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30.08.2015 18:31
 
Puh... da wird vieles von unterschiedlichen Filmen in einen Topf geworfen, dass man meines Erachtens nicht so 1:1 vergleichen kann. Ich wills mal versuchen. 
 
Zuerst ganz allgemein: Dass mir die Superhelden teilweise zu harmlos agieren (müssen), haben wir ja bei Spider-Man schon geklärt. Da dich die entsprechenden "Unfalltode" etc. dort ja auch gestört haben, hätte ich eigentlich gedacht, du würdest es - so wie ich - positiv sehen, wenn bei einer Serie oder in einem Film dann doch mal die härtere Gangart gewählt und kompromissloser agiert wird. So ist es zumidnest bei mir. Das Geschlecht ist mir dabei erst mal ziemlich egal. 
 
Daredevil: Matt hat ganz augenscheinlich einen gewissen Moralkodex (wobei die Szene in Folge 2, wo er den Russen vom Dach runterschmeißt, eh auch schon ziemlich hart war. Der hätte genauso gut draufgehen können). Er hat zudem die bewusste Entscheidung getroffen, sich den Verbrechern entgegenzustellen, und dieses Risiko einzugehen. Dabei scheint er zugleich entschieden zu haben, nicht töten zu wollen. Dass ihm der Gedanke, ev. Fisk töten zu müssen, nicht behagt, wurde die ganze Staffel hinweg thematisiert. Karen trifft zwar auch die bewusste Entscheidung, gegen Fisk Ermittlungen aufzunehmen, dennoch hätte die nie im Leben damit gerechnet, auf nem Stuhl zu landen und sich mit der Drohung gegenüberzusehen, dass ihte komplette Familie und all ihre Freunde getötet werden. Sie hatte in diesem Moment, aus meiner Sicht, keine andere Wahl, traf jedoch auch keine bewusste Entscheidung, sondern nutzte die Gelegenheit, die sich in einem Sekundenbruchteil ergab, um sich die Waffe zu schnappen, und sah dann keinen anderen Ausweg für sich und ihre Freunde, als abzudrücken. Ich finde jedenfalls, dass man das mit Daredevil nicht vergleichen kann. Sie ist ja keine "Superheldin" und will das auch nicht sein. Sie verfügt auch nicht über seine Superkräfte und Kampferfahrung. Dementsprechend tue ich mir, aufgrund der völlig unterschiedlichen Ausgangspositionen, mit dem Vergleich sehr schwer. 
 
"Dark Knight Rises": Batman ist ein Held, sogar ein Held, der in der Vorlage ganz klar das töten ablehnt. Catwoman ist keine so klar gezeichnete Heldin. Daher darf die das auch. Für eine ähnlich detaillierte Analyse/Entgegnung wie bei Daredevil habe ich den Film (den ich seit dem Kino nicht mehr gesehen habe) aber nicht mehr gut genug in Erinnerung. 
 
Iron Man: Nachdem er im ersten eh auch gnadenlos killen durfte, sehe ich das Problem nicht - zumindest nicht, wenn man die Reihe als ganzes betarchtet. Warum darf dann Pepper nicht auch mal? :grin  
 
Zu Ant-Man habe ich auf deine Frage beim Filmreview eh schon geantwortet. 
 
Das mit Black Widow und die Securites bei Iron Man 2 im Vergleich zum davon völlig unabhängigen Spider-Man 2 (das ist nicht mal mehr Äpfel und Birnen, sondern eher Äpfel und Walnüsse) - also sorry, aber jetzt wird's absurd. Was hätte sie denn in deinen Augen sonst machen sollen? Kaffee kochen und ihre Wäsche waschen? :p  
 
ASM2: Gwen durfte Electro killen, weil das der one-shot-bad guy war, während Spidey Green Goblin nicht killen durfte, weil man sich den für die Fortsetzungen aufheben wollte. So haben letztendlich beide je einen bad guy auf ihre Art und Weise besiegt. Und mit Versprechen brechen hatte das ncihts zu tun, sondern eher mit sich nicht erpressen lassen. 
 
Mir ist ehrlich gesagt generell nicht klar, warum du so ein Problem mit bzw. so einen Bammel vor der Fortschreitenden Feminisierung von Filmen und Serien hast. Ich finde das überaus positiv, dass Frauen mittlerweile mehr (sein) dürfen als a) das Fräulein in Nöten b) mit ihrem Tod den Helden motivieren oder c) für diesen am Ende die Belohnung zu sein. Und wenn nach Jahrzehnten, in denen 90% der Frauenrollen in eine dieser drei Kategorien gefallen ist (ok, ev. noch mit d) der Femme Fatale), nun das Pendel mal in die andere Richtung ausschlägt, quasi um gegenzukompensieren (wobei ich das gar nicht so sehe, selbst heute kann man wohl mehr als die Hälfte der Frauenrollen immer noch in eine der oben genannten Kategorien einreihen), dann freu ich mich da drüber.
 

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