Mit: Robert Englund, Lisa Wilcox, Kelly Jo Minter, Danny Hassel, Erika Anderson u.a.
Kurzinhalt:
Alice und ihre Freunde feiern den High School-Abschluss, und sie bereitet sich gemeinsam mit ihrem Freund auf eine Reise nach Paris vor. Doch ihr Glück währt nicht lange: Zuerst beginnt sie erneut unter Alpträumen zu leiden, dann sieht sie Freddy plötzlich wieder, obwohl sie wach ist – was geht hier nur vor? Des Rätsels Lösung: Alice ist schwanger, und Freddy bedient sich der Träume ihres ungeborenen Kindes, um zurückzukehren. Um ihren Sohn zu schützen, sucht sie verzweifelt nach einem Weg, Freddy ein für allemal zu besiegen – während ihm ihre Freunde nach und nach zum Opfer fallen…
Review:
Kommen wir zuerst zum Positiven: Im Gegensatz zum 4. Teil der Reihe, wo es eine Umbesetzung unter den Hauptfiguren gab, die mich doch ziemlich gestört hat, ist auch in "Das Trauma" wieder Lisa Wilcox als Alice zu sehen. Wie schon im Vorgänger spielt sie auch hier ihre Rolle wieder sehr überzeugend und wertet den ansonsten eher misslungenen Film damit auf. Die Idee rund um den träumenden Fötus, dessen sich Freddy bedient um sie erneut heimzusuchen, sollte man zwar nicht allzu sehr hinterfragen, da sie sonst schnell ins Lächerliche abgleitet – aber es war zumindest ein origineller Einfall. Zumal dies Freddy erlaubt, Alice auch im wachen Zustand zu terrorisieren, was für den einen oder anderen gelungenen und ansatzweise spannenden Moment sorgt, und den Film vom Rest der Reihe abhebt.
Dass ihr ungeborenes Baby im Film durch einen ca. zehnjährigen Jungen dargestellt wird, ist zwar kompletter Humbug, den ich beim besten Willen nicht mehr wohlwollend akzeptieren kann, aber wenigstens hat man für die Rolle einen gruselig aussehenden Jungen gecastet, der für zwei oder drei ansatzweise atmosphärische Szenen sorgt. Gut gefällt mir auch, dass man auf einen möglichen (wenn auch wenig erfreulichen) Lösungsansatz, sich Freddy’s wieder zu entledigen – nämlich eine Abtreibung – zumindest anspricht. Und auch wenn nicht alle Alptraumszenen gelungen sind, zählen sie nichtsdestotrotz zu den Highlights des Films. Schon der Einstieg mit der Szene in der Dusche konnte mir gefallen, und auch die sehr surreale Treppenszene beim Finale fand ich gelungen. Optischer Höhepunkt ist aber ganz klar die Comic-Traumsequenz im monochromen Look. Heutzutage würde man das normal drehen und dann digital nachbearbeiten – bei "Das Trauma" merkt man aber deutlich, dass die originelle Optik hier direkt vor der Kamera erzielt wurde – nämlich, in dem einfach alles, das Set, das Kostüm, Freddy’s Maske etc., in blau-grau gehalten wurde. Das Ergebnis sieht wirklich beeindruckend aus, und sorgt für eine der denkwürdigsten Szenen der gesamten Reihe.
Leider ist diese Szene zugleich ein gutes Beispiel für die Schwächen des Films. So mag sie zwar optisch beeindrucken können – aber wenn Dan in sein Comic Alter-Ego schlüpft, geht sämtliche Atmosphäre flöten, und damit auch die komplette Szene binnen weniger Bilder in der Sekunde den Bach runter. Das war einfach nur mehr lächerlich. Wie es leider im Großen und Ganzen auch der gesamte Film ist. Neben den gelungenen Traumszenen gibt es nämlich leider auch solche, die eher unfreiwillig komisch wirken, als dass sie überzeugen können. Neben dem Motorrad des Todes sei hier auch jener Alptraum genannt, in der Alice’s figurbewusste Freundin zu tode gemästet wird. Wirklich zum Grausen – jedoch nicht wegen der Szene an sich, sondern aufgrund der unheimlich billigen und schlechten Maske.
Die Story bewegt sich leider teilweise eher schleppend weiter, und lässt es an Spannung vermissen. Generell scheinen die Szenen in der realen Welt eigentlich nur mehr da zu sein, um die Alptraum-Szenen und damit Freddy’s Auftritte zu verknüpfen. Ein Umstand, unter dem vor allem Alice’s Freunde und damit Freddy’s Opfer enorm leiden. Keiner von ihnen erhält Profil oder darf uns sympathisch werden – denn wenn schon, dann sollen wir maximal noch mit Alice mitfühlen. Doch die Alptraumszenen sind so schön (?) gestaltet und konzipiert, dass wir sie in ihrer Gesamtheit genießen und uns nicht durch überflüssige Störfaktoren wie Mitgefühl für die Opfer ablenken lassen sollen. Leider führt dies aber auch dazu, dass sich die Spannung den gesamten Film über arg in Grenzen hält. Freddy wiederum verkommt erneut zu einer reinen Karikatur, und hat spätestens in Teil 5 alles von jenem Schrecken verloren, der ihn einst so ausgezeichnet hat. Das Wichtigste und zugleich Schlimmste ist aber: "Das Trauma" war stellenweise richtiggehend langweilig. Wo es dem unmittelbaren Vorgänger, trotz einer ähnlichen Armut an atmosphärischer Dichte und gruseligen Szenen, zumindest noch gelungen sein mag, gut zu unterhalten, ist der 5. Teil der Reihe bis auf die wenigen Ausnahmen ziemlich öde. Wodurch die für Freddy-Filme typische Warnung davor, einzuschlafen, eine unfreiwillig ironische Note erhält…
Fazit:
Ein paar interessante optische Leckerbissen sowie eine vielversprechende (wenn auch arg an den Haaren herbeigezogene) Grundidee machen leider noch lange keinen guten Film – wie dieses "Trauma" eindrucksvoll beweist. Teil 5 der Freddy-Reihe ist leider nicht mehr im Geringsten daran interessiert, dem Zuschauer Alpträume zu bescheren (auch wenn ihm dies aufgrund der unterirdischen Qualität des Films durchaus gelingen mag); stattdessen verlegt man sich völlig auf die Zugskraft von Horror-Ikone Freddy und dessen Markenzeichen, die ausgefallenen Morde. Seine Opfer scheinen den Machern hingegen fast lästig zu sein; sie sind an ihnen nicht interessiert, und wollen wohl auch gar nicht, dass wir für sie Sympathien hegen – wie könnten wir sonst die optisch ausgefeilten Morde genießen? Das Ergebnis ist eine herbe Enttäuschung für Fans der Nightmare-Reihe, die lediglich von der wieder einmal überzeugend spielenden Lisa Wilcox sowie dem einen oder anderen optisch ansprechenden Alptraum ansatzweise gerettet wird.
Was hast du denn gegen das Motorrad des Todes? Ich mag die Szene!
Vor paar Tagen bin ich auf den Gedanken gekommen und ich bin gespannt, wie du dazu stehst, obwohl du wohl auch diesmal ein Problem damit haben wirst. Und zwar finde ich, dass die Machart von Man of Steel gut zu Nightmare on Elm Street passen würde. Solange man in der Realität ist, wird bei den Dialogen gewackelt und zusätzlich gibt es Zooms auf Häuser, wenn eine Szene anfängt. So wirkt die Realität nochmal realistischer. Sobald aber ein Traum anfängt, sind die Dialoge ruhig gefilmt und es gibt vielleicht auch spezielle Stile wie Zeitlupe/Slowmotion, um das fantasiehafte zu unterstreichen.
Auf die Art würde es den Unterschied zwischen den beiden Welten noch stärker untermauern. Wie würdest du es nun in dem Fall finden?
Ich muss gestehen, mich mittlerweile nicht mehr so genau an die Szene erinnern zu können. Ich weiß nur noch, dass ich sie unfreiwillig komisch fand. War da nicht was mit einer Zunge, die daraus hevorkam, oder so?
Die Idee beide Ebenen durch die Inszenierung stärker voneinander zu trennen, gefällt mir. War in meinen Augen im Remake auch durchaus der Fall. Allerdings versuchen die "Nightmare"-Filme ja oftmals den Zuschauer zu täuschen bzw. ihn sich fragen zu lassen, ob dies nun Traum oder Realität ist. Das würdest du mit zwei sehr unterschiedlichen Inszenierungsstilen wiederum verlieren. Was für mich kein großer Verlust wäre, ich gebe es nur zu bedenken .
Ich erspare mir einfach mal überflüssige Details stelle diesen Link rein. Stammt aus einer sogenannten Laserdisc und ist in wenigen Momenten um ein paar Sekunden länger als die DVD-Version. Geschah einst wegen der Freigabe, obwohl der heute locker auch damit rauskommen könnte:
https://www.youtube.com/watch?v=k4Cl_wmoPVI
Das Remake hab ich seit dem Kino nicht mehr gesehen. Gab mehrere Faktoren, die mir gefielen:
-war nur ein Abklatsch des Originals, das ich übrigens für überbewertet halte -man hat nicht die heutige Technik genutzt, um ein paar Alpträume umzusetzen, die 20 Jahre davor noch nicht möglich waren, sondern bloß viele vom Original recycelt -Early war zu sehr wie Englund zurechtgemacht, wodurch er automatisch zum scheitern verurteilt war, problemlos seine Nachfolge anzutreten
Ich finde halt, dass Elm Street sich in der Machart hervorragend eignen würde. Natürlich würde das täuschen so nicht mehr gehen, auch wenn das für mich jetzt auch kein großer Verlust wäre. Und wer dann darauf käme, im letzten Traum mal schnell rum zu wackeln, hätte sie nicht alle.
Hatte erst jetzt Gelegenheit, mir den Clip anzuschauen (ich hatte die letzten Antworten aus der Arbeit geschrieben, in einer ruhigen Minute; dort klappt das Abspielen von YouTube-Videos allerdings nicht); ohne das hätte eine Antwort wenig Sinn gemacht . Ohne zu wissen, ob ich es damals auch so gesehen habe, würde ich als Gründe warum die Szene für mich nicht funktioniert hat nennen: Das mechanische Freddy-Gesicht, die Musik, und die wortspielenden Witzeleien, die ich einfach zu over the top fand. Ich fand halt einfach die Entwicklung der Reihe schade, denn im ersten und zweiten sollten die Alptraumszenen ja doch überwiegend noch erschrecken. Das hier fühlt sich abe rmehr wie Comedy an.
Was das Remake betrifft: Ich fand schon, dass man sich da und dort den moderneren Möglichkeiten bedient hat, wie bei der Szene mit dem Schnee in ihrem Zimmer. Ich fand das Remake jedenfalls durchaus gelungen.