser Offenbarung doch etwas übertrieben pathetisch. Grad dass er nicht noch auf die Knie fällt, die Hände in den Himmel streckt und „Damn them all to hell!“ schreit…
Das soll es dann aber auch an Kritik gewesen sein, denn wie oben schon erwähnt: Wenn man es schafft, "2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" als eigenständigen Film zu betrachten und ihn nicht ständig mit dem Vorgänger zu vergleichen, weiß er trotz der Schwächen durchaus zu gefallen. Eine seiner größten Stärken ist die Optik, wobei hier insbesondere die Effektszenen gemeint sind. Diese mögen zwar nicht über die Eleganz aus Kubrick’s Vorgänger verfügen, sind aber nichtsdestotrotz sehr beeindruckend, und wissen auch nach mehr als 25 Jahren noch zu überzeugen. Vor allem Jupiter ist sensationell gut gemacht und eindrucksvoll umgesetzt, aber auch die Aufnahmen der Weltraumspaziergänge wissen zu gefallen. Mich können die Effektaufnahmen jedenfalls, vor allem angesichts des Alters des Films, nach wie vor überzeugen; sie sind – leider! – der einzige Aspekt des Films, der es vermag, mich in Staunen zu versetzen.
Die schauspielerischen Leistungen sind ebenfalls gelungen – und zwar quer durch die Bank, wobei vor allem Roy Scheider mit seiner Ausstrahlung und Leinwandpräsenz begeistert. Helen Mirren gefällt als ausdrucksstarke russische Kommandantin, wobei vor allem ihr glaubwürdiger russischer Akzent auffällt. Wer den Film das erste Mal sieht und die Schauspielerin nicht (er)kennt, könnte glauben, man hätte eine echte Russin in der Rolle besetzt. John Lithgow geht aufgrund seiner eher unscheinbaren Rolle etwas unter, überzeugt aber vor allem bei der langsam entstehenden Freundschaft zu Maxim. Eine der besten Leistungen kommt aber von Bob Balaban, von dem ich weder davor noch danach etwas gehört habe (auch wenn er laut IMDB immer wieder mal in verschiedenen Rollen zu sehen war), und der die emotionalste Szene des Films bravourös meistert. Abschließend muss auch noch Douglas Rain erwähnt werden, der Gott sei Dank wieder in die Rolle von HAL schlüpft (seine Stimme ist so markant, dass für mich eine Fortsetzung ohne ihn undenkbar gewesen wäre), und erneut lediglich mit seiner Stimme eine eindringliche Performance abliefert.
Der Anfang des Films mit dem Gespräch zwischen Kollegen, wo nichtsdestotrotz das angespannte Verhältnis zwischen Russland und den USA deutlich wird, gefällt mir wirklich gut. Danach gibt es eine kleine Ruhephase, die dazu da ist, uns Floyd besser vorzustellen, die aber nichtsdestotrotz für sich genommen nicht sonderlich interessant ist. Das ändert sich, sobald Floyd auf der Leonov geweckt wird. Dass ich mit der nachfolgenden Szene auf Europa nicht ganz glücklich bin, habe ich oben ja schon erwähnt – spannend umgesetzt ist sie aber allemal. Das Katapult-Manöver rund um Jupiter ist dann das erste große Highlight des Films – weniger die Szene an sich, auch wenn die Effekte durchaus überzeugen können. Was mir hier besonders gut gefällt, ist jener Moment, als sich eine russische Kosmonautin zu Floyd gesellt. Es ist eine der wenigen Szenen des Films, die ohne unnötige Worte und/oder Erklärungen auskommt. In diesem Moment der Gefahr sind sämtliche Differenzen vergessen, als diese beiden Menschen Schutz und Geborgenheit suchen.
Der nachfolgende Weltraumspaziergang zur Discovery ist eine weitere sehr spannende Szene. Auch wenn Hyams im Gegensatz zu Kubrick auf Geräusche im All nicht gänzlich verzichtet, sind die – teilweise sehr hektischen – Atemgeräusche derart dominant, dass es an dieser Stelle des Films kaum auffällt. Dadurch mag sie gut und gerne jene sein, die atmosphärisch am dichtesten an den Vorgänger heranreicht. Nach der Erklärung rund um die Fehlfunktion von HAL und der oben bereits kurz angesprochenen Rückkehr von David Bowman kehrt die Handlung kurz auf die Erde zurück, als Dave, als Sternenkind wiedergeboren, seine frühere Freundin sowie seine Mutter besucht. Vor allem letzteres ist so wie es von Hyams inszeniert wurde eine sehr emotionale, gelungene Szene. Währenddessen nehmen im Orbit von Jupiter die Spannungen zwischen den beiden Besatzungen zu, als sie von der Erde erfahren müssen, dass ein Krieg zwischen Russland und den USA nun unausweichlich scheint.
Mit David Bowman’s Botschaft an Floyd und seinem Erscheinen beginnt zudem der mit Abstand beste Teil des Films. Von der oben angesprochenen logischen Schwäche mal abgesehen, kann ab hier alles überzeugen. Dave’s Rückkehr ist sehr gut in Szene gesetzt. Als sich Floyd umdreht und diesen plötzlich erblickt, ist das wirklich ein erschreckender Moment. Auch die nachfolgende Transformation von Bowman, der erneut abwechselnd die einzelnen Stufe seiner Entwicklung am Ende von "2001" durchlebt, war sehr gut umgesetzt, und lässt kurz einen Hauch vom Mysterium und der Faszination des Vorgängers aufblitzen – vor allem, als Dave wiederholt ankündigt, dass „etwas Wundervolles“ geschehen wird. Beachtlich auch, dass Keir Dullea dank der überzeugenden Arbeit der Make-Up Leute trotz der mehr als 15 Jahre, die seit den Dreharbeiten zum Vorgänger vergangen sind, kaum gealtert scheint.
Nachdem die russischen Kosmonauten nach den plötzlichen Veränderungen auf dem Jupiter – die ebenfalls beeindruckend und überzeugend umgesetzt wurden – Floyd’s Geschichte glauben und man gemeinsam einen Plan ersonnen hat, wie man die Umlaufbahn gerade noch rechtzeitig verlassen kann, beginnen die spannendsten Minuten des Films. Ja, dass HAL von der Gefahr nichts zu wissen scheint, ist eine mindestens so große Logiklücke wie sich der an dieser Stelle des Films ausbreitende schwarze Fleck auf der Oberfläche des Jupiter, aber wenn man es schafft darüber hinwegzusehen und die Szene einfach zu genießen, ist sie wirklich grandios gemacht. HAL’s drängen, die seltsamen Vorkommnisse auf dem Jupiter weiterhin zu untersuchen. Chandra, der sich trotz Floyd’s ausdrücklicher Anweisung, ihn anzulügen entschließt, HAL die Wahrheit zu sagen. Wie Floyd den Finger über den "Taschenrechner" hält. Unterstützt von David Shire’s gelungenem Soundtrack – der den ganzen Film hinweg überzeugen kann, hier und der nachfolgenden Nachricht aber besonders hervorsticht – ist dieser Moment wirklich ungemein packend umgesetzt.
Ich muss gestehen, so sehr ich HAL in "2001" auch als bedrohliche Präsenz schätzen mag, aber… da er dort fast der menschlichste Charakter von allen war (er macht einen Fehler, versucht diesen zu verbergen, agiert daraufhin aus reinem Selbsterhaltungstrieb, um Dave zuletzt anzuflehen und um sein Leben zu betteln), ist er mir doch irgendwie ans Herz gewachsen. Umso mehr hat es mich gefreut, wie er hier in dieser Szene schließlich rehabilitiert wurde, als er dazu bereit ist, sich selbst zu opfern, um den Menschen damit die sichere Rückkehr zur Erde zu ermöglichen. Der Abschied von Chandra, mit HAL’s Frage „Will I dream?“ und dessen – im Gegensatz zu vorhin auf der Erde zu SAL – ehrlichen Antwort „I don’t know“ ist sicherlich der emotionalste Moment des Films. Faszinierend finde ich auch, dass Dave HAL am Ende quasi zu sich nimmt – und damit erneut die Grenze zwischen menschlichem Verstand und künstlicher Intelligenz verschwimmt.
HAL’s letzte Message „Use them together, Use them in Peace“ mag die Aussage von "2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" mit dem Holzhammer servieren, ist aber nicht zuletzt dank Shire’s toller Filmmusik ein erhebender Moment. Zumal man nicht vergessen darf, dass zum Zeitpunkt, als der Film gedreht wurde, der kalte Krieg immer noch in vollem Gange und ein möglicher, alles auslöschender Atomkrieg nur einen Knopfdruck entfernt war. In Anbetracht dieses Umfelds, in dem der Film entstanden ist, ist seine Aussage ebenso verständlich wie wichtig und lobenswert. An der nachfolgenden letzten Nachricht von Floyd an seinen Sohn fand ich zwar das Gerede über einen Grundstücksbesitzer, der die Bewohner der Erde warnt, ziemlich schlecht geschrieben und unfreiwillig komisch, die letzte Montage – bei der nach dem Beginn des Films auch endlich wieder das Hauptthema von "2001", "Also sprach Zarathustra" zu hören ist, sorgt aber mit der Einstellung des Monolithen auf dem langsam auftauenden Europa für einen gelungenen Abschluss…
Fazit:
Es wäre so viel leichter, "2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" zu mögen und über die vorhandenen Schwächen hinwegzusehen, wenn er nicht die Fortsetzung zum meines Erachtens besten Film aller Zeiten wäre. Die Weltraumszenen sind grandios umgesetzt, können mit einigen imposanten und wunderschönen Bildern – insbesondere von Jupiter – aufwarten, und können auch heute noch absolut überzeugen. Die schauspielerischen Leistungen sind ebenfalls sehr gut, wobei vor allem Roy Scheider, Bob Balaban und Douglas Rain hervorstechen. Als großer Fan des Vorgängers gibt es aber nicht viel, worüber man sich freuen kann, vom kurzen Auftritt von David Bowman und HAL’s Rehabilitation mal abgesehen. "2010" beantwortet einfach zu viele der offenen Fragen aus dem Vorgänger, und raubt daher viel von dessen Faszination.
Zudem ist "Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" wenig komplex und/oder vielschichtig, und regt die Vorstellungskraft des Zuschauers nicht einmal annähernd so sehr an wie Stanley Kubrick’s Meisterwerk. Zuletzt sind es vor allem einige grobe logische Schwächen, die auf den Unterhaltungswert des Films drücken. Dennoch, einzelne Szenen sind durchaus gelungen, und vor allem die letzten 30-45 Minuten sind sehr spannend und wissen zu gefallen. Als Fortsetzung zu "2001 - Odyssee im Weltraum" kommt "2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" dennoch über eine Wertung von 6/10 nicht hinaus; als eigenständiger Film wäre er mir immerhin 8/10 wert. Macht insgesamt 7/10 für einen Film, der vor allem optisch überzeugen kann, während er inhaltlich – trotz der gefälligen (wenn auch etwas gar mit dem Holzhammer vermittelten) Message doch etwas zu wünschen übrig lässt…